Dieses Editorial ist unter dem Titel „Hinter der Fassade“ im Deutschen Architektenblatt 10.2024 erschienen.
Man soll ja nicht nur aufs Äußere achten – das gilt für Menschen wie für Gebäude. Denn auch wenn der Wert einer schönen Fassade unbestreitbar ist: Es muss schon etwas Intelligentes dahinterstecken, wenn man langfristig zufrieden miteinander sein will. Schließlich – um bei Gebäuden zu bleiben – verbringen wir den Großteil unserer Zeit in Innenräumen.
Umbauten machen Innenarchitektur immer wichtiger
Diese gut zu gestalten, ist zwar nicht so prestigeträchtig, wie mit einem „signature building“ in der Zeitung zu landen, wird aber in Zukunft eine immer wichtigere Aufgabe. Nicht nur für Innenarchitekten, sondern auch für Architektinnen.
Denn wenn hoffentlich künftig mehr umgebaut als abgerissen wird, ist die Hülle weitgehend gesetzt. Und das muss beileibe kein Nachteil sein.
Einzigartige Atmosphäre und neue Anforderungen
Die Maßarbeit, die vonnöten ist, um eine zeitgemäße Bibliothek in ein Brauhaus, eine Kita in ein Ladenlokal, moderne Büros in Restaurants oder Fabriken oder gar eine Urnengrabstätte in einen Speicher einzupassen – um nur einige der Beispiele zu nennen, die wir vorstellen –, wird mit einer einzigartigen Atmosphäre belohnt.
Doch es muss nicht immer eine Nutzungsänderung sein. Auch wenn öffentliche Einrichtungen wie Kirchen, Bibliotheken oder Schulen an die veränderten Anforderungen der Zeit angepasst werden, profitieren am Ende alte wie neue Nutzergruppen von auf sie zugeschnittenen, multifunktionalen Räumen.
Leidenschaftlicher Kampf für den Beruf
Was dabei Partizipation leisten kann – in der Innenarchitektur noch ein Novum –, erklären zwei Vorreiterinnen. Wofür die oft unterschätzte Berufsgruppe der Innenarchitektinnen zudem leidenschaftlich kämpft, verraten Eva Holdenried für die Bundesebene und Sophie Green für den europaweiten Horizont.
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