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Den richtigen Anschluss finden

30.04.20137 Min. 1 Kommentar schreiben

Text: Ulrike Meywald

Als Alternative zu außenseitig gedämmten Fassaden bietet sich eine Innendämmung an. Sie verringert zwar die Wohnfläche, hat aber auch positive Effekte: Die Räume heizen sich schneller auf, die Kosten sind geringer und vor allem bleibt der Wärmeschutz für die Öffentlichkeit unsichtbar. Andererseits sind dem erreichbaren Dämmniveau bekanntermaßen Grenzen gesetzt. Eine 15 oder 20 Zentimeter dicke Innendämmung ist de facto nicht möglich. Je dicker die Dämmung, desto größer werden die bauphysikalischen Probleme. Auch verläuft das energetische Einsparpotenzial nicht proportional zur Dämmstoffstärke. Am wirkungsvollsten sind die ersten Zentimeter. Beispielsweise ergibt eine Dämmstoffstärke von drei Zentimetern bereits eine Energieeinsparung nach EnEV 2009, Anlage 3, von 32,4 Prozent, und dabei treten kaum bauphysikalische Probleme auf.
In den letzten Jahren gab es mehrere Initiativen, solche Probleme zu vermeiden. Anatol Worch von der Materialprüfanstalt für das Bauwesen in Braunschweig: „Um Diffusionsströme aus den kalten Bereichen der Konstruktion fernzuhalten, wurden bisher diffusionsdichte Schichten verwendet. Jetzt setzt man verstärkt diffusionshemmende Schichten (Dampfbremsen) oder kapillaraktive Dämmstoffe ein.“ Ziel der Planung muss demnach sein, dass eventuell auftretendes Tauwasser abtrocknen kann. Wichtig ist außerdem, dass von außen durch Schlagregen in die Fassade eindringende Nässe wieder entweichen kann. Weiterhin sollte nicht ausschließlich der bauliche Wärmeschutz betrachtet werden, sondern es sollten auch die Nutzungsbedingungen und Lüftung der Räume Beachtung finden.
Zu berücksichtigen ist, dass es keinen auf alle Situationen anwendbaren Dämmaufbau gibt. Zu verschieden sind die Wandkonstruktionen beim Bauen im Bestand und die verfügbaren Innendämm-Systeme. Anatol Worch: „Grundsätzlich kann man aber sagen, dass Kondensat tolerierende Systeme bei wechselnden klimatischen Belastungen gut funktionieren. Klassische Kondensat verhindernde Systeme sind dagegen bei hoher Raumluftfeuchte vorteilhafter“.
Wärmebrücken sind besondere Gefahrenstellen. Sie führen bei einer Innendämmung schneller zu Schäden als bei einer Außendämmung – im schlimmsten Fall können Schimmelpilze entstehen. Schwachpunkte sind vor allem die Einbindung von Fenstern und Türen sowie die Anschlussbereiche an Decken und Innenwänden. Aber auch Hohlräume in der Außenwand sind nicht zu unterschätzen.

1 Gedanke zu „Den richtigen Anschluss finden

  1. Hallo,

    ich hätte zu diesem Thema mal eine Frage. Wir wohnen in einem Altbau Bj. 56 glaube ich. In unserem Schlafzimmer, mit zwei Außenwänden, haben wir in der Ecke ab und an, trotz guten Lüften und Heizen, mit etwas Schimmel zu kämpfen. Wird mit Brennspiritus und etwas Wasser entfernt und wenn nötig neu gestrichen. Nun hat der Mieter über uns in allen Räumen mit Schimmel Probleme, über die Ursache möchte ich hier nicht näher eingehen, da man ja selber weis, dass man Regelmäßig lüften sollte, besonders dann, wenn man seine Wäsche in den Räumen trocknet.
    Nun wird seine Wohnung, vom Vermieter aus, von innen gedämmt und soll somit die Schimmelbildung verhindern. Nun meine Frage, da unsere Decke und sein Fußboden bei ihm Holzdiele auf Holzbalken und bei uns Putz an Holzdeckenkonstruktion und dazwischen Hohlraum ohne Dämmung besteht. Haben wir in Zukunft mit Schimmelbefall an der Decke und Wände zu rechnen?

    Grüße

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