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[ Nachwuchs-Kolumne #119 ]

Portfolio für die Bewerbung: Wer bin ich und was kann ich?

Wer etwas Kreatives studiert, kennt den struggle. Endlich ein Projekt abgeschlossen, will man den Laptop zuklappen und nichts mehr davon sehen. Doch da ist ja noch das Portfolio. Was hinein gehört, wie ihr Fehler vermeidet und Zeit spart. Und welchen Geheimtipp Johanna hat

Leerer Bilderrahmen vor Gesicht
Eine Frage, die ganz am Anfang steht: Was für ein Bild von mir soll mein Portfolio vermitteln?

Von Johanna Naara Ziebart

Man sollte die Gestaltung eines Portfolios als eigenes Projekt betrachten. Jedes Projekt, das man im Studium behandelt, fängt mit einem Konzept an und wird dann ausgearbeitet. Es zeigt die eigene Position zu dem jeweiligen Thema, zur Architektur, Innenarchitektur oder zum urbanen Raum und was einem dabei wichtig ist. Das Portfolio sollte etwas über die eigenen Werte preisgeben und dem/der Empfänger:in zeigen, wo man sich in der jeweiligen Disziplin verortet.

Wie bei Uniprojekten sollte man auch beim Portfolio nicht einfach wild drauf loslegen, sondern sich einen groben Leitfaden erarbeiten. Welche Projekte möchte ich zeigen, was ist mir wichtig und wie möchte ich mich selbst darstellen? Wenn das inhaltliche Grundgerüst steht, kann man sich Gedanken über die Form machen.

Vorarbeit: Die richtige Ablage erspart später viel Zeit

Was keiner hören und machen will, aber enorm bei der Erstellung von Portfolios hilft: nach jedem abgeschlossenen Modul die projektbezogenen Ordner auf dem Computer sortieren und am besten schon mal einen eigenen für Portfolioinhalte anlegen. Das bedeutet konkret, die einzelnen Entwurfsbestandteile vernünftig beschriftet abzulegen. Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Texte, Renderings, Modellfotos alles sollte einzeln abgelegt sein, damit man leicht darauf zugreifen kann.

Wenn man sich nämlich endlich dazu motivieren kann, das Portfolio anzugehen, will man nicht nochmal jede CAD-Datei öffnen, alles nochmal einzeln sichern oder durch die vielen Unterordner klicken. Besser ist es, genau zu wissen, wo man was abgelegt hat. Ich muss leider gestehen, dass ich nie so schlau war und jetzt genau diese Probleme habe.

Das Portfolio ist ein Best-of

Erstmal zur Erleichterung: Nicht jedes Projekt muss später ins Portfolio. Eine Auswahl an Projekten reicht aus – und zwar diejenigen, die einen am besten repräsentieren oder die Bandbreite des eigenen Könnens zeigen. Inhaltlich sollte man dann priorisieren und die wichtigsten nach vorne stellen. Es kann sich auch anbieten, Projekte nach Themen oder Parametern zu sortieren. Mein Portfolio, mit dem ich mich auf den Master beworben habe, war nach Maßstab sortiert, während das, was ich gerade erstelle, nach gesellschaftlicher Relevanz sortiert ist.

Wenn man sich auf ein bestimmtes Büro oder eine bestimmte Stelle bewerben möchte, kann man auch auf entsprechende Besonderheiten eingehen, also je nach Thema einzelne Projektinhalte mehr oder weniger hervorheben. Bei einer Stelle als Ausführungsplaner:in sind die Detailzeichnungen vielleicht von größerem Interesse, wohingegen ein Büro, das sehr stark konzeptionell arbeitet, sich eventuell weniger für die Details interessiert als für die Entwürfe oder Konzepte.

Eine Frage des Formats

Je nachdem wie das Portfolio bei dem/der Empfänger:in vorliegen soll, lässt sich das Format festlegen. Digitale Portfolios sollten sich mit dem Format an Bildschirmen orientieren (Querformat), während analoge Portfolios handlich sein sollten und am besten DIN A3 nicht überschreiten.

Wer sich mit einem analogen Portfolio bewirbt, sollte auf die gute Lesbarkeit von Schriften achten. Am besten druckt man sich für die gewählten Schriftarten einen Testbogen mit den verschiedenen Schriftgrößen aus. Meistens unterschätzt man nämlich die Fähigkeit des menschlichen Auges und schreibt viel zu groß, weil man es auch von digitalen Präsentationen gewohnt ist.

Der Geheimtipp, wenn die Inspiration fehlt

Bei meinem ersten Portfolio fiel es mir sehr schwer, mich auf ein Format und Layout festzulegen. Ich hatte einen groben Fahrplan, welche Projekte in Frage kommen und was das Portfolio für ein Gefühl über mich vermitteln soll, konnte es aber nicht in ein Format übertragen. Ich habe mich dann am Layout eines Magazins orientiert, das mir gefallen hat und dann lief es fast von allein.

Grundsätzlich sollte man sich immer fragen: Repräsentiert das Portfolio mich als Gestalter:in? Und für wen mache ich das Portfolio?


Johanna Naara Ziebart studiert Innenarchitektur an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold und setzt sich auch bei nexture+ für Innenarchitektur ein.

Die Nachwuchs-Kolumnen des DAB schreibt ein junges Team, weitere Autor:innen sind Fabian P. Dahinten, Johanna Lentzkow und Lorenz Hahnheiser.

3 Gedanken zu „Portfolio für die Bewerbung: Wer bin ich und was kann ich?

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