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BIM-Software: CO2-Bilanz, KI-Modelle und digitale Zwillinge

BIM-Funktionen von CAD-, AVA-, Aufmaß-, Projektmanagement- oder Kollaborationsprogrammen unterstützen immer besser die modellorientierte Planung.

Dieser Beitrag ist in gekürzter Fassung im Deutschen Architektenblatt 03.2024 erschienen.

Von Marian Behaneck

Die bereits zum siebten Mal im November 2023 in München abgehaltene BIM World lockte etwa 7.800 Besucher und über 200 Aussteller an. Mit rund 250 Expertenvorträgen bot die international ausgerichtete Messe auch ein umfangreiches Rahmenprogramm für die aus insgesamt 68 Ländern angereisten Teilnehmer.

Zu den vielen Themen zählten beispielsweise BIM im Bestand, BIM und Facility Management oder das nachhaltige Bauen.

Hier eine Auswahl der interessantesten Software-Neuheiten:


Screenshot von der Integrierten Kollisionsprüfung Allplan 2024
Allplan 2024: Laut Hersteller können Fassaden schneller, flexibler und intuitiver geplant werden.

Allplan 2024: Integrierte Kollisionsprüfung

Neu in der BIM-Planungssoftware Allplan 2024 ist der cloudbasierte GIS-Connector. Er ermöglicht den Zugriff auf Daten offener GIS-Plattformen, mit dem Geländedaten, Gebäude und Straßennetze in Allplan importiert werden können. Darüber hinaus enthält Allplan 2024 jetzt auch eine integrierte Kollisionsprüfung.

Diese kategorisiert und kennzeichnet Kollisionstypen farbig und ermöglicht damit eine einfach bedienbare Kollisionsprüfung und -erkennung. Das neue BIMcollab-Plugin soll ferner das Problem-Management (Issue Management) in BIM-Projekten vereinfachen.

Nutzer können sich direkt aus Allplan heraus mit ihrem Projekt verbinden und Konflikte direkt in der Software bearbeiten, ohne das BIM-Nachrichtenformat BCF austauschen zu müssen. Neu ist zudem das erweiterte Fassadenmodul, das die bisherigen Fassadenobjekte ersetzt.

Die Funktion beschleunigt mit einer optimierten Bedienung und einem erweiterten Funktionsumfang das Erstellen und Ändern von Fassaden. Laut Hersteller kann so schneller, intuitiver und flexibler geplant werden.


Screenshot der Software Autodesk Workshop XR von autodesk.de
Echtzeitprüfung in einer immersiven Online-Umgebung: das neue Autodesk Workshop XR

Autodesk Workshop XR: Virtuelle Baubesprechungen

Der neue Autodesk Workshop XR ist ein virtueller Arbeitsbereich für Entwurfsprüfungen, der mit der Autodesk Construction Cloud verbunden ist. Das ist eine webbasierte Kollaborationsplattform, die sowohl den Austausch mit Revit, Civil3D, Plant3D und Navisworks erstellten Projektdaten ermöglicht, als auch einen Open-BIM-Workflow über die IFC-Schnittstelle.

Der neue Workshop XR ermöglicht die Echtzeitprüfung von Bauentwürfen in einer gemeinsamen, immersiven Online-Datenumgebung im Maßstab 1:1. Das soll Entscheidungen von Planungsteams, die sich an verschiedenen Standorten befinden können, vereinfachen.

Zu den wichtigsten Funktionen gehören ein dynamischer virtueller Arbeitsbereich, der die reale mit der virtuellen Welt verbindet. Planungsteams sollen damit laut Hersteller in die Planungsdetails eines Projektes besser eintauchen, Entwürfe besser analysieren, Konflikte einfacher erkennen, gemeinsam besprechen und lösen können.


Screenshot des neuen BIM-Webviewers BIMcollab Nexus
BIMcollab Nexus führt verschiedene BIM-Informationen in einem Webviewer zusammen.

BIMcollab Nexus: Neuer BIM-Webviewer

Mit einem neu entwickelten BIM-Webviewer erweitert BIMcollab seine Kollisionsmanagement-Plattform „BIMcollab Nexus “ und vereinfacht damit die modellbasierte Zusammenarbeit. Dazu werden wichtige Informationen – beispielsweise zu BIM-Projektanforderungen, zur Modellkoordination, zum Kollisions-Management oder zur Fortschrittskontrolle – zentralisiert in der Cloud bereitgestellt.

BIMcollab Nexus basiert auf den Standards IFC, BCF und IDS. IFC ist ein BIM-Standard-Datenaustauschformat, BCF ein Nachrichten-Austauschformat und IDS ein Standard,  der die Anforderungen an den BIM-Projektdatenaustausch definiert.

Neben BIMcollab Nexus verfügt der Anbieter mit „BIMcollab Zoom“ auch über ein Kollisionsmanagement-System und mit „BIMcollab Twin“ über ein modellbasiertes Dokumenten-Management-System zur Speicherung, Verwaltung und gemeinsamen Nutzung von Hoch- und Tiefbaudaten in allen Projektphasen.


Screenshot des neuen KI-Visualisierers Archicad27
Der neue „AI Visualizer“ in Archicad27 kann ein einfaches Konzeptmodell anhand von beschreibenden Wörtern in beliebig vielen verfeinerten Entwurfsvarianten generieren, ohne ein detailliertes Modell erstellen zu müssen.

Archicad 27: Neuer KI-Visualisierer

Zu den Neuerungen von „Archicad 27“ gehören eine Reihe von Verbesserungen und Funktionserweiterungen der Projektkommunikations-Plattform BIMcloud, dem interaktiven Präsentationstool BIMx und der TGA-Fachplanungssoftware DDScad.

Diese sollen laut Hersteller Graphisoft die Digitalisierung des Planungs- und Bauprozesses und die Zusammenarbeit diverser der Projektbeteiligtenr weiter optimieren. Der neue, von buildingSMART-zertifizierte IFC4-Datenexport und  -import soll ferner die Konsistenz und Effizienz beim Datenaustausch zwischen den verschiedenen Planungsdisziplinen und den verschiedenen Softwarelösungen im Projekt steigern.

Neu ist auch die Integration von Künstlicher Intelligenz in Form des „AI Visualizers“. Dieser kann ein einfaches Konzeptmodell anhand von beschreibenden Wörtern in beliebig vielen verfeinerten Entwurfsvarianten generieren, ohne ein detailliertes Modell erstellen zu müssen.

Die Rechte am geistigen Eigentum bleiben laut Anbieter durch die lokale Speicherung der Quellbilder auf dem Anwender-Computer geschützt.


Screenshot des Interaktiven IFC-Imports CaliforniaX
CaliforniaX: Aus dem Interaktiven IFC-Import können auch Leistungsverzeichnisse oder Kostendokumentationen generiert werden.

CaliforniaX: Interaktiver IFC-Import

Das BIM-Importmodul „BIM2AVA“ des AVA- und Kostenmanagementsystems „CaliforniaX“ von G&W-Software wurde um eine interaktive Importfunktion erweitert.

Diese ergänzt den bestehenden automatischen Import auf der Grundlage des OpenBIM-Datenaustausch-Standards IFC. Damit kann CaliforniaX mit allen gängigen CAD-Systemen aus den Bereichen Architektur, konstruktiver Ingenieurbau, TGA sowie Infrastruktur kommunizieren.

Der neue interaktive Import kann in Echtzeit auf individuelle Rahmenbedingungen und Modellinhalte reagieren. Dabei kann der Anwender in die Datenverarbeitung steuernd eingreifen. Der Importfindet in drei Phasen statt: Zunächst wird das Modell zur optischen Kontrolle im BIM2AVA-Viewer visualisiert.

Anschließend werden die Modelldaten analysiert und Mengen berechnet. Danach wird das kaufmännische Bauwerksmodell als Raum- und Gebäudebuch (RGB) mit den zugehörigen Kostenelementen verknüpft und visualisiert. Daraus können optional auch Leistungsverzeichnisse oder Kostendokumentationen generiert werden.


Screenshot von Nova AVA, Visualisierer von Kostenkomponenten
Nova AVA: Der Visualisierer für Kostenkomponenten unterstützt durch Sichtbarmachung der benötigten Ressourcen auch die Planung von Baustellen und Projekten.

Nova AVA: Kostenkomponenten visualisieren

Nova Building IT erweitert seinen Cloudservice „Nova AVA“ durch eine neue BIM-Funktionalität des Kalkulationsmoduls. Diese Funktion ermöglicht es Anwendern, fertige Kalkulationen ins BIM-Modell zu übertragen und sämtliche Kostenkomponenten zu visualisieren.

So können beliebige Teilleistungen über Kostenarten an jedem Bauteil des BIM-Modells durch entsprechende Filter sichtbar gemacht werden.

Diese neue Funktion ist Teil des Add-ons„“Kalkulation““ und soll die Kalkulation und Bauleitung vereinfachen. Im Rahmen der Kostenberechnung und Kalkulations-Endkontrolle kann damit laut Hersteller beispielsweise der Materialeinsatz schnell visualisiert und überprüft werden, ob alle Arbeitsleistungen und Materialien berücksichtigt wurden.

Auch die Planung von Baustellen und Projekten wird durch die Visualisierung der benötigten Ressourcen unterstützt. In der Nachkalkulation können neben Materialien mit großen Mengen auch solche identifiziert werden, die nur vereinzelt eingesetzt werden.


Screenshot von Orca AVA 26
Orca AVA 26: Mit der neuen Version können Anwender jetzt Etagen- und Raumstrukturen direkt aus der IFC-Datei importieren und für die Kostengliederung nutzen.

Orca AVA 26: Mehr openBIM

OrcaRCA Software will sich mit einem neu geordneten Produktangebot weiter für die modell- und bauteilorientierte BIM-Planung öffnen.

„ORCA Orca AVA“ wird Teil der neuen Produktfamilie „ORCA Orca Solutions“, die mehr Möglichkeiten für ein prozess- und bauteilorientiertes Arbeiten bieten und auch Themen wie openBIM, Modulbau, Nachhaltigkeit sowie eine zentrale Datenhaltung integrieren soll.

Mit der neuen Version „Orca AVA 26“ können Anwender jetzt Etagen- und Raumstrukturen direkt aus der IFC-Datei importieren und für die Kostengliederung nutzen. Das ermöglicht eine Kostengliederung nach Bauelementen, Räumen oder Etagen. Positionen und Mengen werden übersichtlich aufgelistet.

Über das IFC-Format IFC 2×3 und IFC 4 können zudem AVA BIM-Daten von Autodesk Revit, BricsCAD, Vectorworks, Archicad, Allplan, mh-BIM, DDScad, Plancal Nova und weiteren Programmen verarbeitet werden.

Mit dem neuen CAD-Plugin für die Plattform ausschreiben.de erhalten Anwender von Autodesk Revit ferner einen Zugang zu über 3,3 Millionen Bauproduktdaten.


Screenshot des Carbon Calculator der RIBSoftware
RIB: Dank der modellorientierte e-Vergabe stehen sämtliche Positionen jetzt innerhalb des Leistungsverzeichnis mit konkreten Objekten im BIM-Modell in Verbindung.

RIB 4.0: Nachhaltiger bauen

Mit dem neuen, integrierten Kohlendioxid-Kalkulator in der Version 4.0 von RIB für das Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken, werden CO2-Emissionen bestimmter Baustoffe sowie von Bauvorhaben transparent. Der neue Emissionsrechner kann die CO2-Emissionen von Bauwerken anhand von Standardkatalogen der Bauindustrie ermitteln.

Dadurch werden die Emissionen bestimmter Baustoffe sowie von Bauvorhaben sichtbar gemacht. Somit können die Auswirkungen einer Baumaßnahme auf die Umwelt konkret untersucht und Strategien für ein nachhaltigeres Bauen erarbeitet werden.

Die elektronische Vergabeplattform RIB e-Vergabe public ergänzt ferner ihr Angebot um ein neues IFC-Geometriemodell. Dank der modellorientierte e-Vergabe stehen sämtliche Positionen jetzt innerhalb des Leistungsverzeichnis mit konkreten Objekten im BIM-Modell in Verbindung. BIM-Modelle können künftig mithilfe eines Viewers nach passenden Ausschreibungen durchsucht werden.


Screenshot von usBIM.geotwin, digitale GIS/BIM-Zwillinge
usBIM.geotwin: Die digtialen GIS/BIM-Zwillinge liefern für Städteplaner, Architekten, Ingenieure und Bauunternehmen in Echtzeit relevante Informationen für Planungslösungen.

usBIM.geotwin: Digitale GIS/BIM-Zwillinge

BIM-Lösungsanbieter ACCA Software und Esri, Hersteller von geografischen Informationssystemen (GIS), haben zusammen „usBIM.geotwin“ entwickelt. Mit dieser Technologie sollen digitale Projektzwillinge erstellt und verwaltet werden können, die sowohl IFC-Modelldaten als auch GIS-Daten enthalten.

usBIM.geotwin liefert für Städeteplaner, Architekten, Ingenieure und Bauunternehmen relevante Informationen in Echtzeit, mit denen Planungslösungen einfacher raumbezogen analysiert, simuliert und optimiert werden können.

Angezeigt werden Architekturdaten, Strukturdaten, 2D- und 3D-Daten eines openBIM- oder closedBIM-Modells sowie die IFC-Eigenschaften einzelner Objekte.

Die BIM-Daten sind nicht statisch, sondern werden parallel zu den Änderungen des BIM-Modells im GIS-System aktualisiert. Umgekehrt werden auch Änderungen im GIS-Datenmodell im IFC-Modell berücksichtigt und angezeigt.


Screenshot der Software Vectorworks 2024
Vectorworks 2024: Feldinhalte von Vectorworks-Datenbanken können jetzt mit externen Datenbanken wie Excel oder mit IFC-Daten koordiniert und abgeglichen werden.

Vectorworks 2024: BIM-Prozesse optimieren

Die Planungssoftware „Vectorworks 2024“ unterstützt den BIM-Arbeitsprozess durch neue Funktionen. Dabei wird beispielsweise die Parameter-Eingabe von BIM-Komponenten durch eine neue, intuitive Erstellung und Modifizierung von Objekten ergänzt.

So können etwa Fenster direkt, durch Ziehen eines Rechtecks auf die Fassade oder einer Linie im Grundriss modelliert werden. Das Geländerwerkzeug ermöglicht ferner eine individuelle Konfigurierung parametrischer Handläufe und Geländer entlang verschiedener Bauteile wie Böden, Decken, Rampen und Treppen, welche sich automatisch an andere Objekte im Modell anpassen.

Feldinhalte von Vectorworks-Datenbanken können jetzt mit externen Datenbanken wie Excel oder mit IFC-Daten koordiniert und abgeglichen werden. Dadurch entsteht eine bidirektionale Verbindung, die Arbeitsabläufe optimiert und Daten synchron hält.


 

Screenshot des KI-gestützten BIM-Aufmaßes von Voxelgrid.
BIM-Aufmaß von Voxelgrid: Bei der Immobiliendigitalisierung nimmt die Software automatisiert Raumattribute auf, ordnet sie den Räumen zu und erstellt mithilfe von KI-Algorithmen Grundrisspläne und BIM-Modelle in AutoCAD.

Voxelgrid: KI-gestütztes BIM-Aufmaß

Voxelgrid offeriert eine automatisierte Digitalisierung von Immobilien und ermöglicht so deren effizientere Verwaltung, Renovierung und Optimierung. Durch den Einsatz von mobilen Scan-Lösungen bietet Voxelgrid Kunden sowohl eine schnelle Datenerfassung vor Ort als auch eine Planerstellung, Betreuung und Beratung.

Bei der Immobiliendigitalisierung nimmt die Software automatisiert Raumattribute auf, ordnet sie den Räumen zu und erstellt mithilfe von KI-Algorithmen Grundrisspläne und BIM-Modelle in AutoCAD. Dank Deep Learning sollen gemäß Hersteller auch Massen automatisch ermittelt werden können.

Das aus den Aufmaßdaten generierte 3D-BIM Modell ist ein genauer digitaler Zwilling des Gebäudes, der individuell angepasst und mit Informationen angereichert werden kann.

Da die mobilen Scan-Lösungen die Gebäude quasi im Vorbeigehen erfassen, ist das System laut Anbieterangaben etwa 12-mal schneller bei der Erfassung großer Liegenschaften als vergleichbare Systeme.

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