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[ Nachwuchs-Kolumne #192 ]

Werkstädte für klimagerechte Lehre: Themen, Termine, Orte

Um die Bauwende zu schaffen, brauchen wir eine konsequent klimagerechte Lehre. nexture+ lädt zu sieben Werkstädten ein, die die überfällige Transformation der Hochschulen strukturell beschleunigen sollen.

Die Plakate der Werkstädte für eine klimagerechte Lehre
Sieben Perspektiven und sieben Veranstaltungen in sieben Städten

Von Lorenz Hahnheiser

Bei den Vernetzungstreffen von nexture+ kommt die Bauwende jedes Mal zur Sprache. Denn der Nachwuchs der architektonischen Disziplinen sieht sich in der Verantwortung, diesen Wandel voranzutreiben und in den Berufsalltag zu tragen.

Alle wollen es, aber niemand hat es erlebt

Zuletzt fragten wir bei unserem Treffen in die Runde, wer Bock auf klimagerechte Lehre hat: Alle heben die Hand. Aber auf die Frage, wer an der Hochschule dabei unterstützt wird oder wurde, sich das nötige Wissen für die Bauwende anzueignen, sieht das Stimmungsbild gemischt aus: An der einen Hochschule mehr, an der anderen weniger – immer abhängig davon, auf welche Lehrenden die Studierenden stoßen. Dann bei der Frage, ob sich der Nachwuchs vorbereitet fühlt, klimagerecht zu bauen und die Bauwende umzusetzen, sind wieder alle einer Meinung: Niemand hebt die Hand.

Die Bauwende: großer Druck auf unseren Schultern

Wer heute Innen:Landschafts:Architektur oder Stadt- und Raumplanung studiert, muss darauf vorbereitet werden, sozialverträglich, klimaneutral, an heißeres Klima angepasst und baukulturelle Werte wahrend zu bauen. Die Lehre im deutschsprachigen Raum gewährleistet das noch nicht. Das Thema Nachhaltigkeit wird zwar immer wieder adressiert, doch progressive, klimagerechte Lehre ist immer noch etwas Besonderes. Das zukunftsfähige klimagerechte Planen und Bauen muss zur Basis aller Bestandteile des Studiums werden.

Noch niemand hat umfänglich gute klimagerechte Lehre erleben können – wir müssen erst herausfinden, wie eine solche Lehre aussehen kann. Darum lädt nexture+ nun zu sieben „Werkstädten für klimagerechte Lehre“ ein. In dieser Reihe von Veranstaltungen sammeln die Teilnehmenden im Verlauf dieses Jahres konkrete Beispiele klimagerechter Lehre, erarbeiten Werkzeuge der Transformation und stellen Forderungen auf.

Klimagerechte Lehre: sieben Perspektiven in sieben Städten

Für wirkungsstarke Werkzeuge und Forderungen müssen erst mal die vielfältigen Perspektiven auf das Thema zusammengetragen werden. Das geschieht dezentral an sieben verschiedenen Orten und immer mit einem anderen Fokus. Weil das Thema aber natürlich alle Standorte betrifft, an denen gelernt wird, werden die Veranstaltungen immer hier hybrid übertragen, um den Diskurs im gesamten deutschsprachigen Raum zu fördern. Und das sind die Themen, Termine und Stationen:

Hannover: Politisieren im Studium

Zuerst wird am 1. März in Hannover studentisches Engagement diskutiert. Klimagerechte Lehre wird vor allem von Studierenden eingefordert und erkämpft. Was politisiert sie und mit welchen Strategien versetzen sie ihren Standort in Bewegung?

Berlin: Architekturpolitik transformieren

Am 26. April wird in Berlin Architekturpolitik fokussiert. Studierende sollten darauf vorbereitet werden, die Bauwende strukturell umzusetzen. Mit Personen aus Ministerien, der Parteipolitik und den Kammern wird diskutiert, welche Strukturen transformiert werden müssen und wie wir lernen, sie umzubauen.

Regensburg: Umbauen der Praxis

Es folgt ein Blick auf die Praxis am 24. Mai in Regensburg. Dem engen wirtschaftlichen und politischen Korsett zum Trotz schaffen es einige Büros, klimagerechten Idealen zu folgen. Wo haben diese Büros so zu planen gelernt und welche Inhalte hätten sie sich rückblickend in der Lehre gewünscht?

Detmold: Handwerklichen Pragmatismus lernen

Im Rahmen der Detmolder Design Woche kommt am 5. Juni das Handwerk zur Sprache. Klimagerechtigkeit wird schließlich auf der Baustelle und nicht am Computer manifestiert. Was müssen die Planenden leisten, damit klimagerecht gebaut wird und woran hakt es zurzeit?

Leipzig: Prioritäten der Lehre verhandeln

Dann werden in Leipzig am 5. Juli Lehrinhalte mit progressiven Lehrenden besprochen. Es gibt gute Beispiele für klimagerechte Lehre, aber es besteht Unstimmigkeit darüber, in welchem Maße Klimagerechtigkeit welchen Studienabschnitt bestimmen sollte und welche Inhalte vielleicht losgelassen werden sollten.

München: Methodik für klimagerechtes Begreifen

Wie die Inhalte methodisch getragen werden könnten, wird in München am 18. Juli untersucht. Die Art und Weise wie gelehrt wird, beeinflusst ästhetische Ideale, Entwurfsprozesse, das Berufsbild und Erwartungen an die Berufspraxis. Wie kann das Umlernen begreifbar werden?

Kassel: Forderungen reflektieren

Im August (genauer Termin folgt) werden wir dann in Kassel unser gesammeltes Wissen über klimagerechte Lehre reflektieren und schärfen.

Düsseldorf: Handlungskatalog auf dem NAT24

Mit dem Fundament all dieser Veranstaltungen wird schließlich ein Handlungskatalog für klimagerechte Lehre erarbeitet. Er soll Studierenden und Lehrenden aller Standorte helfen, ihr Lernen und Lehren entsprechend zu gestalten. Wenn alles klappt, wird der Katalog am 8. November auf dem Nachwuchs Architekt:innentag in Düsseldorf in Umlauf gebracht.

So heben hoffentlich dann immer mehr Personen die Hand, wenn gefragt wird: „Bist du darauf vorbereitet, die Bauwende umzusetzen“?


Lorenz Hahnheiser hat sein Bachelor-Architektur Studium an der Leibniz Universität Hannover abgeschlossen, sammelte dann erste Bauerfahrungen und studiert nun im Master an der TU Berlin. Er engagiert sich bei der Nachwuchsorganisation nexture+ und ist Beirat der Joanes Stiftung.

Die Nachwuchs-Kolumnen des DAB schreibt ein junges Team, weitere Autor:innen sind Johanna Lentzkow, Fabian P. Dahinten und Luisa Richter.

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