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[ Nachwuchs-Kolumne #78 ]

Skizzieren im Architekturstudium 1: von der Qual zur Hingabe

Freihandzeichnen oder Skizzieren liegt Dir nicht? Keine Sorge, so wie dir geht es vielen. Zunächst braucht es die Erfahrung, wie hilfreich diese Ausdrucksweise ist

Eine Zeichenexkursion mit dem Fachbereich nach Italien hat die Einstellung des Kolumnisten grundlegend verändert

Von Fabian P. Dahinten 

Mit dem Stift können wir schnell eine Idee darstellen, die verbal beschrieben missverständlich sein könnte – oder deren schriftliche Formulierung zu viel Zeit in Anspruch nähme. Durch Skizzieren lernt man ein Stück weit, mit dem Stift zu denken. Das habe ich schon im Studium bemerkt. Auch jetzt im Berufsleben brauche ich die Skizzenrolle und den Bleistift zum Entwickeln von Ideen. Allein im CAD-Programm entwickeln sich meine Gedanken nicht so frei weiter wie auf dem Papier. Im Idealfall spielen beide Welten zusammen.

Keine Angst vor der dritten Dimension

Während das Skizzieren im Grundriss oder Schnitt noch vergleichbar einfach ist, wird es ganz schnell schwierig, sobald es ins Dreidimensionale geht. Viele lassen solche Skizzen meist aus oder legen einen Screenshot vom digitalen 3D-Modell darunter. Das ist nicht verwerflich. Doch die Grundregeln der Perspektive sollte man beherrschen, wenn man die Form weiterentwickeln möchte. Auch wenn nicht alle gut perspektivisch zeichnen können, erkennt jede:r sofort, wenn die Perspektive nicht stimmt. Oder man liest etwas anderes aus der Skizze als man möchte.

Braucht man das Skizzieren nach dem Studium überhaupt noch? Aber sowas von! Zumindest wer auch entwerfen möchte. Ich benötige im Berufsalltag sogar täglich das Skizzenpapier und den Stift. Deshalb klemme ich mir immer einen Bleistift ans T-Shirt. Es ist erstaunlich, wie oft ich dahin greife, um in einer Konversation etwas auch grafisch auszudrücken, dabei ist es mir dann ganz egal, worauf ich skizziere. Nicht selten sind es Servietten, Fehldrucke oder irgendwelche Zeitungen und Prospekte. Eine weiße Fläche findet man immer.

Skizzieren?! Vom Drückeberger zum Pilger

Ich hätte früher nicht gedacht, wie wichtig Skizzieren für mich wird. Doch das war nicht immer so: Im Bachelorstudium habe ich mich noch vor den Zeichenkursen gedrückt und die Pflichtabgaben bis zuletzt aufgeschoben. Was meine Einstellung zum Zeichnen grundlegend verändert hat, war eine Zeichenexkursion mit dem Fachbereich.

Es hat in Darmstadt Tradition, dass fast alle Studis mit den Professor:innen eine Woche im Jahr in die Welt fahren um mit einen kleinen Klapphocker Menschen, Bäume und Architektur zu zeichnen. Ich weiß nicht mehr, was mich beim ersten Mal bewegte, daran teilzunehmen. Danach bin ich jedenfalls jedes Jahr bis zum Ende meinen Studiums mitgefahren.

Um die Begeisterung fürs Skizzieren zu wecken – und sich dabei zu verbessern – gibt es auch noch andere Wege. In der nächsten Kolumne gebe ich euch fünf Tipps, die dabei helfen.


Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt startet nun ins Berufsleben und engagiert sich bei der Nachwuchsorganisation nexture+.

Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.

Wie sind eure Erfahrungen als Architektur-Studierende oder Berufseinsteiger? Hinterlasst uns einen Kommentar auf dieser Seite oder schreibt uns unter DAB-leserforum@handelsblattgroup.com

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