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Büronachfolge: Übergabe für Architekturbüro geregelt?

In den nächsten Jahren gehen viele Büroinhaber in Rente. Doch die Nachfolge ist viel zu selten geregelt.

 

29.09.2022 3min
Berufspolitik Beruf

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Was passiert mit meinem Büro?“ im Deutschen Architektenblatt 10.2022 erschienen.

Grafiken: Rosa Grewe und Katharina Höhner, Texte: Rosa Grewe

Im Juni 2021 initiierte die BAK eine bundesweite berufspolitische Befragung. Die Antworten von 14.176 angestellten, beamteten und selbstständigen Mitgliedern flossen in eine gemeinsame Studie. Die gezeigten Grafiken beziehen sich auf Teil 1 der Studie und basieren auf Antworten von 13.616 Kammermitgliedern (7.675 Angestellte und 5.941 Selbstständige). Die gesamte Studie können Sie hier herunterladen.

Grafik: Ein eigenes Büro?

Ein eigenes Planungsbüro? 

Nein danke, sagen 3/4 aller Angestellten. Sie bleiben lieber angestellt.  

Warum?  

  • 56 % von ihnen befürchten eine finanzielle Unsicherheit.
  • 52 % von ihnen befürchten eine schlechte Work-Life-Balance.
  • 52 % von ihnen sind einfach zufrieden mit ihrem Job. 

Ja bitte, sagen 3/4 aller Selbstständigen. Sie würden sich wieder für ein eigenes Büro entscheiden.  

Warum?  

  • 70 % von ihnen schätzen die Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Freiheit.
  • 19 % von ihnen schätzen die gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
  • 12 % von ihnen schätzen den wirtschaftlichen -Erfolg, das Prestige und die Selbstentfaltung.

Grafik: Wie realistisch ist eine Büroübergabe?

Wie realistisch ist eine Büronachfolge? 

26 % der angestellten Kammermitglieder können sich eine Selbstständigkeit vorstellen.  

  • Circa 1/3 (36 %) davon möchte lieber ein eigenes Büro neu gründen.  

Dagegen können sich etwa 2/3 (64 %) die Übernahme eines bestehenden Büros vorstellen oder präferieren es sogar.  Jede/-r sechste Angestellte (17 %) stünde also für eine Büroübernahme zur Verfügung. 

28 % aller Selbstständigen möchten ihr Büro an -Nachfolgende übergeben.  

  • 3/4 davon (76 %) haben noch keinen geeigneten Kandidaten.  

Jede/-r fünfte Selbstständige (21 %) sucht also noch eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger. 


Grafik: Eine Zukunft gibt es spät oder gar nicht

Eine Zukunft gibt es spät oder gar nicht 

Über die Hälfte der Selbstständigen, die in den nächsten zwei bis über zehn Jahren eine Büronachfolge wünschen, sind planlos. Am Ende des Berufslebens geht mit dem Inhaber oft auch sein Büro, weil sich keine Nachfolger finden, weil das Büro zu klein ist, der Aufwand zu hoch oder das Interesse an einem Fortbestehen zu gering ist oder Aufträge sehr personengebunden sind. Das trifft vor allem kleine Büros.  

(Basis der Daten: Alle selbständigen Kammermitglieder, bei * nur vom Anteil, der eine Büroübergabe wünscht.)


Grafik: „Eine Büroübergabe ist für mich aktuell noch kein Thema.“


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