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Zurück Nachwuchs-Kolumne #276

Wettbewerb: 30 Kubikmeter Baukultur – Macht was draus!

Räumlich setzt der Wettbewerb der Bundesstiftung Baukultur eine Grenze, für die Kreativität gibt es keine: Ein Volumen von 30 Kubikmetern soll zu einem nutzbaren und ästhetisch gestalteten Raum werden. Schon in diesem Rahmen kann Baukultur wirksam werden und dieses Volumen ist meist noch genehmigungsfrei.

Von: Johanna Lentzkow
Johanna Lentzkows Lieblingsthemen sind das Bauen im Bestand, Entwürfe von...

22.10.20253 Min. Kommentar schreiben
Besucher auf einem Ausstellungsgelände mit verschiedenen Objekten

Der Konvent der Bundesstiftung Baukultur im Jahr 2024. Damals sollte bei einem ähnlichen Wettbewerb, die Fläche eines Parkplatzes sinnvoller genutzt werden.
Till Budde

Der wahrscheinlich größte Unterschied zwischen dem Entwerfen im Studium und dem Planen im Architekturbüro besteht in der Freiheit. Die Flut an Normen, Richtlinien und Bauordnungen, die nun ernsthaft umgesetzt werden müssen, kann einem zu Beginn schon mal das Gefühl geben, in ein Korsett geschnürt zu ein. Man versucht Grenzen auszuloten und seiner Kreativität irgendwo Platz zu verschaffen.

Eine Grenze stellt tatsächlich das Volumen von 30 Kubikmetern dar. Diese sind laut jeweiliger Landesbauordnung in der Regel genehmigungsfrei – ein Gestaltungsraum voller Möglichkeiten, zu dessen inhaltlichem Füllen die Bundesstiftung Baukultur mit dem Wettbewerb „30 m3 Baukultur – Macht was draus!“ aktuell aufruft. Vom 1. Oktober bis zum 16. Dezember 2025 können immatrikulierte Studierende, Azubis, Schüler:innen, Universitäten, Hochschulen und Schulen ihre Ideen online einreichen.

Baukultur in Theorie und Praxis

Die Bundesstiftung Baukultur hat es sich zum Ziel gemacht, die gebaute Umwelt als wesentlichen Faktor für Lebensqualität zu einem gemeinschaftlichen Anliegen zu machen. Sie ist eine unabhängige Einrichtung, die durch Veranstaltungen, Publikationen und Kooperationen den öffentlichen Diskurs über Baukultur fördert und für ein hochwertiges Planen und Bauen eintritt.

Alle zwei Jahre erscheint die zentrale Publikation der Bundesstiftung: der Baukulturbericht. Er bündelt Positionen, Projektbeispiele, Umfrageergebnisse und Argumente aus Gesprächen mit Expert:innen und gilt als Statusbericht über das Planen und Bauen in Deutschland.

Dieser wird auch dem Bundeskabinett und dem Bundestag vorgelegt, um konkrete Handlungsempfehlungen an die Politik zu richten. Letztlich soll er aber allen, die am Planen und Bauen beteiligt sind, dienlich sein. Der Austausch aller Akteur:innen findet seinen Höhepunkt am Konvent der Baukultur am 10. und 11. Juni 2026 in Potsdam. Hier bekommen auch zehn Projektteams des Wettbewerbs die Chance, ihre Ideen zu realisieren und zu präsentieren.

Der Wettbewerb: Was geht in 30 Kubikmetern?

Auf einer Grundfläche von zwei mal fünf Metern soll Baukultur entstehen. Findet dieses große Wort überhaupt Platz auf dieser begrenzten Fläche? Die Antwort der Stiftung lautet: Ja, durch gute Gestaltung: Tiny House, Bushaltestelle, Fahrradgarage, Mini-Atelier sind nur vier Möglichkeiten, die sich in 30 Kubikmetern auftun können.

Gesucht werden Konzepte, die neben der Gestaltungsqualität auch die Ressourcenschonung berücksichtigen, eine Lösung für alltägliche Räume bieten und nach dem Konvent sinnvoll weitergenutzt werden und so langfristig wirken können. Denn Architektur besitzt die Fähigkeit, spürbar Aufenthaltsqualität zu schaffen – der Wettbewerb ist eine Möglichkeit, genau das zu zeigen!

Eine interdisziplinare Jury wird am 26. Januar 2026 in Berlin tagen. Die zehn Projekte, die zum KOnvent der Baukultur im Kulturquartier Schiffbauergasse in Potsdam realisiert werden, sollen dann Anfang Februar verkündet werden. Die Bundestiftung Baukultur informiert hier über die Eckpunkte zum Wettbewerb.


Die Nachwuchs-Kolumnen des DAB schreibt ein junges Team im wöchentlichen Wechsel. Unsere Autor:innen sind Johanna Lentzkow, Fabian P. Dahinten, Luisa Richter-Wolf und Lorenz Hahnheiser.

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