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Das Frankfurter Modell

Beim bezahlbaren Wohnen bleibt es viel zu oft bei guten Ideen. Doch in Frankfurt sollen die Ergebnisse eines Wettbewerbs schon bald umgesetzt werden – in einem Baugebiet, das eigentlich schon beplant war. Dabei behält die Stadt dank Erbpacht die Kontrolle über ihren Boden

28.03.20196 Min. Kommentar schreiben

Von Karen Jung

Frankfurt am Main ist einer der deutschen Hotspots überproportional stark steigender Immobilienpreise und Mieten. Freifinanzierter neuer Wohnraum wird häufig zu Preisen angeboten, die selbst für die Mittelschicht nur noch schwer bezahlbar sind. Der über zwei Jahrzehnte angestaute Mangel bzw. Verlust an geförderten Wohnungen ist hier besonders sichtbar. Erst seit wenigen Jahren gelingt es der Stadt wieder, moderate Neubauzahlen im geförderten und preisgedämpften Segment des Wohnungsbaus zu verzeichnen – aber eben noch nicht im ausreichenden Maße.

Dass es bei dieser Aufgabe nicht allein um Fertigstellungszahlen, sondern auch um die Architektur- und Wohnqualität gehen sollte, ist die Initialidee des Wettbewerbs WOHNEN FÜR ALLE. Das zweistufige kooperative Wettbewerbsverfahren wurde vom Dezernat für Planen und Wohnen der Stadt Frankfurt am Main, dem Deutschen Architekturmuseum und der ABG Frankfurt Holding als Bauherr erstmals 2018/19 durchgeführt.

In einer ersten Phase folgten dem Aufruf über 100 europäische Architekturbüros und reichten mehr als 130 realisierte Projekte zum bezahlbaren Wohnungsbau ein. Die Entwerfer zehn ausgezeichneter Projekte qualifizierten sich für die zweite Phase, das als kooperatives Wettbewerbsfahren nach RPW 2013 durchgeführt wurde. Das Ergebnis waren zehn Konzepte für Frankfurt – vier davon wurden von der Fachjury ausgewählt, um für die weitere Planung beauftragt zu werden. Ab 2020 sollen damit rund 200 Wohneinheiten auf dem Bauareal im Hilgenfeld – einem ca. 17 Hektar großen und kommunalen Stadtentwicklungsgebiet im Frankfurter Norden – entstehen. 40 Prozent der Wohnungen werden davon im geförderten Wohnungsbau errichtet. Die freifinanzierten Wohnungen sollen zudem zu preisgedämpften Mieten angeboten werden. Ergänzend sind 15 Prozent des Gesamtareals für gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnprojekte reserviert. Damit soll langfristig auf mehreren Ebenen bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden.

Wichtiger als die quantitative Dimension, war den Auslobern die Qualität der Projekte: Die Beiträge der Architekten aus Wien, Zürich, Hamburg, Amsterdam, Köln und Berlin sollen der Diskussion um das preisgünstige Wohnen wichtige innovative Impulse geben – nicht nur in der Mainmetropole. Aber was waren die genauen Kernfragen des Verfahrens WOHNEN FÜR ALLE, mit denen Kosten und Qualitätsanspruch unter einen Nenner gebracht werden sollten?

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