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Zurück Konsequenzen der neuen Windlastnorm für WDVS

Blowin’ in the Wind

Die neue Windlastnorm erfordert auch neue Nachweise der Standsicherheit von ­Wärmedämmverbund-Systemen. Wichtig dafür ist die Befestigung.

01.01.20085 Min. Kommentar schreiben
Für Gebäude bis 25 Meter Höhe ist in den Windzonen 1 bis 3 der neuen Windlastnorm ein vereinfachter Standsicherheitsnachweis für WDVS gestattet.

Dr. Frank Dratschmidt, Jörg Huiber

Die aktuelle Fassung der Windlastnorm DIN 1055-4:2005-03 ist rechtskräftig bauaufsichtlich eingeführt und in die Liste der technischen Baubestimmungen aufgenommen. Damit ist die Norm bindend für die Standsicherheitsbemessung zur Berücksichtigung der einwirkenden Windlasten bei Gebäuden und damit auch für die Montage von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS). Mit dem über­arbeiteten Teil 4 der DIN 1055, worin das Thema Wind­lasten geregelt ist, liegt im Vergleich zu der alten Fassung eine wesentlich umfangreichere Dokumentation zur Ermittlung der einwirkenden Beanspruchungen durch Wind vor. Die wichtigsten Änderungen beziehen sich auf den Einfluss der Region, in der das Gebäude steht, auf die ­Einteilung in Flächenbereiche der Fassade sowie auf die Höhenstaffelung.

Marktübliche Befestigungsarten für Dämmstoffplatten im WDVS

Die Überarbeitung der Norm begann schon Ende der 1990er-Jahre. Ein Ziel war und ist, den Planern und Anwendern mehr technische Sicherheit zu geben und die heute mögliche größere Anzahl an Bezugsgrößen und Parametern einzubeziehen. Definitionswerte haben sich ebenso verändert wie Bemessungsgrundlagen, schon weil heute die erforderlichen Daten durch mehr Messstationen viel umfangreicher erfasst werden. Der Wind bläst in Deutschland entgegen früherer Normdefinition eben nicht überall gleich; auch hat sich die Abhängigkeit von der Gebäudegröße verändert. Impulse zur Überarbeitung der Norm gab es schon seit Jahren, Wetterphänomene wie „Kyrill“ haben nicht ursächlich mit der Änderung zu tun, können aber als beschleunigende Faktoren an diesem Prozess gelten.

Außerdem war die europäische Komponente in diesem Prozess zu berücksichtigen: Auf dem ganzen Kontinent liegen zu diesem Thema neue Erkenntnisse vor; diese müssen vereinheitlicht werden, um die europäische Harmonisierung bei der Bemessung realisieren zu können. Ziel ist letzten Endes, dass Windsogbelastungen in ganz Europa nach gleichen Rechenmaßstäben ermittelt werden.

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