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Wohnen über Aldi, Lidl und Co.: Ein perfektes Paar?

Statt Giebeldachhütten werden wieder Wohn- und Geschäftshäuser gebaut, teils von den Handelskonzernen selbst. Die Synergieeffekte überzeugen, weil es viele Gewinner gibt. Ob auch die Baukultur einer wird, ist aber noch nicht ganz klar

Von: Heiko Haberle
Heiko Haberle ist Redakteur von der Kurzmeldung bis zum großen...

30.05.20199 Min. Kommentar schreiben
In der Berliner Pasteurstraße errichtete eine Baugruppe Wohnungen über einem Supermarkt.

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Ein perfektes Paar“ im Deutschen Architektenblatt 06.2019 erschienen.

Von Heiko Haberle

In Berlin fallen die letzten Kaufhallen aus DDR-Zeiten gerade reihenweise. Ebenso kaum 15 Jahre alte Giebel- und Flachdachhütten, die dank freier und günstiger Grundstücke sogar in zentralen Lagen entstanden. Die Branche als Helden der Baukultur zu feiern, ist also absolut unangemessen, schließlich hat sie Deutschland in nur 20 Jahren flächendeckend mit gestalterisch anspruchsloser Massenware zugestellt (freilich ohne große Gegenwehr der Kommunen) und tut es in suburbanen und ländlichen Räumen bis heute.
Zuvor war es ganz normal, dass ein Supermarkt in einem Wohn- oder Geschäftshaus liegt. Doch dann sollten die Flächen größer und die Parkplätze mehr werden, was nur nach Neubau-Firmenschema ging. Jetzt wirken die Konzerne fast überrascht in ihrer Erkenntnis, dass über den Märkten und den oft leeren Parkplätzen noch Platz für Wohnungen wäre. Endlich lohnt es sich, höher zu bauen, und auch der Druck aus der Berliner Politik ist gewachsen, die 2017 und 2018 den Handel zu „Supermarktgipfeln“ geladen hatte. Dabei fand man 330 Märkte mit Potenzial für jeweils 50 bis 100 Wohnungen, Parkplätze noch nicht mitgezählt. Und jetzt wird tatsächlich „aufgestockt“ – zumindest symbolisch, denn aus statischen und funktionalen Gründen wird fast immer abgerissen und neu gebaut.

Riegelware: Der Entwurf für Berlin-Friedrichsfelde dient Aldi-Nord als Blaupause.

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