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Punkt, Punkt, Komma, Tür

Fassadengesichter enthüllen den Hauscharakter, meint der Berliner Architekt Tobias Nöfer.

01.10.20082 Min. Kommentar schreiben
Straßengesellschaft: Haus-Charaktere sind für Tobias Nöfer nicht nur eine individuelle Frage, sondern auch eine der Gruppe. Die kann ein leidlich harmonisches Bild abgeben – aber auch wild grimassieren.

Roland Stimpel
Hausfassade und Gesicht – der Vergleich mag im ersten Moment ein bisschen kindisch anmuten. Aber es sei durchaus ein Thema für Erwachsene, meint der Berliner Architekt Tobias Nöfer: „Unbewusst sehen wir überall Gesichter – ob in den Frontseiten von Autos, in Wolken oder in Uhren, die darum in der Werbung immer auf zehn nach zehn lächeln.“

Und auch für Fassaden sei das Gesicht ein uraltes Gliederungsvorbild: „Am deutlichsten zeigt sich das in ganz oder fast ganz symmetrischen Gebäuden mit einer ungeraden Achsenzahl. Das gibt eine Nase in der Mitte, der Eingang entspricht dem Mund und die Fenster den Augen.“ Häuser könnten sich ins Gedächtnis einprägen wie die in­dividuellen Antlitze anderer Menschen. Wenn sie das schaffen, dann produzieren sie Vertrautheit mit dem Ort, erlauben Aneignung und schaffen Verständnis für das gebaute Gegenüber.

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