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BAK Podcast

Sprechblasen Architektur Stadt Planung

Architektur, Stadt, Planung

Fahren Sie gerne weit weg, um sich schöne Städte anzuschauen? Stellen Sie sich vor, es wäre genauso schön vor der eigenen Haustüre. Im Interview-Podcast der BAK spricht Kerstin Kuhnekath mit ihren Gästen über die Gestaltung der gebauten Umwelt.

Staffel 6 (2024) „Erprobung in der Praxis“

In der sechsten Staffel (ab Episode 31) geht es um die praktische Erprobung neuer Bau-, Denk- und Arbeitsweisen. Die Fakten und komplexen Zusammenhänge sind in der Theorie bekannt. Jetzt ist Mut zur Umsetzung gefragt. Denn nur in der Praxis gewinnen wir neue Erfahrungen, die wir für die große Transformation brauchen. Deshalb kommen Pionierinnen zu Wort: Planer, die mutig und beharrlich Neues ausprobieren, Standards in Frage stellen und sich aktiv für zirkuläres und sozial nachhaltiges Bauen einsetzen.

Seit vielen Jahren wird die Sichtbarkeit von Frauen in der Architektur thematisiert: Es gibt Ausstellungen, Festivals und Publikationen. All das ist wichtig, hat aber an den strukturellen Ungerechtigkeiten wenig geändert. Karin Hartmann, Architektin und Autorin des Buches „Schwarzer Rolli, Hornbrille“, ordnet ein, wo wir in der Debatte stehen und welche Ungerechtigkeiten jetzt beseitigt werden müssen. In dieser Episode verrät sie auch, warum der Begriff „feministische Stadtplanung“ umstritten, aber wichtig ist. Denn „normale“ Stadtplanung sei nichts anderes als die Interessenvertretung einer kleinen Gruppe.

Die Architektin Barbara Buser ist preisgekrönte Pionierin der Wiederverwendung gebrauchter Bauteile und gründete bereits 1995 die erste Schweizer Bauteilbörse. Danach folgten zusammen mit Eric Honegger das baubüro in situ und zahlreiche weitere Firmen und Initiativen. Ein herausragendes Projekt ist beispielsweise das Stadtquartier Gundeldinger Feld in Basel, das als Vorzeigeprojekt in der Quartierentwicklung gilt. Auf welchen Pfeilern ihre erfolgreichen Projekte beruhen, verrät Barbara Buser in dieser Episode.

Anna Heringer baut international ausgezeichnete Lehmarchitektur. Lehm, sagt sie, ist ein sozialer Baustoff: Er ist kostenlos im Boden, verursacht keine Umweltschäden und sorgt für gesellschaftlichen Zusammenhalt. In den ärmsten Ländern der Welt wird deshalb standardmäßig mit Lehm gebaut. Bei uns dagegen ist Bauen mit Lehm purer Luxus. Woran das liegt, verrät Anna Heringer in dieser Episode.

Zwischen dem, was wir an alten Baustoffen wiederverwenden können, und dem, was neu gebaut werden muss, klafft eine „Ressourcenlücke“. Um diese zu schließen, geht die Forschung von Prof. Dirk Hebel in verschiedene Richtungen: Mit einem Netzwerk aus Forschenden, Studierenden, Handwerkerinnen und Baustoff-Herstellern wird sowohl an gebrauchten Baustoffen und deren Wiedereinsatz, als auch an der Entwicklung neuer, möglicher Baumaterialien geforscht, wie zum Beispiel Myzelien (Pilze), Bambus, Seegras oder Weidenruten.   Die Vernetzung der Akteure aus Hochschule und Praxis ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der baulichen und entwurflichen Experimente. Denn so wird nicht nur das wichtige Wissen unterschiedlicher Disziplinen abgeschöpft, sondern auch der wirtschaftliche Aspekt in den Blick genommen. Wie neue Geschäftsfelder und ein „Pull-Faktor“ in Richtung zirkuläre Bauwirtschaft aussehen könnten und welche Rolle der erste Schritt in Richtung Zirkularität spielt, erzählt Dirk Hebel in dieser Episode.
Margit Sichrovsky und Kim Le Roux (Büro LXSY) gehören zu den wenigen, die bereits Praxiserfahrung mit dem zirkulären Bauen haben. Und deshalb weiß Sichrovsky: Wer unerforschtes Neuland betritt, trägt das Risiko. Im Podcast verrät Margit Sichrovsky, warum Recycling beim zirkulären Bauen nur die vierte Wahl ist, wo sich Baurecht, Versicherungen und Hersteller weiterentwickeln müssen und wo planerischer Mehraufwand liegt – etwa, wenn Leistungen aus frühen Leistungsphasen später kommen oder umgekehrt. Und sie gibt einen Ausblick auf einen Leitfaden für zirkuläres Bauen, an dem sie für die Berliner Architektenkammer mitarbeitet. Jetzt reinhören!

Staffel 5 (2023) „Transformation – Räume stärken“

Die fünfte Staffel (ab Episode 25) stimmt auf den Deutschen Architekt*innentag am 29. September 2023 ein: Die wachsende Umwelt- und Ressourcenkrise verlangt eine große Transformation des gesamten Bausektors. Auch Architektinnen, Landschaftsarchitekten, Innenarchitektinnen und Stadtplaner tragen eine besondere Verantwortung.

Architektinnen und Architekten sind allzu oft nicht mit Architektur beschäftigt. Und das ist ein großer Nachteil für die gebaute Umwelt, kritisiert Christoph Ingenhoven. Er kennt die Dominanz von Themen wie Organisation, Verträgen, Regeln oder Haftung in Großprojekten sehr gut. All das lenke von architektonischen Fragen ab, was wiederum die Relevanz des Berufs schwäche.

Welche Tätigkeiten sollte man delegieren und welche dürfe man auf keinen Fall aus der Hand geben? Das verrät Christoph Ingenhoven in diesem Gespräch, in dem er auch persönliche Einblicke in sein Berufsleben gibt, von der „Überdosis Postmoderne“ im Studium über den turbulenten Anfang seiner Selbstständigkeit bis zum Bau von Großprojekten, wie dem umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21. Diese Episode ist ein Ritt durch fast fünf Jahrzehnte Architekturgeschehen.

 

Christoph Ingenhoven erleben Sie übrigens auch beim DAT23 am 29.9. in Berlin.

In Deutschland herrscht Wohnungsnot. Doch Florian Fischer-Almannai hat errechnet, dass wir theoretisch keinen Wohnungsneubau brauchen, wenn die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf von heute 48 auf 35 Quadratmeter gesenkt würde. Das Problem ist, dass viele der Räume und Flächen in bestehenden Wohnhäusern regelrecht gefangen seien. Man müsste sie also „befreien“. Wie das aussehen könnte, warum und wie er selbst Bauherr geworden ist und wer Widerstand im Wohnungsbau leisten sollte, verrät er in dieser Episode und beim DAT23 am 29.9. in Berlin.

In schwedischen Architekturbüros wird weder Zeit noch Energie darauf verwendet, für Gleichstellung zu kämpfen. Warum? Weil einfach gleichgestellt gearbeitet wird. So kann die gesamte Energie in die Architektur fließen. Barbara Vogt hielt das so lange für normal, bis sie einen Standort von White Arkitekter in Deutschland etablierte, wo die Debatte über Gleichstellung lebt, die Umsetzung aber stockt. Wie sich Gerechtigkeit für alle im Beruf herstellen lässt und wie der Berufsstand ein Spiegel der Gesellschaft werden kann, verrät sie in dieser Episode und beim DAT23 am 29.9. in Berlin.

„Die Stunde der Innenarchitektur schlägt“, sagt Sophie Green, denn Innenarchitekt:innen sind seit jeher Spezialist:innen für das Bauen im Bestand. Allerdings gibt es eine Schieflage: Für die Innenarchitektur gibt es meist Einschränkungen, wenn es um das Einreichen von Baugenehmigungen geht. An welchen Stellschrauben man drehen sollte, damit die Fachgebiete Architektur und Innenarchitektur Hand in Hand die Bauwende meistern und gute Ergebnisse liefern können, erzählt sie in dieser Episode. Und darüber diskutiert sie weiter mit uns beim DAT23 am 29.9. in Berlin.

Prof. Andrea Klinge hat bei ZRS Architekten Ingenieure die Forschungsabteilung etabliert, als Naturbaustoffe noch belächelt wurde. Jetzt da sie zwei Professuren und ihre Forschungsprojekte ein EU-Siegel haben, hören plötzlich alle zu. Das ist gut, denn die Abrissbirne soll endlich nicht mehr schwingen und der Bestand mit Naturbaustoffen ertüchtigt werden. Warum wir so viel wissen und reden, aber nicht einfach ins Machen kommen, weiß sie zu erklären. Doch die Stellschrauben, an denen wir drehen müssen, sitzen fest. Darüber diskutiert Andrea Klinge weiter beim DAT23 am 29.9. in Berlin.

Einen Einstieg ins Thema des DAT 23 bietet schon jetzt die erste Episode des DAT-Podcast, in dem Kerstin Kuhnekath mit dem Präsidenten des Umweltbundesamts Dirk Messner, dem Klimaforscher John Schellnhuber, BAK-Präsidentin Andrea Gebhard und dem Architekten Werner Sobek spricht. Die vier zeigen unbeirrt eine Ärmel-hoch-Mentalität, obwohl sie bereits einen langen Weg zwischen Euphorie und Verzweiflung und mit ordentlich Gegenwind für ihr Engagement hinter sich haben. Welche Mythen ein für alle Mal aus der Welt geschaffen werden und was das Ganze mit Raupen, Schmetterlingen, Liverpool und Manchester zu tun hat, erfahren Sie in dieser wunderbaren Achterbahnfahrt des Vierergesprächs.

Staffel 4 (2022) „Im Umbruch?“

Die vierte Staffel (ab Episode 19) geht der Frage nach, wie eine nachhaltige Lebens- und Bauweise unseren Berufsstand verändern wird. Ikonen und Lichtgestalten auf der einen, Verlust an Relevanz auf der anderen Seite. Sind wir als Generalisten gut aufgestellt oder müssen wir uns spezialisieren?

Grünzug, Distanzgrün, Begleitgehölz oder Böschungsflächen: Die Bezeichnungen des „Grünflächenamtes“ stellen noch eine Herausforderung dar. Dabei sind die Zeiten der „Grünplaner“ vorbei, die nur an der Seite von Architekten stehen. Das Atelier Loidl gehört zu Deutschlands erfolgreichsten Landschaftsarchitekturbüros und plant ganz ohne Architektinnen große Projekte im Stadtraum. Leonard Grosch, Partner und Entwerfer des Ateliers, spricht in dieser Episode über die wachsende Wertschätzung für seine Disziplin in Zeiten des Klimawandels. Und er verrät, welche Stadt für ihn ein Vorbild ist.

Auf europäischer Ebene findet ein Paradigmenwechsel statt, erkennt Ruth Schagemann. Die Präsidentin des Architects Council of Europe (ACE) sieht die Architekt:innen, die sie europaweit vertritt „so gefragt wie nie“. Seit der Rede von Ursula von der Leyen im Europäischen Parlament ist Baukultur mehr als ein „nice to have“, Qualität in der Architektur soll gesetzlich verankert werden in den europäischen Staaten. Wie das aussieht, erfahren Sie in dieser Episode.

Die kanadische Architektin Alison Brooks kam in den 1980er Jahren nach London und gründete ihr eigenes Büro in einer Zeit, in der es kaum selbstständige Architektinnen als Vorbilder gab. Alison Brooks spricht darüber, welche Veränderungen sie durch den Klimawandel erwartet: „Wir haben lange versucht, die Natur fernzuhalten, und jetzt versuchen wir, eine naturfreundliche Architektur zu entwickeln.“ Wie das funktionieren kann, verrrät sie in dieser Episode in englischer Sprache.

Wie plant man eine Stadt richtig? Das kommt darauf an. Die Ansichten über erfolgreiche Stadtplanung, pendelten im Laufe der Jahrzehnte zwischen Laisser-faire und Kontrolle. Der einflussreiche Architekt und Stadtplaner Kees Christiaanse spannt den Bogen von der Bottom-up- zur Top-down-Strategie („beide naiv“) und landet entspannt mittig zwischen den Polen.

Die Innenarchitektin Monika Lepel begleitet und prägt seit 30 Jahren die Entwicklung der Innenraumgestaltung. In dieser Episode verrät sie, welche Rolle Rutschen, Bällebäder und Sofas für die Büros großer Firmen spielen und was wir in Zukunft an unseren Arbeitsplätzen erwarten dürfen. Wie gehen Schnelllebigkeit und Nachhaltigkeit zusammen? Und wie behauptet man sich als junge Innenarchitektin?

Was bedeutet das „Label“ Architekt:in? Wie definiert eine neue Generation sich selbst und ihr Tätigkeitsfeld? Welche Veränderungen wollen sie erreichen und wieviel Verantwortung dürfen die Älteren abtreten an die Jungen? Angelika Hinterbrandner analysiert scharfsinnig und energiegeladen die ökonomische und ökologische Situation für den Nachwuchs. Sie hat eine klare Haltung, nicht nur was die Inhalte angeht, sondern auch deren Vermittlung. Welche Kompetenzen gerade gefragt sind und warum der Zusammenschluss unter Architekt:innen so wichtig ist, erzählt sie in dieser Episode. 

Staffel 3 (2021) „Verantwortung in Krisenzeiten“

Die dritte Staffel (Episoden 13 bis 18) befasst sich mit dem Thema Verantwortung in Krisenzeiten. Während die Pandemie eine große und langwierige Herausforderung für die gesamte Gesellschaft darstellt, gehen manche Dinge quälend langsam voran und andere müssen blitzschnell gehen, wie der Aufbau eines Corona-Zentrums. Wir sprechen über Kämpfe, über Sprints, über konkrete Forderungen und Vorschläge zur Verbesserung des Stadtraumes, den wir seit der Pandemie mehr als zuvor als sensiblen Lebensraum wahrnehmen.

„In einer globalisierten Welt geht es mich genauso viel an, was eine Frau in Makoko macht, wie das, was die Nachbarin in Stuttgart tut.“ Die Architektur-Professorin Fabienne Hoelzel erforscht Systeme und weiß, dass unsere Entwicklung hierzulande nicht unbedingt als Vorbild dient für die Stadtplanung im globalen Süden. Werden wir irgendwann davon wegkommen zu glauben, dass wir anderen die Welt erklären können? Vielleicht sind die vermeintlich weniger entwickelten Länder ja schon weiter als wir.

 

Stell dir vor, du studierst Anfang der 1970er-Jahre Architektur aber deine Professoren sind nie da, weil sie streiken. Also was tun, wenn man dann zwar einen Abschluss aber keine Ahnung von Architektur hat? Genau! Ein eigenes Büro gründen und loslegen!

Odile Decq wurde mit ihrem Pariser Büro in den 1990er-Jahren berühmt und einflussreich. Seit 30 Jahren ist sie Professorin, und seit 2014 leitet sie ihre eigene Architekturschule. Was ihre Studenten lernen müssen und was Segeln und Design miteinander zu tun haben, verrät sie in dieser Episode in englischer Sprache.

„Wir starten in eine interessante und schöne Zeit“, sagt Andrea Gebhard, die neue Präsidentin der BAK. Die mehrfach ausgezeichnete Landschaftsarchitektin legt ein besonderes Augenmerk auf die Qualität der Grünräume und der Architektur in Städten: Jedes Projekt solle eine Verbesserung der Biodiversität, des Bodenschutzes und des Umgangs mit dem Wasser sein. Welche Themen der neuen Präsidentin noch wichtig sind und wofür sie sich stark machen wird, erzählt sie in dieser Episode.

 

Eike Becker gehört zu den Architekten, die sich nicht nur mit ihren eigenen Projekten beschäftigen, sondern sich voll in die gesellschaftliche Debatte über Architektur, Städtebau und Stadtplanung stürzen. Mit seinen Kolumnen und Statements bezieht er klar Position, was für den Berufsstand gut und auch nötig ist. Denn die Stadtproduktion ist das anspruchsvollste, was man sich als Gesellschaft vornehmen kann. Und das leisten viele Akteure zusammen. Welche Rolle Architektinnen dabei spielen und wieviel Macht sie haben, beantwortet Eike Becker in dieser Episode. (Foto: Sebastian Wells)

Stellen Sie sich vor: Sie bekommen einen Auftrag und der Bauherr erwartet, dass Sie sofort losbauen, obwohl Sie gerade erst mit der Planung begonnen haben. Klingt schrecklich? Für die meisten bestimmt. Die Unsicherheit am Anfang der Pandemie im April letzten Jahres, als man sich vor überfüllten Intensivstationen fürchtete, hat genau dazu geführt: Heinle, Wischer und Partner wurden beauftragt, ein neues Corona Behandlungszentrum in der Messe Berlin zu entwerfen und zu bauen. Alles gleichzeitig. Alles schnell. Warum gerade dieses Projekt die ArchitektInnen glücklich und geradezu euphorisch gemacht hat, erzählt Edzard Schultz in dieser Episode.

Architekten fahren Porsche, haben eine modernistische Villa und trinken Schampus. Erkennen Sie sich darin wieder? Die meisten von uns wohl kaum. In Krimis des deutschen Fernsehens wird dennoch meist dieses Bild des Architekten, und hier ist bewusst die männliche Form gewählt, gezeichnet. Die Realität sieht natürlich ganz anders aus: Selbständige Planerinnen und Planer aller Fachrichtungen beziehen ihr Honorar aufgrund einer Honorarordnung, die nicht nur angepasst werden muss, damit die Honorare den heutigen Leistungen entspricht, sondern die „attackiert“ wurde im letzten Jahr vom EuGH. Was steckt hinter diesem „Angriff“? Was wird wie und für wen anders sein? Was ist für den gesamten Berufsstand jetzt wichtig, damit aus dem Leistungswettbewerb kein Preiswettbewerb wird? Joachim Brenncke, der Vizepräsident der BAK, gibt Antworten und erzählt, wie wir das gute Zeitfenster vor der Bundestagswahl nutzen können, um die richtigen Weichen für eine Novellierung der HOAI zu stellen.

 

Staffel 2 (2020) „Lebenswerte Stadt“

Wem gehört der Boden? Wie sieht die lebenswerte Stadt aus? Wie gelingt Inklusion? Was muss für den Klimaschutz getan werden? Wer entscheidet in der Planung? Die zweite Staffel (Episoden 7 bis 12) steht plötzlich unter neuen Vorzeichen, denn seit Corona da ist, hat sich der Blick auf den öffentlichen Raum sowohl in der Stadt als auch auf dem Land gewandelt. Deshalb fragen wir anders: Was bedeutet die Krise für den öffentlichen Raum? Welche baulichen Maßnahmen wollen wir umsetzen, um in einer gesunden und lebenswerten Stadt zu leben? Wie können sich Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen jetzt einbringen? Und: Ist dies eine gute Zeit für Utopien? 

Fahren sie gerne nach Florenz oder Venedig, weil es dort so schön ist? Wer tut das nicht. Aber gerade die Verantwortlichen in der Planungspolitik sollten vielleicht weniger in die Ferne schauen, sondern mehr Leidenschaft für die Architektur zu Hause aufbringen. Barbara Ettinger-Brinckmann meint, wir können es uns hier genauso schön machen, man müsse die Profis nur machen lassen. Nicht erst seit Corona fordert sie mehr gebaute Qualität für die Stadt, aber Corona hat deutlich gemacht, dass die Schönheit der Stadt nicht eine Flugstunde weit entfernt sein darf, sondern direkt vor unserer Haustüre zu finden sein muss. Und warum ist das Glück einer Stadt im Erdgeschoss zu finden? Das erklärt sie in diesem Gespräch.



Wie entstehen komfortable Städte mit einladenden öffentlichen Räumen? Mit vorsichtiger Planung, sagt Dorte Mandrup. „Ein Haus oder eine Idee darf kein Gimmick, sondern muss relevant sein.“ Die dänische Architektin versteht Architektur und Stadt als ein komplexes und kompliziertes Unterfangen, das nur mit dem nötigen Wissen und tieferen Verständnis über Architektur gelingen kann, also nur mit Architekten und Stadtplanern als Fachleuten. Die Kommerzialisierung der Architektur schreitet unterdessen voran. Wie können Architekten sich dagegen auflehnen, ohne um ihre Aufträge, also ihre Existenz, bangen zu müssen?



Architektur und Stadtplanung sind in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, weil die Corona-Krise die Defizite der Stadt noch deutlicher gemacht hat. Allen wurde bewusst, dass Begegnungs- und Naturräume vor der eigenen Haustür in der Stadt wichtig und unabdingbar sind. Man kann sagen: Es ist die Stunde der Planerinnen und Planer. Deshalb sprechen wir heute mit einer Architektin, die seit 26 Jahren in Berlin ein eigenes Büro betreibt und schon einige Aufs und Abs in der Stadtplanung miterlebt hat: Anne Lampen. Im Gespräch erklärt sie, warum die Corona-Krise die Grenze zwischen Notwendigkeit und Luxus im Wohnungsbau verschiebt und warum es sich lohnt, starre Regelungen beim Bauen zu überdenken, damit die Stadt lebendiger wird. Außerdem erfahren Sie, was Bauherren über die Themen Energieeinsparung und fünfte Fassade denken und warum morgen einpacken kann, wer sich heute nicht mit BIM auseinandersetzt.

 

„Alarmstufe rot.“ Man hört es nicht gerne, aber das ist der Stand der Dinge. Wir Menschen stoßen grundlegende Veränderungen im Erdsystem an und sind in der Lage, das Klimasystem zu zerstören. Willkommen im Antropozän. Das Pariser Klimaabkommen versucht gegenzulenken und hat zum Ziel, die Emissionen in den Städten bis 2050 auf 0 zu reduzieren. Was heißt das für unser zukünftiges Stadtleben? Definitiv, dass wir die Städte von morgen, nicht wie die Städte von gestern bauen können. In der Aufgabe, die Stadt neu zu erfinden, kann für Planerinnen und Planer eine große und spannende Herausforderung liegen. Worum geht es hierbei genau? Warum liegt in interdisziplinären Arbeitsgruppen die Zukunft? Der Präsident des Umweltbundesamtes Dirk Messner hat ziemlich konkrete Ansätze und spricht über konkrete Maßnahmen in der Baubranche in Sachen Klimaschutz, über die Verunsicherung in Zeiten des Wandels und darüber, wo der „Place to be“ ist für junge Planerinnen und Planer, die sich in die großen Veränderungsprozesse einbringen wollen.

 

Selten haben wir unser Handeln im öffentlichen Raum so sehr hinterfragt wie in den letzten Wochen. Der Shutdown durch Corona hat unsere Wahrnehmung verändert. Plötzlich war die Stadt leer. Wir, die wir täglich pendeln, blieben zu Hause. Seit Wochen bewegen wir uns wieder auf den „Normalzustand“ zu. Nur: Wollen wir alles wieder genauso machen wie vorher? Reiner Nagel meint, wenn Menschen sich auf dem Gehweg quetschen, während parkende Autos den meisten Raum einnehmen, so steht die öffentliche Raumaufteilung zur Disposition. Oder wird Cocooning ein neuer Trend? Das Auto als virenfreier Sehnsuchtsort? In dieser Episode erfahren Sie, wie die Harmonie zwischen Sozialraum und Verkehrsraum gelingen kann und warum wir kleine Läden brauchen.

„Es ergibt keinen Sinn, Barrieren zu bauen.“ Unsere Städte und Häuser sind meist für die gebaut, die sie auch planen. Menschen mit Behinderungen werden oft nicht berücksichtigt in der Entwicklung kluger Gebäude. Wenn Jürgen Dusel über Barrierefreiheit spricht wird schnell deutlich, dass sie kein netter Zusatz zum „Normalen“ ist, sondern als Qualitätsstandard dazu gehören muss, genauso wie der Brandschutz. Der Anspruch „Durch Architektur Teilhabe ermöglichen“ ist Pflicht, so Jürgen Dusel. Auf den Regionalkonferenzen „Inklusiv gestalten“ wird darüber informiert und debattiert, wie kluge Gebäude und Städte für alle aussehen können.

 

Staffel 1 (2019) „Relevanz Räume prägen“

In der ersten Staffel (Episoden 1 bis 6) stimmten wir auf den Deutschen Architektentag ein, der im September 2019  stattfand. Im Podcast hören Sie Referentinnen oder Keynote-Speaker zu den relevanten Fragen aus dem Alltag der Planenden. Die vollständige Dokumentation dazu finden Sie hier.

Der DAT steht kurz bevor und da ist es naheliegend mit der Frau zu sprechen, die Gastgeberin des Deutschen Architektentages ist und am besten weiß, was wir mit diesem Tag erreichen wollen: Wir wollen als Planende in Deutschland in die Gestaltung der gebauten Umwelt und die komplexen Vorgänge, die damit verbunden sind, eingebunden werden. Das müssen wir von der Politik einfordern. Und warum? Weil wir die Experten sind. Seit Jahren setzt Barbara Ettinger-Brinckmann sich für die Belange der Planenden in Deutschland ein, ob Klimawandel, Baukultur, oder Bodenpolitik. Eine gute Lösung, die der Lebensqualität der Stadt dienlich ist, sieht sie nur mit den Leuten, die dafür qualifiziert sind: Den Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Landschaftsarchitekten.

 

Die Professorin der Philosophie Rahel Jaeggi spricht über den Zustand unserer Demokratie und die Wechselwirkung zwischen gebauter Lebenswirklichkeit und gesellschaftlicher Lebensform. Was bedeutet räumliche Aneignung für die Stadtbewohner und inwiefern untergräbt die Marktlogik die Freiheit der Menschen, sich eine Stadt anzueignen, ohne eine Gentrifizierung auszulösen?

 

Falls Sie beizeiten geneigt sind, über die Stadt zu schimpfen, sei es wegen des Verkehrs, sei es wegen der vielen Touristen, sei es wegen des Lärms, dann ändert sich Ihre Sichtweise vielleicht durch das, was Riklef Rambow über die „Erfolgsgeschichte Stadt“ zu erzählen hat. Der Architekturvermittler leitet das Fachgebiet Architekturkommunikation am Karlsruher Institut für Technologie und setzt sich für eine gelungene Kommunikation zwischen Laien und Experten ein. Hören Sie in dieser Episode, was der Unterschied ist zwischen Architekten und der „normalen“ Bevölkerung, was an der Kommunikation zwischen Laien und Experten bemerkenswert ist und warum Architekten sich manchmal die Finger schmutzig machen müssen.

 

Verena Bentele, Jahrhundertsportlerin, ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung und heutige Präsidentin des Sozialverbandes VdK, sorgt für einen Perspektiv-Wechsel in unserer DAT-Interviewserie: Sie spricht nicht als Planerin, sondern als Stimme derer, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind. Sie setzt sich für die Gleichbehandlung aller Stadtbewohner ein und dafür, dass Planer, Politiker und Menschen mit Beeinträchtigungen gemeinsam ihren Lebensraum gestalten, damit die Lebensqualität für alle besser wird. Was ist die ideale Verbindung zwischen der Inklusion und der künstlerischen Arbeit von Architekten? Hören sie in der dritten Episode, wie sich Barrieren im Denken überwinden lassen und was dran ist, wenn Verena Bentele sagt: „Kreativität und Inklusion schließen einander null aus.“

 

Die Frankfurter Architektin Claudia Meixner spricht darüber, wie sie Bauherren überzeugt, Architektur nicht als renditebringende Immobilien zu betrachten, sondern als wichtiges kulturelles Gut der Gesellschaft, damit man Entscheidungen treffen kann, die nicht nur am Geld orientiert sind. Hören Sie rein und erfahren Sie, was sie über das Ansehen der Architekten hierzulande denkt, wie es ihrer Meinung nach um die Wertschätzung der Architektur in Deutschland bestellt ist, und warum sie meint: „Besondere Gebäude sind selten in Deutschland zu finden“.

 

Der einflussreiche Architekt und Partner bei OMA Rotterdam Rienier de Graaf spricht darüber, was es heute heißt ein Architekt zu sein, was sich geändert hat seit er in den Beruf eingestiegen ist, warum man als Planer politisch sein muss und wie die Betrachtung der Architektur als Geldanlage den Beruf des Architekten untergräbt und für soziale Ungerechtigkeit in den Städten sorgt. Außerdem erfahren Sie, wie er sich eine wirklich nachhaltige Architektur abseits von kosmetischen Eingriffen wie Dreifach-Verglasung vorstellt.

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