Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes hatten die Auslobung unter der Zielvorgabe veröffentlicht, auf einem ehemaligen Ausbildungsgelände für Baggerführer in Essen ein städtebauliches Konzept für die Realisierung von geförderten und freifinanzierten Wohnungen zu planen. Im Mittelpunkt der Entwurfsaufgabe stand das serielle Bauen.
Auf dem fast vier Hektar großen Gelände in zentraler Lage mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr entstehen zu 40 Prozent geförderte Wohnungen. Geplant ist Wohnraum für verschiedene Zielgruppen wie Singlehaushalte, ältere Menschen, Studierende und Alleinerziehende. Außerdem sollen Gebäude für Arztpraxen und Pflegedienste sowie ein Café entstehen. Insgesamt zeichnete Ministerin Ina Scharrenbach fünf Projekte aus. Es ist geplant, alle Preisträger mit der hochbaulichen Umsetzung eines Teilgebiets des neuen Quartiers auf Grundlage des städtebaulichen Siegerentwurfs zu beauftragen, so die Veranstalter.
„Der Entwurf einer 5-geschossigen Bebauung als Zeilenstruktur, die gekonnt private Freiraumqualitäten und attraktive Gemeinschaftsflächen in einer NordSüd-Wegeachse verbindet, überzeugt als Leitidee und bietet ein sehr gutes städtebauliches Grundgerüst mit gut proportionierten öffentlichen und privaten Freiräumen“, würdigte die Jury den mit 24.000 Euro Preisgeld dotierten gemeinsamen Siegerentwurf von pbs architekten Planungsgesellschaft (Aachen) und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Bonn).
Das Potenzial zur Umsetzung in serieller oder modularer Bauweise ist vorhanden. Die Grundstruktur ermöglicht die Umsetzung einer Serienbauweise sowie die Verwendung von vorgefertigten Einheiten, urteilte das Preisgericht.
Das Parkhaus erfüllt eine Schallschutzfunktion, auch die Realisierbarkeit in den erforderlichen Bauabschnitten ist möglich. Lediglich die Terrassierung der Parkhausostfassade zur Wohnbebauung erscheint aufwändig und wird in ihrer Notwendigkeit hinterfragt. Die intensive Nutzung des Parkhausdaches als Grünfläche erscheint angesichts des sonstigen Freiflächenangebotes überzogen, so die Jury weiter.