Deutsches Architektenblatt Logodab-logo Deutsches Architektenblatt Logodab-logo-description

Sinnliche Architektur: Schönheit und Gemeinschaft

Architektur begreift man nicht über den Kopf, sondern sinnlich. Deshalb widmen wir uns dem Bauen für die Sinne und für die Seele.

 

Brigitte Schultz
26.11.2025 2min
Bundesweit

Dieses Editorial ist unter dem Titel „Von Schönheit und Gemeinschaft“ im Deutschen Architektenblatt 12.2025 erschienen.

Was war der letzte Raum, der Sie so richtig beeindruckt hat? Was haben Sie wahrgenommen? Welche Materialien umgaben Sie? Welche Lichtstimmung herrschte? So professionell und analytisch unser aller Blick im Laufe der Jahre geworden ist, bringen uns solche Momente, in denen uns Architektur unmittelbar berührt, wieder auf den Grund unserer Disziplin. Denn Architektur begreift man nicht über den Kopf. Wir Fachleute können entwerfen und konzeptionieren, rechnen und optimieren – am Ende zählt für die Nutzer das Gefühl.

Einfache Mittel, große Wirkung

In diesem Sinne widmen wir unsere letzte Ausgabe sinnlichen Architekturen wie den kleinen Bauten, die sich seit einigen Jahren an unerwarteten Orten in und um ein kleines Dorf im Sauerland finden. Die aus einfachen Materialien errichteten „Open Mind Places“ gehen auf Ideen des Architekten Christoph Hesse zurück und laden dazu ein, sich auf sich und die Natur zu besinnen.

Durch ihre sinnliche Ausstrahlung sind sie aber auch zu Anziehungs- und Treffpunkten für die Gemeinschaft geworden – genauso wie der nach seiner Sanierung atemberaubende, dem Alltag entrückte Kirchenraum in der Oberpfalz, den wir hier vorstellen.

Nicht nur für die Augen

Und was ist mit den Menschen, die all diese Schönheit nicht oder nur kaum sehen können, einfach weil ihre Sehkraft dafür nicht ausreicht? Über die herausfordernde Aufgabe, für diese Nutzergruppe ebenso ansprechend wie bedürfnisorientiert zu bauen, berichten uns drei Architekten in diesem Beitrag.

© Till Budde

Brigitte Schultz

Ehem. Chefredakteurin

Dr. Brigitte Schultz widmete sich als Chefredakteurin großen Projektberichten oder wichtigen berufspolitischen Fragen. Sie studierte Architektur und arbeitete in verschiedenen Architekturbüros, bevor sie bei einem Praktikum bei der Zeitschrift Bauwelt ihre Liebe zum Fachjournalismus entdeckte. Diese ist ihr seitdem geblieben. Von 2008 bis 2017 verantwortete sie als Redakteurin der Bauwelt neben Themen der Architektur regelmäßig die umfangreichen Sonderhefte der Stadtbauwelt. Mit viel beachteten Ausgaben wie zu „Modernen Geisterstädten“ brachte sie dort ihren ganz eigenen Stil ein.

Berufsbegleitend forschte sie für ihre Dissertation „Was heißt hier Stadt?“, die sie 2012 abschloss, über den Wandel des Planungsverständnisses seit den Sechzigerjahren. Aus vielen Interviews mit Zeitzeugen einstiger Leitbilder und Euphorien ist ihr ein respektvoller Blick auf das Wollen und Wirken unserer Disziplin und ein angenehmer Abstand zu aktuellen Aufregungen geblieben, der auch ihre Arbeit für das DAB kennzeichnet.

Als Chefredakteurin war sie dort von Mai 2017 bis Dezember 2025 die leitende inhaltliche Hand und der gute Geist für Team und Autorinnen und Autoren. Neben der großen Linie liegt ihr besonderer Fokus auf den monatlichen Heftschwerpunkten sowie berufspolitischen Brennpunkten, die sie in viel beachteten Interviews präzise herausarbeitet.