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Tag der Architektur 2025: Berichte aus den Bundesländern

„Vielfalt bauen“ lautete das diesjährige Motto und das Interesse daran war groß. Zum Tag der Architektur öffneten bundesweit über 1.000 Objekte ihre Türen: Großbaustellen für neue Quartiere und Brücken, spektakuläre Neubauten und alter Bestand, in dem man die Schuhe ausziehen musste.

Von: Lars Klaaßen
Lars Klaaßen betreut als freier Redakteur vor allem Interviews und...

21.08.202514 Min. Kommentar schreiben

Ob auf dem Land oder in der Stadt, ob Umbau, Neubau oder experimentelles Wohnen: Die Qualität unserer gebauten Umwelt und die Relevanz guter Planung standen wie im vergangenen auch beim diesjährigen Tag der Architektur im Fokus. Unter dem Motto „Vielfalt bauen“ konnten Interessierte bundesweit gute Architektur, Innenarchitektur, Landschaftsarchitektur und lebendige Stadträume als Ressource für unseren Alltag entdecken.

Vielfalt zu gestalten ist eine Stärke der planenden Berufe, gerade in Zeiten großer gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen. Vielfalt bauen bedeutet, Räume zu schaffen, die den unterschiedlichsten Lebensrealitäten gerecht werden: sozial gerecht, ökologisch verantwortungsvoll und gestalterisch anspruchsvoll. Beim Tag der Architektur zeigen Architektinnen und Architekten mit über 1.000 Projekten eindrucksvoll, wie lebendig, innovativ und vielfältig Baukultur in Deutschland ist.


Baden-Württemberg: Leerstand, Lücken, Potenziale

„Die Architektenkammer Baden-Württemberg hatte in diesem Jahr eine besondere Botschaft“, sagt Kammerpräsident Markus Müller. „Leerstand – Lücken – Potenziale!“ lautete dieses Jahr im Südwesten das Motto für den Tag der Architektur. „Wir wollten aufzeigen, dass überall im Land ein Riesenpotenzial für die Schaffung von Wohnraum und Stadtentwicklung vorhanden ist“, so Müller. „Es freut uns, dass die Bürgerinnen und Bürger sich so zahlreich für diese Chancen interessiert haben.“

Gruppe auf einem alten, ländlichen Hof

Baden-Württemberg, Rems-Murr-Kreis, Hahnsche Mühle
Anna Wahl

Bei hochsommerlichen Temperaturen unternahmen nahezu alle 42 Kammergruppen mit Bürgerinnen und Bürgern Touren zu mehr als 140 Objekten – und erfuhren nebenbei den Wert von baulichem Hitzeschutz. Auf diese Weise kamen rund 5.000 „Person-Objekt-Kontakte“ zusammen.

Anders als in den anderen Bundesländern sieht das Konzept zum Tag der Architektur keinen Tag der offenen Tür vor. Stattdessen organisiert man geführte Touren. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich, sodass Interessierte oft nur zwei bis drei Objekte anschauen und die Besucherzahlen geringer als in anderen Ländern ausfallen. Impressionen vom Tag der Architektur haben die Kammergruppen in einem Video festgehalten.


Bayern: alle fünf KlimaKulturKompetenz-Kriterien erfüllt

Ein Beirat aus Expertinnen und Experten verschiedener architektonischer Fachrichtungen hatten aus mehreren hundert Einreichungen 197 Projekte ausgewählt, die einen qualitätvollen Querschnitt aktueller Planungskultur abbilden – und zum Tag der Architektur ihre Türen öffneten. Darunter sind viele Objekte, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Die zweitägige Veranstaltung bot zudem die Gelegenheit zu Begegnungen und Gesprächen über den Entstehungsprozess der Projekte. Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen, Bauherrschaften sowie Nutzerinnen und Nutzer waren vor Ort.

Gruppe vor Haus mit Giebel

Bayern, Technische Hochschule Nürnberg, Standort Neumarkt i.d.OPf.
Melanie Schlegel

Zum dritten Mal konnten Teilnehmende die KlimaKulturKompetenz ihrer Projekte unter Beweis stellen. Dafür wurden fünf Nachhaltigkeitskriterien abgefragt und geprüft: Energieeffizienz, Klimaanpassung, Flächensparen, Barrierefreiheit und weitere Aspekte der Nachhaltigkeit.

Kammerpräsidentin Lydia Haack überreichte den verantwortlichen Architekten des Projektes „WagnisWest“ in München Freiham, das als einziges alle fünf KlimaKulturKompetenz-Kriterien erfüllt, eine Plakette. Das genossenschaftliche Projekt wurde von AllesWirdGut Architektur, Titus Bernhard Architekten und dem Architekturbüro Köhler in Zusammenarbeit mit bauchplan ).( landschaftsarchitektur und stadtplanung umgesetzt.


Berlin: Einblicke hinter die Kulissen am Tag der Architektur

In allen Bezirken der Bundeshauptstadt konnten am diesjährigen Tag der Architektur insgesamt über 150 Einzeltermine zu rund 80 Angeboten erkundet werden. Führungen durch 48 aktuelle Projekte der Architektur, Stadtplanung, Landschafts- und Innenarchitektur wurden angeboten. Außerdem öffnen 31 Architekturbüros ihre Türen und gewähren Einblicke hinter die Kulissen ihrer Arbeit. Etwa 5.300 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit in Berlin dazu.

Besuchergruppe auf dem Grundstück

Berlin, Atelier Gardens, HS Architekten
Boris Trenkel

„Die vielen Projekte veranschaulichen direkt vor Ort, wie Architektur und Planung zum Klima- und Ressourcenschutz, zu Plätzen im Stadtraum und so letztlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen können“, sagt Eike Roswag-Klinge, Präsident der Architektenkammer Berlin.

Das Spektrum reicht am Tag der Architektur von Bauten zum Spielen und Lernen wie Kindergärten Schulen und Bibliotheken über üppig bepflanzte Gartenhöfe und Dachgärten bis zum umgestalteten innerstädtischen Landschaftsgarten. Räume für Gemeinschaft sowie ökologische Verantwortung und Nachhaltigkeit stehen auch bei umgenutzten Bestandsbauten, geschlossenen Baulücken, ergänzten und neu belebten Arealen sowie sanierten denkmalgeschützten Gebäuden im Mittelpunkt.


Brandenburg: vom Schlosspark bis zur vorbildlichen Platte

36 Gebäude und Außenanlagen öffneten in Brandenburg ihre Türen zum Tag der Architektur. Planende boten spannende Einblicke in ihre aktuellen Projekte. Im ganzen Land zählte man knapp 2.500 Interessierte. Zwei Architekturlieblinge in Karwe bei Neuruppin zogen viel Aufmerksamkeit auf sich: das Landhaus Kastanie und der Konsum Karwe, die jeweils etwa 80 Besuchende anzogen. Besonders groß war das Interesse in Potsdam. Mit 750 Besuchern lag das Rote Haus im Neuen Garten, dessen Gebäude und Gartenbereich denkmalgerecht saniert wurden, an der Spitze.

Fassade mit Metallverkleidung

Brandenburg, Potsdam, Haus für Musik
Karin Götz

Ein weiteres Highlight am Tag der Architektur war die von Werner Nerlich und Karin Götz aus dem Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit organisierte Fahrradtour durch Potsdam. Sie führte zu vier ausgewählten Stationen: Zunächst zum Haus für Musik, einem Neubauprojekt am Alten Markt mit Sternen an der Fassade (eine Reminiszenz an die an diesem Ort abgerissene Fachhochschule), das Einblicke in die Innenräume und Akustik bot und über 700 Interessierte anzog.

Danach in den Park Sanssouci mit den Holzneubauten der Parkreviere II–III. Das an diesem Wochenende neu eröffnete Stadtbad Park Babelsberg war die dritte Station und bot einen Vorgeschmack auf den Neubau in Holzbauweise mit freiem Blick aufs Wasser. Die letzte Station, das Quartier 8 in der Gartenstadt Drewitz, zeigte anhand sanierter WBS-70-Typenbauten mit neuen Grundrissen, Balkonen und Aufzügen, wie modernes, serielles Wohnen aussehen kann.


Bremen: Betten im Silo und Socken in der Villa

Das Sommerwetter im Nordwesten lockte rund 1.500 Architekturinteressierte zu den überwiegend offenen Führungen in zwölf Objekten von Architektinnen und Architekten in Bremen und Bremerhaven. Teils in großen Gruppen von 50 Personen wurden die Gebäude am Tag der Architektur besichtigt. Großes Interesse erregte das Kellogg’s Silo Hotel John & Will auf der Überseeinsel, wo mit 90-minütigen Führungen auch die städtebauliche Entwicklung und das Energiekonzept des Areals erläutert wurde. In einige der in die Getreidesilos hineingebauten Hotelzimmer durfte hineingeschaut werden, neue Ausblicke auf Bremen und die Weser boten sich.

Besucher im Quartier unterwegs

Bremen, das ehemalige Kellogg’s Areal mit dem Silo-Hotel im Hintergrund
Überseeinsel GmbH

Mit Überziehern für die Schuhe hatte ein Architekt vorgesorgt, um eine denkmalgeschützte Villa in Vegesack zu schonen. Als diese nicht reichten, gingen die Menschen barfuß und auf Socken. Umso intensivere Gespräche fanden in den weniger gut besuchten Häusern statt, wo noch detaillierter nachgefragt werden konnte.


Hamburg: Großer Zulauf schon bei der Premiere

Mehr als 4.000 Interessierte haben sich zum Tag der Architektur und Ingenieurbaukunst 2025 in Hamburg eingefunden. Über 100 Büros hatten Einladungen ausgesprochen, mit ihnen ihre Projekte zu besichtigen oder an Präsentationen und Gesprächen teilzunehmen. Das Programm umfasste diesmal 150 Veranstaltungen mit durchschnittlich über 25 Teilnehmenden an 61 Orten in 32 Hamburger Stadtteilen. Sechs der Programmpunkte, Aktionen unter dem Titel „Projektor“, wandten sich direkt an junge Menschen im Schulalter.

Kinder mit Zollstöcken auf einer Fußgängerbrücke

Hamburg, Projektor, „Wir vermessen eine Brücke“
Daniela Brunn-Schmidt

Besonders großen Publikumszuspruchs erfreuten sich am Tag der Architektur die Einfamilienhäuser Babendiekstraße und Akazienweg, die Stadtteilschule Kirchwerder, Parabel – Zentrum für Kunst in der ehemaligen Nikodemuskirche, die Hauptverwaltung von British American Tobacco, die Sanierung der ehemaligen Finanzdeputation am Gänsemarkt, die Planungen für den Stadtteil Grasbrook und das Quartier Wandsbek Markt, zu dem sich 400 Interessierte eingefunden hatten. Großen Zulauf schon mit ihrer Premiere hatte auch das Format „Die Stadt plant (mit) – Architektur, Ingenieurbau, Infrastruktur und Stadtentwicklung auf Seiten der öffentlichen Hand“.


Hessen: mit modularem, seriellem Wohnungsbau

Umnutzung vom Bürobau zum Schulbau, Umbau von ehemaligen Einfamilienhäusern zu barrierefreien Mehrparteienwohnhäusern, klimagerechte Umgestaltung von öffentlichen Freiflächen: „Ressourcenschonendes ‚Weiterbauen‘ gewinnt an Bedeutung. Gut so!“, erklärte AKH-Präsident Gerhard Greiner in seinem Grußwort zum Tag der Architektur.

Menschen vor Haus mit Holzverkleidung

Hessen, Fritzlar, Umbau Wohnhaus „4gewinnt“
AKH

Nachhaltiges Bauen und Bauen mit natürlichen beziehungsweise nachwachsenden Rohstoffen bilden einen weiteren Schwerpunkt in Hessen. In der Projektauswahl finden sich Beispiele aus dem Holzbau – unter  anderem modularer, serieller Wohnungsbau –, Hybrid-Konstruktionen und Projekte zirkulären Bauens. 74 Projekte waren am Aktionswochenende für die breite Öffentlichkeit in Hessen zugänglich.


Mecklenburg-Vorpommern: Spaziergänge, Filme und Gespräche

Beim Tag der Architektur 2025 öffneten in Mecklenburg-Vorpommern über 20 Projekte ihre Türen für rund 1.500 Besucherinnen und Besucher. Das Spektrum der Veranstaltungen reichte von Baustellen- und Hausführungen über Stadtspaziergänge bis hin zu Workshops, Filmvorführungen und offenen Gesprächsformaten. Ein thematischer Rundgang durch den Rostocker Stadtteil Schmarl – organisiert von der Kammergruppe Rostock in Zusammenarbeit mit Planenden und Denkmalpflegern – rückte die Entstehung und Entwicklung eines Quartiers aus der DDR-Zeit in den Fokus. Zeitzeugenberichte und Fachvorträge ergänzten die Führung durch das Wohngebiet.

Mecklenburg-Vorpommern, Ludwigslust, Lokschuppen
Ilka Thaumüller

In Wismar zeigte Das Kittchen – Umnutzung einer ehemaligen Arrestanstalt – das Zusammenspiel von Architektur, Kultur und Öffentlichkeit (siehe Fotostrecke am Seitenanfang). Die Architektin Cindy Kruske (Freiort Architekten) und der Bauherr stellten die Planungen im Rahmen eines vielseitigen Kulturprogramms mit Live-Musik, Ausstellung und interaktiven Stationen vor. Rund 250 Interessierte nutzten die Gelegenheit, das Projekt kennenzulernen. In Ludwigslust bot die Besichtigung einer sanierten Lokschuppenanlage mit Büroanbau Einblicke in den Umgang mit Industriegeschichte.

 


Niedersachsen: Der Bestand überwiegt am Tag der Architektur

„Was 1996 mit 43 Objekten begann, ist heute die größte öffentlichkeitswirksame Veranstaltung unseres Berufsstandes“, erklärt Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen. „Gerade in Zeiten von Klimakrise und Ressourcenknappheit zeigt der Tag der Architektur auch, wie Baukultur mit Verantwortung, Kreativität und im Dialog Zukunft gestaltet.“ In Niedersachsen luden 87 Architekturprojekte zum Entdecken, Nachfragen, Inspirieren und Diskutieren ein. Rund 13.000 Besucherinnen und Besucher kamen.

Besuchergruppe auf dem Dach der Konzernzentrale

Niedersachsen, Hannover, Konzernzentrale Enercity
Architekentkammer Niedersachsen

In diesem Jahr waren so viele umgenutzte und sanierte Gebäude wie nie zuvor vertreten. Erstmalig übertraf 2025 die Zahl der Umbauten die Neubauten. Diese reichen vom sensibel modernisierten Wohnhaus bis zum umgenutzten Tante-Emma-Laden. Aber auch Neubauten machten viele mit ihren mit langlebigen und charakterstarken Materialien neugierig: etwa das Sensoria – Haus der Düfte und Aromen in Holzminden.

 


Nordrhein-Westfalen: Modulbau, Wandel und Erweiterung

Zum 30. Mal jährte sich der Tag der Architektur in NRW und stieß mit 15.000 Besuchern auf lebhaftes Interesse. 156 Objekte waren für Besucherinnen und Besucher geöffnet: Wohnhäuser, Quartiere, Gärten und Grünanlagen in 80 Städten und Gemeinden. Planende führten durch ihre Bauten und standen für Fragen zur Verfügung. „Viele der Objekte, die unsere Mitglieder präsentieren“, erklärte der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, „spiegeln sowohl den Wandel im Planen und Bauen als auch gesellschaftliche Herausforderungen, für die unser Berufsstand konkrete Lösungen entwickelt“.

Besuchergruppe vor dem Haus

Nordrhein-Westfalen, Duisburg, Seniorenwohnen
Christof Rose / Architektenkammer NRW

Auf besonders große Resonanz mit jeweils mehreren hundert Besucherinnen trafen eine Interimsschule in Modulbauweise in Essen (sehw architektur), die Nutzungsänderung einer Kirche zu Wohnraum in Geseke (Ballhorn Lempke Architekten), ein villenartiger Neubau in Ennigerloh (thomas Becker_architekten) und ein um einen großzügigen Atriumanbau erweitertes Wohnhaus aus den Achtzigerjahren in Rhede (architekturbüro holger ebbert).

 


Rheinland-Pfalz: fünf Kindertagesstätten

Beim bundesweit größten Baukulturevent öffneten in Rheinland-Pfalz 41 Projekte ihre Türen. Rund 8.000 Besucherinnen und Besucher informierten sich  am Tag der Architektur über aktuelle Bauaufgaben. Die Führungen boten Einblicke in Planungsprozesse und gestalterische Entscheidungen. Die große Spannbreite der Projekte spiegelte die Herausforderungen der Zeit wider: Klimawandel, Flächenverbrauch, bezahlbarer Wohnraum. Dass Architektur auf diese Themen präzise Antworten geben kann, zeigten vor allem die Umbauten und Umnutzungen, die einen Großteil der Objekte ausmachten.

Straßenansicht des Gebäudes

Rheinland-Pfalz, Kita Sternensegler, Wiebelsheim
Gerlinde Wolf

Einen besonderen Stellenwert im diesjährigen Programm hatten Kindertagesstätten: Gleich fünf Kitas waren vertreten. In Wiebelsheim wurde von jäckel architekten eine Einrichtung vorgestellt, die durch ihre autarke Haustechnik unabhängig vom öffentlichen Netz funktioniert. Die Kita in Rheinböllen überzeugte mit spielerischer Architektur und durchdachter Freiraumplanung, entworfen von Berdi Architekten. Mit ihrer Anlage in Sulzheim zeigten a+b architektur plus brandschutz, wie historische Substanz, hier ein Pfarrhaus, mit moderner Nutzung verbunden werden kann.

 


Saarland: Familienausflug zum Tag der Architektur

Ein Boardinghaus, ein Architekturbüro, mehrere Bildungsbauten, einen Stadtplatz und eine Ferienwohnung gab es unter dem diesjährigen Motto „Vielfalt bauen“ im Saarland zu besichtigen. Acht Objekte öffneten ihre Türen für Besucherinnen und Besucher. Wie auch in den vergangenen Jahren machten auch diesmal Umbauprojekte und Umnutzung den Großteil des Programms aus.

Besuchergruppe auf dem Platz

Saarland, Saarlouis, Gutenbergplatz
Kim Ahrend

Die Planenden präsentierten ihre Projekte meist im Tandem mit den Bauherren einem interessierten Publikum, das teils – je nach Bauaufgabe – aus kompletten Familien bestand. „Der Tag der Architektur begeisterte trotz extrem sommerlicher Temperaturen“, wie die Architektenklammer Saarland berichtete. „Nach den Besichtigungen gab es bestimmt noch genügend Zeit für einen Schwimmbadbesuch oder ein kühles Eis.“

 


Sachsen: Rückblick auf drei Jahrzehnte Tag der Architektur

Rund 3.500 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit in Sachsen, spannende Gebäude und offene Büros zu besichtigen sowie Vorträge und Ausstellungen zu besuchen. Zum Tag der Architektur konnten Architekturinteressierte zum 30. Mal in Sachsen Gebautes und Geplantes selbst erkunden und mit den am Planen und Bauen Beteiligten ins Gespräch kommen. Das Programm war mit fast 90 Angeboten in diesem Jahr besonders vielfältig – passend zum bundesweiten Motto „Vielfalt bauen“. In 30 sächsischen Städten und Gemeinden wurde Baukultur greifbar.

Kleine Gruppe auf dem Campus

Sachsen, Dresden, Schulzentrum für Wirtschaft
www.albrechtvoss.com

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums startete zudem eine Sonderausstellung im Haus der Architekten in Dresden: „30 Jahre Tag der Architektur – Ein Rückblick auf drei Jahrzehnte Baukultur in Sachsen“. Sie zeigt bis zum 4. September 2025 auf großformatigen Jahresbannern exemplarische Projekte aus jedem Veranstaltungsjahr. Ergänzt wird die Schau durch eine Auswahl historischer Plakate und Programmhefte, die den Wandel der Baukultur und der architektonischen Diskussion eindrucksvoll dokumentieren. Anschließend wird die Ausstellung auch in den Kammerbüros Leipzig und Chemnitz zu sehen sein.

 


Sachsen-Anhalt: Tag der Architektur von der Landschaft bis zum Quartier

Vielfalt entdecken, Baukultur erleben: 22 Projekte öffneten ihre Türen für ein neugieriges Publikum – von privaten Wohnhäusern über Schulen und Kitas bis hin zu landschaftsarchitektonischen Freiflächen. Vom Umgang mit demografischem Wandel über Bildungsbauten bis hin zu innovativen Quartierslösungen – der Tag der Architektur wurde in Sachsen-Anhalt zum lebendigen Forum für Ideen, Austausch und Inspiration. Im FreiWerk Hotel & Spa Suiten in Stolberg (Harz) etwa wurden rund 150 interessierte Besucher begrüßt. „Wir hatten tolle Gespräche und viel positives Feedback“, so die Rückmeldung von Katrin Klima (Architekturbüro Klima).

Besucher vor der Ruine im Grünen

Sachsen-Anhalt, Memleben, Kloster und Kaiserpfalz
PSL Landschaftsarchitekten

Das Architekturbüro Peter Otto, lud zu einem Rundgang durch die Bilinguale Kindertagesstätte in Barleben ein. Gebaut wurde nachhaltig aus Massivholz und Holzwerkstoffen. Auf dem Dach kommt Photovoltaik zum Einsatz, die Räume werden über Infrarot-Heizkörper geheizt. PSL Landschaftsarchitekten wiederum führten durch die neu gestalteten Freianlagen des Klosters und der Kaiserpfalz Memleben. Historische Spuren bleiben dort sichtbar – etwa durch Natursteinbänder, Podeste und leuchtende Sitzwürfel, die den einstigen Kreuzgang markieren.

 


Schleswig-Holstein: Hochschule und Hochbrücke

Rund 1.400 Interessierte, eine deutliche Steigerung zum vergangenen Jahr, waren am Aktionswochenende in Schleswig-Holstein unterwegs. Sie besuchten 24 Projekte und zwei geöffnete Planungsbüros, nutzten die Chance, die Open Studios der FH Kiel am Institut für Bauwesen zu entdecken oder warfen an der Rader Hochbrücke einen Blick hinter die Kulissen dieser imposanten Großbaustelle. Dieses Angebot mit insgesamt sechs Führungen war so schnell ausgebucht, dass es gar nicht mehr offiziell beworben werden konnte.

Besuchergruppe unter der im Bau befindlichen Brücke

Schleswig-Holstein, Rader Hochbrücke
DEGES und Implenia

Das Spektrum der Architekturen und Ingenieurbauwerke reichte von Neubauten zu Umbauten, Erweiterungen und Sanierungen. Interessierte konnten sich am Tag der Architektur Wohngebäude sowie Räume zum Leben und Arbeiten ansehen. Planerinnen und Planer erläuterten gemeinsam mit ihren Bauherren die Besonderheiten der Projekte und die Lösungen, die erarbeitet wurden, um die jeweiligen Bauaufgaben zu lösen. Teils kleine und teils sehr große Besuchergruppen kamen mit den Gastgebern ins Gespräch und sammelten Inspirationen. Die teilnehmenden Planungsbüros berichteten von interessierten Rückfragen und durchgehend großem Interesse an den Besichtigungsangeboten.


Thüringen: modernisierte Historie und erweitere Innovation

Neue und umgebaute Einfamilienhäuser, Schulbauten, Kloster, Innovationszentrum oder Radiologie: Architektinnen und Architekten öffneten gemeinsam mit ihren Bauherren die Türen zu insgesamt 45 aktuellen Bauprojekten in 31 Städten und Gemeinden Thüringens.

Ein Pavillon im Grünen

Thüringen, Dreba, Willkommensort „Horst“
Anja Beck

Rund 3.000 Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, zeitgenössische Architektur in ihrer ganzen Bandbreite – von Neubauten über Sanierungen bis hin zu Innenräumen und Freiflächen – am Tag der Architektur aus nächster Nähe zu erleben und sich mit den Planerinnen und Planern persönlich vor Ort über Ideen, Konzepte und Trends auszutauschen.

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