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Steinhart gebogen

Prestigeobjekte glänzen gern mit Marmorfassaden. Wer rechnet schon damit, dass sich die Platten wie Pappe verformen können?

01.09.20085 Min. Kommentar schreiben
Böse Überraschung: Dass sich Marmorplatten derart verbiegen können, liegt auch an den extremen physikalischen Eigenschaften des Kristallgitters. Es kann sich deutlich ausdehnen und dadurch Materialspannungen erzeugen.

Prof. Dr. Siegfried Siegesmund
Die Fassadenelemente aus Carraramarmor an der Finlandia-Halle in Helsinki bogen sich nur sechs Monate nach der Montage extrem konkav durch. Bei den Carraramarmorfassaden des Triumphbogens Arche de la Défense in Paris oder dem Amoco-Gebäude in Chicago passierte das Gleiche. Zwar traten diese Schäden bislang überwiegend nur bei Marmor und seltener bei anderen Natursteinen auf. Allein die exorbitanten Sanierungskosten – jeweils rund vier Millionen Euro – gaben den Anlass, derartige Schadensfälle im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten Projektes zu untersuchen.

In den Jahren von 2000 bis 2005 wurden 194 Gebäude in ganz Europa begutachtet und dabei von den derzeit rund 200 auf dem Markt befindlichen Marmorsorten 100 untersucht. Danach lässt sich abschätzen, dass allein in Europa mit einer Schadenssumme von mehr als 500 Millionen Euro zu rechnen ist.

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