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Tosin Oshinowo vor beigr Wand

Die nigerianische Architektin Tosin Oshinowo … (Klicken für mehr Bilder)

[ Nachwuchs-Kolumne #146 ]

divia award: In der Architektur wird’s bunt

Diversität wird auch in der Architektur zunehmend diskutiert. Aber zeigt sich Vielfalt schon im Gebauten? Wenig anerkannte Akteur:innen und Positionen brauchen eine Bühne wie den divia award. Ein Blick auf die fünf diesjährigen Finalistinnen

Von Johanna Lentzkow

Erst kürzlich wurde wieder der Pritzker-Preis, die höchste Architekturauszeichnung des Jahres, verliehen: diesmal an den britischen Architekten David Chipperfield. Die Auszeichnung ging bisher meist an männliche Protagonisten unserer Branche. Um für mehr Diversität und Gleichstellung zu sorgen, wird in diesem Jahr erstmalig der Diversity in Architecture divia award ausgerichtet, der nun alle zwei Jahre vergeben werden soll.

Dieses Jahr zielt der divia award darauf ab, die Sichtbarkeit von Frauen in der Architektur zu fördern, soll zukünftig aber auch anderen wenig anerkannten Gruppen zuteil werden. Ein internationaler Beirat nominierte im Vorhinein 27 Architektinnen aus der ganzen Welt, die durch ihre kreative Arbeit einen besonderen Beitrag zu unserer gebauten Umwelt leisten. Nun stehen die fünf Finalistinnen fest.

Übersicht mit den Finalistinnen des divia award

Die Finalistinnen des divia award verkörpern Diversität

Die nigerianische Architektin Tosin Oshinowo möchte mit ihren Bauten Aufmerksamkeit auf die „authentische afrikanische Bauweise“ legen. Nach mehrjähriger Berufserfahrung in Europa und Afrika kehrte sie schließlich nach Lagos zurück, an deren Entwicklung zum Hotspot für Architektur und Design sie maßgeblich mitwirkte, und gründete 2012 ihr eigenes Architekturbüro cmDesign Atelier.

May al-Ibrashy arbeitet als Architekturhistorikerin mit dem Fokus auf die Erhaltung des kulturellen Erbes im historischen Zentrum von Kairo. Ihr gemeinnütziges Architekturbüro Megawra wird in Partnerschaft mit der lokalen Kultur- und Stadtentwicklungsorganisation Athar Lina geführt. Sie sieht in partizipatorischen Projekten die Chance, positiv auf das gesellschaftliche Miteinander zu wirken und auch verarmten Bevölkerungsschichten Eigenverantwortung zuteilwerden zu lassen.

Kooperation und Vorbildfunktion

Die kooperative Arbeit sieht auch Marta Maccaglia aus Italien als den einzigen Weg, um ein starkes Fundament für Gemeinschaft zu schaffen. Ihre gemeinnützige Architekturorganisation Semillas mit drei Sitzen in Peru baut Schulen und öffentliche Räume im Regenwald und besteht aus einem interdisziplinären Team aus Architekt:innen, Bauarbeiter:innen und Handwerker:innen. Der Fokus liegt auf der Betonung der kulturellen Relevanz des jeweiligen Ortes sowie der Einbeziehung der indigenen Bevölkerung, um Diversität direkt abzubilden – ganz im Sinne des divia award.

Als Design Director im Kigali-Büro der MASS Design Group setzt sich Noella Nibakuze für eine authentische ruandische Architektursprache ein. Ihre Arbeit zeichnet sich durch die Nutzung lokaler Materialien und Arbeitskräfte aus. Überdies übernimmt sie als Mentorin Vorbildwirkung für junge Frauen und Architekturstudierende, die Karrieren in den MINT-Bereichen und Design in Erwägung ziehen.

Auszeichnungen des divia award in Berlin

Katherine Clarke und Liza Fior, die Gründungspartnerinnen des Londoner Architekturbüros muf architecture/art, decken die Bandbreite von städtebaulichen Entwürfen bis hin zu kleinen temporären Interventionen in der gebauten Umwelt ab. Mit umfangreicher Recherche, Diskussionen und Interviews mit lokalen Akteur:innen fügen sie ihre Projekte in das komplexe Netzwerk des räumlichen, wirtschaftlichen und sozialen Gewebes ein.

Ab dem 6. Mai werden die Arbeiten aller Finalistinnen im ANCB The Aedes Metropolitan Laboratory  in Berlin zu sehen sein sowie am Eröffnungsabend auch die Gewinnerin des divia award ausgezeichnet.

Architektur-Awards im Überblick

Sichtbarkeit geht Hand in Hand mit öffentlicher Anerkennung, wobei Preise wie der divia award natürlich Rückenwind geben und Entwicklungen beschleunigen können. Auch ich fand bei meiner Teilnahme an einem Studierendenwettbewerb gerade das externe Feedback einer internationalen Jury spannend und konnte dabei lernen, wie gut sich meine Inhalte über die Pläne vermitteln – oder eben nicht.

Eine hilfreiche Übersicht für Architekturwettbewerbe und Awards für Studierende hat mein Kollege Fabian vor einiger Zeit erstellt, die es sich lohnt auf dem Schirm zu haben, wenn man mit dem Gedanken an eine Teilnahme spielt. Allein schon im deutschsprachigen Raum ist die Auswahl sehr groß – so werden auch zahlreiche Architekturpreise von den Architektenkammern verliehen, die dann vor allem als Absolvent:innen spannend sein können .


Johanna Lentzkow absolvierte ihren Bachelor an der Hochschule Darmstadt und setzt nun ihr Architekturstudium an der Technischen Universität in München fort.

Die Nachwuchs-Kolumnen des DAB schreibt ein junges Team, weitere Autor:innen sind Fabian P. Dahinten, Luisa Richter und Lorenz Hahnheiser.

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