
Demokratie, Partizipation und Gemeinschaft: Die neue Berswordt-Europa-Grundschule in Dortmund folgt diesen Werten mit entsprechender Architektur nach dem Cluster-Prinzip und schafft damit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der modernen Pädagogik.
MARKUS STEUR FOTOGRAFIE © Markus Steur
In Deutschland entstehen immer mehr Schulen nach dem Cluster-Prinzip – so auch die Berswordt-Europa-Grundschule in Dortmund, ein Projekt der Modulbauspezialisten von ALHO und dem Planungsbüro futur.drei. Das Gebäude wurde im interdisziplinären Team entwickelt. Dabei arbeiten Experten und Expertinnen für Architektur, Innenraumgestaltung und Pädagogik mit dem Modulbauunternehmen Hand in Hand, um die besonderen Bedürfnisse der jeweiligen Standorte individuell zu erfassen. Die Berswordt-Europa-Grundschule setzt mit ihrem pädagogischen Konzept auf ein Lernen in Demokratie, Partizipation und Gemeinschaft. Die neue Cluster-Schule folgt diesen Werten mit entsprechender Architektur und schafft damit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung der modernen Pädagogik.
Interdisziplinäres Lernen, in Architektur überführt
„Zwischen Digitalisierung, demografischem Wandel, Abiturlücke und dem kommenden Anspruch auf Ganztagsbetreuung darf ein Aspekt nicht übersehen werden: Auch architektonisch muss sich das ‚Konzept Schule‘ wandeln, um interdisziplinäres Unterrichten und Lernen, individuelle Förderung, die Stärkung von Sozialkompetenzen und ein höheres Maß an Selbstständigkeit sicherzustellen“, erklärt Julian Stratmann von futur.drei die Bedeutung der Architektur innerhalb moderner Bildung.

Ganzheitlicher Lernort: Das Gebäude vermittelt innen wie außen Demokratie, Naturverbundenheit und Selbstständigkeit.
MARKUS STEUR FOTOGRAFIE © ALHO Unternehmensgruppe | Markus Steur
Dabei sei der wohl wichtigste Vorteil einer Cluster-Schule: Sie bietet Raum für eine neue Art der Vielfalt. „Die Cluster ermöglichen die flexible Gestaltung der Lernumgebung, sodass verschiedene Unterrichtsformen und Lernmethoden, etwa Einzelarbeit, Gruppenarbeit und Projektarbeit, optimal umgesetzt werden können“, bestätigt Stratmanns Büropartner Christian Wiese die Notwendigkeit, Schule heute komplett neu zu denken. „In den Clustern bekommen alle viel mehr voneinander mit. Es gibt mehr Kommunikation und Wissenstransfer zwischen den Klassen. Mit dem Cluster wird interdisziplinäres Lernen in Architektur überführt.“
Schule als Heimat
Was Architektur vermittelt, bzw. welche Atmosphäre in einem Gebäude herrscht – man sieht es oft nicht sofort, unbewusst nimmt man es aber immer wahr. „Wir sehen ‚Schule als Heimat‘ in der wir ein Wohlbefinden schaffen wollen, das die Basis für erfolgreiches Lernen bildet. Wer sich unwohl fühlt, wer Kälte spürt – auch eine architektonische, gestalterische Kälte – wird in seiner Entfaltung eingeschränkt. Schule soll aber nicht einschränken, sondern öffnen – das ist unser grundlegendes Ziel“, so die Planer von futur.drei – und das wird auch im Konzept der Berswordt-Europa-Grundschule ersichtlich.

Grüne Oase: selbst das Dach wird dafür genutzt. Zusammen mit dem Schulgarten und den Gewächshäusern, gleicht es den urbanen Standort der Schule aus und macht die Themen Natur und Nachhaltigkeit erlebbar.
MARKUS STEUR FOTOGRAFIE © Markus Steur
Klare Sichtachsen und ein übersichtliches Design erleichtern die Orientierung im Gebäude. Das zentrale Forum dient dabei als „Herzstück“, von dem aus die Kinder schnell und einfach in alle Schulbereiche gelangen. Hier gibt es außerdem Nischen für Rückzug und einen Zugang zum offenen Gemeinschaftsbereich, der sich um einen grünen Innenhof gruppiert. Auch die Mensa und die Räume der Schulverwaltung sind direkt angebunden.
Das flexible Konzept ermöglicht es, den Betreuungsbereich mit dem Forum zu verbinden, was eine große, aber dennoch übersichtliche Fläche für den Ganztagsbetrieb schafft. Eine ausziehbare Bühne im Forum bietet Raum für Aufführungen, Schulversammlungen und andere Veranstaltungen. Im Gemeinschaftsbereich finden die Kinder betreute, aber frei gestaltbare Räume vor, in denen sie sich frei und selbstständig bewegen und agieren können. Das gestaffelte Erdgeschoss beherbergt auch Rückzugsräume für die Lehrkräfte, die etwas abseits und ruhig gelegen sind.

Offen und einladend: Im Gemeinschaftsbereich finden die Kinder betreute, aber frei gestaltbare Räume vor, in denen sie sich frei und selbstständig bewegen und agieren können.
MARKUS STEUR FOTOGRAFIE © ALHO Unternehmensgruppe | Markus Steur
Die Klassenräume sind in Clustern angeordnet und flexibel gestaltet. Sie passen sich den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler an und bieten Raum für individuelles Lernen, Gruppenarbeit oder klassenübergreifende Projekte. Die Team-Stationen in den Clustern vertiefen die pädagogische Beziehung zwischen den Lehrkräften und Lernenden, was gerade für junge Kinder besonders wichtig ist.
Auch für die 19 Arbeitsgemeinschaften sowie die Gremien der als „Kinderrechte-Schule“ angelegten Grundschule stehen ausreichend Flächen in den Cluster-Mitten, sowie in den Unterrichts- und Mehrzweckräumen zur Verfügung. Es sind identitätsstiftende Orte für unterschiedliche Lernmöglichkeiten, zum Spielen, zum Entspannen und zur Kommunikation.

Klar und praktikabel: Die Klassenräume sind in Clustern angeordnet und flexibel gestaltet.
MARKUS STEUR FOTOGRAFIE © ALHO Unternehmensgruppe | Markus Steur
Selbst das Dach wird als grüne Oase genutzt. Zusammen mit dem Schulgarten und den Gewächshäusern, gleicht es den urbanen Standort der Schule aus und macht die Themen Natur und Nachhaltigkeit erlebbar. Große Fenster mit integrierten Pflanzen bieten Ausblicke ins Grüne und beleben die Fassade, die in ihrer Vielseitigkeit den noch spielerischen Charakter einer Grundschule gekonnt widerspiegelt. So wird das Gebäude innen wie außen zum ganzheitlichen Lernort, der Demokratie, Naturverbundenheit und Selbstständigkeit vermittelt.