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Zurück Fachingenieur Fassade

Außenseiten-Insider

Mindestens 30 Prozent eines Industriebau-Budgets fließen in die Fassade. Doch zu wenige Architekten sind Experten auf dem Gebiet. Eine Weiterbildung soll dies ändern.

01.03.20084 Min. Kommentar schreiben
Alleskönner: Eine heutige Fassade soll Tageslicht ins Gebäude lassen und gleichzeitig die Wärme außen vor lassen.

Nils Hille
Nicht kaputtgehen, nicht schwitzen, nicht viel kosten – das sind nur drei der vielen Anforderungen an eine Fassade. Doch sie muss noch viel mehr Bedingungen erfüllen: Sonnenschutz, Fotovoltaikzellen und Medienkanäle werden integriert, trotzdem soll sie wartungsfreundlich sein und mindestens 30 Jahre mit all ihren Funktionen „halten“.

Experten, die den Bauherrn von der Stein- bis zur Membranfassade beraten und ihm die­se auch planen können, sind Mangelware. Professor Sepp Starzner von der Fachhochschule Augsburg: „Deutschland ist der Technologieführer im Bereich Fassade. Um dies zu bleiben, brauchen wir aber mehr Fachleute.“ Dr. Armin Schwab, Fachdozent an der FH: „Die Baukrise vor zehn Jahren und ein Generationenwechsel führten zu einem großen Verlust an Fachleuten. So wurden schnell wieder die Fehler gemacht, die vor 20 Jahren schon einmal ausgemerzt waren.“

Seit gut einem Jahr versuchen die beiden mit Kollegin Elisabeth Krön und in Kooperation mit der Fachhochschule München die Situation zu verbessern. Diplomingenieure können sich hier zum „Fachingenieur Fassade“ weiterbilden. Mit ihrem Spezialwissen sollen sie später in Architekturbüros diese Fachnische besetzen, in die Projektleitung gehen oder bei entsprechenden Herstellern einsteigen. Mit einer zusätzlich absolvierten Prüfung können sie auch als Sachverständige arbeiten und damit einen Arbeitsbereich hinzugewinnen, der sonst vor allem von Maschinenbauern besetzt war.

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