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Zurück Nachwuchs-Kolumne #177

Architektursoziologie: Anonymität oder Gemeinschaft?

Gleich und gleich gesellt sich gern – dieser Spruch beschreibt lapidar die Segregation in unseren Städten. Der Stadtforscher Sebastian Bührig hat untersucht, wie persönliche Grenzen und soziale Gemeinschaft zusammenhängen

Von: Lorenz Hahnheiser
Lorenz Hahnheiser schreibt über die Architekturlehre an den Unis, architekturpolitische...

01.11.20235 Min. Kommentar schreiben
Hochhausfassade mit Sonnenschirmen und Blumen auf den Balkons

Gemeinschaft im Hochhaus: Nähe und Distanz sind hier stark ausgeprägt – und zwar gleichzeitig.
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Homogenität kostet weniger Energie als Heterogenität. Schließlich muss man sich bei letzterem mit dem Ungewohnten und womöglich Störendem auseinandersetzen. Idealerweise streben wir als Gesellschaft aber doch eigentlich nach Begegnung, Toleranz und Zusammenhalt – oder nicht? Die Segregation in Deutschland wächst und in Wahlprognosen wird zunehmend sichtbar, wie Politik der Aus- und Abgrenzung an Zustimmung gewinnt. In dem Willen dagegen zu halten, ist es in Architektur und Stadtplanung en Vogue Gemeinschaftsflächen einzuplanen. Ist dies das fehlende Element, das Gemeinschaft ermöglichen wird, oder versucht man hier Gemeinschaft zu erzwingen? Der Stadtforscher Sebastian Bührig hält diese architektonische Reaktion für nicht weit genug gedacht.

„Das Zusammenspiel von Nähe und Distanz wird oft nicht richtig verstanden, ist mein Eindruck – besonders bei Projekten, die sehr ambitioniert Gemeinschaft durch Gemeinschaftsflächen herstellen wollen. Häufig bleiben diese Orte weitgehend ungenutzt“, erläutert Sebastian Bührig. „Eigentlich braucht es nicht viel, wenn die Menschen sich ohnehin mögen, damit sich eine Gemeinschaft bildet. Und wenn sie sich nicht mögen, bringt auch eine noch so schön gestaltete Gemeinschaftsfläche wenig.“

Sebastian Bührig als Concierge in einem Aufzug

Sebastian Bührig als Concierge im Aufzug eines Berliner Hochhauses. Foto: Axel Mosch
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