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Zurück Nachwuchs-Kolumne #158

Serielles Bauen: Segen oder Fluch?

Anders als unsere Autos kommen unsere Gebäude noch nicht vom Fließband. Nun boomt serielles Bauen aufgrund einiger Vorteile. Aber gibt es auch Schattenseiten, die in der Eile vergessen werden?

Von: Johanna Lentzkow
Johanna Lentzkows Lieblingsthemen sind das Bauen im Bestand, Entwürfe von...

21.06.20234 Min. 2 Kommentar schreiben
Montagehalle, in der vorgefertigte Teile eines Hauses stehen
Schön und gut? Die Vorfertigung von Häusern geht zumindest schnell und ist sauber.

Das Ziel der Ampel-Koalition, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, wurde verfehlt. Laut Statistischem Bundesamt wurden 2022 in Deutschland 295.300 Wohnungen gebaut. Das sind nur 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr, und auch für 2023 wird ein erneutes Scheitern des Ziels prognostiziert. Die Gründe hierfür sind beispielsweise der Fachkräftemangel, Materialknappheit, die Energiekrise, Lieferkettenprobleme und die Inflation mit ihren explodierenden Preisen.

Die Frage, die sich nun stellt: Können wir das Bauen effizienter, und damit schneller und kostengünstiger machen? Einfachere Genehmigungsprozesse und mehr serielles Bauen sollen Abhilfe für den momentanen Missstand schaffen, so Bauministerin Klara Geywitz. Ich frage mich jedoch: Wäre letztere Strategie überhaupt zielführend und geht sie angetrieben von der Dringlichkeit auf Kosten von Architektur und Baukultur?

2 Gedanken zu „Serielles Bauen: Segen oder Fluch?

  1. 06-07-2023

    Man stelle sich vor, unsere Baumeister von vor mehr als 100 Jahren hätten so gebaut. Was wäre das für ein Leben.
    Wer möchte das denn wirklich,
    eine Nische gern,
    aber nicht mehr.

    Gruß aus Husum
    Horst Hilke

    Antworten
  2. Effektivität ist weder Segen noch Fluch, sondern schon lange eine Notwendigkeit. In keiner wirtschaftlichen Produktion wird so vieles immer wieder neu gedacht für die vermeintliche Individualität und wird unwirtschaftlich so wenig in Serie gefertigt.
    „..weil der Teil des freien Entwerfens eben ein Reiz unserer Profession ist „? Architektur und Architekten müssen sich ändern, die „kreative Entfaltung der Planenden“ und das Architektenego ist dabei eher unwichtig. Der gestalterische Entwurf wird seit langem überbewertet und zudem von vielen nicht beherrscht, so dass in der Menge massenhaft schlechte Architektur entsteht.

    Die Herausforderung für die Kreativität ist, im Hinblick auf den Wohnwert hochwertigen Wohnraum zu schaffen bei gleichzeitig niedrigen Kosten und wenig Resourcenverbrauch. Das ist die spannende Herausforderung.

    Antworten

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