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Suffizienzhaus und Sonnenhaus: klimagerechter Wohnungsbau

Es sind nicht nur die eher unsichtbaren technischen Systeme, die eine ressourcenschonende Bauweise bestimmen. Klimagerechtes Bauen kann auch zu einer neuen Form führen, einer eigenen ­Ästhetik. Das zeigen zwei Beispiele in Kassel und Wernigerode auf ganz unterschiedliche Weise.

Von: Christoph Gunßer
Christoph Gunßer ist für das DAB vor allem in Süddeutschland...

29.08.20257 Min. 2 Kommentar schreiben

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Zweimal Zukunft“ im Deutschen Architektenblatt 09.2025 erschienen.

2 Gedanken zu „Suffizienzhaus und Sonnenhaus: klimagerechter Wohnungsbau

  1. Sollte der Verfasser des Beitrages die Zusammenstellung der beiden vorgestellten Projekte als Provokation verstanden wissen,- zumindest bei mir ist dies angekommen:
    Auf der einen Seite steht der perfekt durchdachte und gut gestaltete Entwurf für das Mehrfamilienhaus in Kassel, welcher neben einer variablen Nutzung der Wohneinheiten mit kostengünstiger Konstruktion und nachhaltiger Holzbauweise punktet.
    Auf der anderen Seite das „Sonnenhaus“ in Wernigerode. Hier wird der Eindruck beschrieben, die Bauform mit unregelmäßig gefaltetem Dach auf unregelmäßigem Grundriss sei der Anordnung von Solarflächen gen Süden geschuldet. Was für ein Unsinn: Ein regelmäßig gefaltetes Dach auf orthogonalem Grundriss hätte ebenso nach Süden gerichtet werden können, die Module hätten hierbei zudem noch besser die Flächen nutzen können, was sich schon im Foto darstellt.
    Von einem „Sonnenhaus“ würde man zudem die bessere Planung der Fenster zur Steigerung der solaren Gewinne erwarten.
    Die Grundrissgestaltung ist eine Katastrophe. Riesige Erschließungsflächen vergeuden Platz bzw. Ressourcen und der weitgehende Verzicht auf rechte Winkel führt zu Kostensteigerungen in allen Baugewerken. Ich versuchte mir vorzustellen, wo innerhalb der dargestellten 6 Wohnungen ein Esstisch in Küchennähe platziert werden könnte…
    Die verhaltene Nachfrage nach diesen Wohnungen wundert mich nicht.
    Als gestalterisches Experiment kann man das Gebäude gelten lassen, aber ein Zusammenhang dieses Entwurfsansatzes mit dem Thema „klimagerechter Neubau“ bzw. Zukunftsfähigkeit besteht schlicht nicht.

    Antworten
    • Sie haben vollkommen Recht Frau Ludewig!
      Bis auf eines:
      Als gestalterisches Experiment kann man die Wohnungen in Wernigerode gerade nicht gelten lassen. Das könnte man allenfalls an einer Hochschule im 1. Semester, wo man über den Modellbau hinaus keine Ressourcen für einen nicht funktionstüchtigen Grundriss verschwenden muss. Dieses Haus steht aber jetzt da, und ich gehe davon aus, dass der Grundriss sich als Ärgernis erweisen wird, wenn man erkennt, dass der weder zu möblieren noch zu bewohnen ist. (Meine Lieblingsecke ist übrigens der blaue, spitzwinklige Raum rechts oben – „spannend“ ist der allemal!). Über den Mehraufwand für Konstruktion und Ausbau hatten Sie ja schon zutreffend kommentiert!
      Was an der Gestaltung dann so fortschrittlich sein soll, erschließt sich mir nicht, erst recht zweifle ich an der Urteilskraft der DAB Redakteure, die jeden architektonischen Gag als nachhaltigen und innovativen Ansatz feiern.
      Siehe auch:
      Zirkuläre Wohnhäuser in Frankfurt – vom 29.04.25 – vom selben Autor.

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