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Bauen mit Hanfkalk: Eigenschaften, Vorteile und Anwendung

Hanfkalk dämmt gut, ist wohngesund und kompostierbar. Er kann gemauert, gegossen oder gesprüht werden. Wie und wofür Sie den ökologischen Baustoff mit den vielen Vorteilen einsetzen und was der eine große Nachteil ist.

12.02.20258 Min. Von Björn Heemann 3 Kommentar schreiben
Renovierung eines Bauernhauses mit einer Wand aus Hanfkalk-Steinen

Renovierung eines alten Bauernhauses in Waregem (Belgien) zur Nutzungsänderung, Planung: privat, mit Unterstützung der Firma IsoHemp
IsoHemp

3 Gedanken zu „Bauen mit Hanfkalk: Eigenschaften, Vorteile und Anwendung

  1. Und wie siehts mit Brandschutzanforderung aus. Hier A oder B Klasse? Ansonsten ja sehr guter Baustoff nur man muss auch die Anforderungen in Deutschland im Bezug Brandschutz wissen und beachten. Hier in Deutschland wird dieses Material gar nicht hergestellt (ist ja eine Droge ;)).
    Hat der Baustoff in Deutschland eine Zulassung?

    Antworten
    • Guten Tag Herr vom Hofe,

      vielen Dank für Ihre Frage, gerne erläutere ich Ihnen den aktuellen Stand des Brandschutzes.

      Die verschiedenen Tests für den Brandschutz wurden innerhalb der EU auf EN durchgeführt und werden momentan zu 90% akzeptiert. Derzeit wird der Stein in allen Stärken unverputzt mit B, S1, d0 deklariert, also schwer entflammbar.
      Momentan verfügt das Produkt über die ATG und die ATEX Zulassungen (Frankreich, Belgien und Niederlande).
      Die Zulassung in Deutschland beim DIBT läuft bereits seit ein paar Monaten. Leider ist dies sehr zeitintensiv, aber es wird dieses Jahr mit der Zulassung gerechnet.
      Es werden zur Produktion nur die Hanfschäben aus den männlichen Stängeln verarbeitet, diese unterliegen nicht dem angesprochenen Verbot.

      Ich hoffe Ihre Frage damit beantwortet zu haben.

      Mit Freundlichen Grüßen
      Björn Heemann

      Antworten
  2. Sehr geehrter Herr Heemann,
    das Material ist mir sehr sympathisch und ich überlege es bei einer Altabausanierung einzusetzen, Die Formulierung „… lassen sich nach ihrer Anwendung sehr einfach kompostieren oder aber auch recyceln“ halte ich aber für etwas vereinfacht. Die Steine oder auch der gestampfte/gesprühte Hanfkalk wird ja in der Regel verkleidet o. verputzt. M.E. erschweren die Putze die Wiederverwendung – auch wenn man vernünftigerweise nachhaltige Produkte wie Lehmputz oder reinen Kalkputz verwendet. Lehm ist zwar auch wasserlöslich, verändert aber die Eigenschaften, Kalkputz carbonisiert und ist dann nicht mehr wasserlöslich.
    Um Hanfkalk gleichwertig wiederzuverwenden, müsste man die Deckputze also entfernen, was das Recycling aufwendiger macht, oder? Kompostieren geht aber wahrcheinlich incl. der Putze, immerhin.
    Apropos Putze: Mich würde es reizen, Hanfkalk als Innendämmung und sichtbaren Stampf-Hanfkalk zu verwenden. Gibt es damit Erfahrungen u/o. sogar Referenzobjekte, die man besuchen kann u/o. Fotos dazu?
    Vielen Dank schon im Voraus für Ihre Antworten und freundliche Grüße,
    Bert Reiszky, Architekt BDA

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