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Zurück Nachwuchs-Kolumne #253

Klimagerechte Lehre: ein Handlungskatalog

Endlich: Der Handlungskatalog für Klimagerechte Lehre zeigt, wie sich die Bauwende schon im Architekturstudium verankern lässt.

Von: Lorenz Hahnheiser
Lorenz Hahnheiser schreibt über die Architekturlehre an den Unis, architekturpolitische...

14.05.20254 Min. 1 Kommentar schreiben
Illustration, die den Prozess zum Handlungsklatalog als Fluss darstellt.

Der Weg zum „Handlungskatalog für Klimagerechte Lehre“ führte über sieben Werkstadt-Veranstaltungen.
nexture+ e.V.

Der „Handlungskatalog für Klimagerechte Lehre“ ist da: Er zeigt, wie die Bauwende sich im Architekturstudium verankern lässt. Auf dem Weg dorthin hat nexture+ in sieben Werkstädten Erfahrungen zusammengetragen und Strategien aufgearbeitet.

Der nun vorliegende Handlungskatalog formuliert fünf zentrale Aufgaben an alle Hochschulen, um klimagerechte Lehre von der Besonderheit zur Regel zu machen. 40 inspirierende Beispiele zeigen: Klimagerechte Lehre ist nicht nur notwendig, sie ist bereits möglich.

1 Gedanke zu „Klimagerechte Lehre: ein Handlungskatalog

  1. Liebe Nachwuchs-Architekt*innen,
    ich freue mich sehr über das Engagement von Nexture+ und allen Mitwirkenden. Den Katalog habe ich mir durchgelesen. Es steckt viel Wertvolles darin.
    Sehr viel.
    Ganz deutlich zeigt sich in der Summe all dieser wichtigen Gedanken, Anregungen und Zielvorstellungen: es fehlt an Klarheit und Orientierung.

    Es fehlt die Antwort auf die Frage: wie um Himmels Willen sollen wir all dies umsetzen?
    Und hier geht es ja „nur“ um die Lehre, also die Ausbildung für einen Beruf, der Im Zentrum aller betrachteten Problemfelder steht.

    Die Antwort auf diese Frage liegt darin, den Architekten-Beruf neu zu denken. Was kann ein Architekt heute noch leisten? Was macht diesen Beruf noch einzigartig und wertvoll gegenüber all den Fachleuten, Beratern, Managern, Konstrukteuren usw. am Markt?

    Architekt ist heute und in Zukunft, wer die Gesamt-Verantwortung trägt für das Gesamt-Ergebnis und das Erlebnis aller Beteiligten auf der langen Reise von der ersten Idee des Projekts bis zum fertig gebauten Werk – idealerweise sogar darüber hinaus. Wer die Verantwortung trägt für die gestalterische Wirkung (fachliche Kern-Aufgabe unseres Berufs) und das Zusammenspiel der Beteiligten für Bedarfsdeckung, technische Qualität und Regelkonformität (Führungs-Aufgabe). Das kann außer den Architekt*innen niemand im Projekt leisten.

    Dazu gehört, dass wir Architekten auch unsere eigenen Vorstellungen zu idealen Lösungen liefern und unsere Kunden entsprechend führen. Unsere Kern-Aufgaben sind dabei:

    1.) die Ziele der Bauaufgabe im Zusammenspiel mit dem Bauherrn und den übrigen Beteiligten immer konkreter zu entwickeln.

    2.) den Bauherrn durch alle Entscheidungen zu führen. Dafür zu sorgen, dass der Bauherr diese Entscheidungen mit gutem Gefühl treffen kann – und dass er sie tatsächlich trifft.

    3.) Probleme auf dem Weg zum Ziel zu identifizieren und zu lösen – nicht im Alleingang, sondern mit den besten verfügbaren Kompetenzen für das jeweilige Problem.

    Architekt*innen sind längst nicht mehr Baumeister. Architekt zu sein, das ist eine Führungsaufgabe. Und damit wir dieser Aufgabe gewachsen sind, brauchen wir Orientierung, Klarheit, ein stabiles Selbstverständnis unserer Rolle – und der aller Beteiligten. Dann können wir zielführend kommunizieren, koordinieren, kolaborieren und unsere Kompetenzen kombinieren – damit Großartiges entstehen kann.

    Architektur ist Teamarbeit – und Architekten müssen sich heute mehr denn je damit befassen, wie Team und Menschen funktionieren. Insbesondere, je mehr die KI bei allen Informationsverarbeitungen auf dem Vormarsch ist.

    Wenn wir diesen Paradigmenwechsel im Beruf des Architekten endlich vollziehen – er ist schon seit den 90ern des letzten Jahrhunderts überfällig – können wir auch die ambitionierten Ziele im Katalog von Nexture+ umsetzen. Aus unserer souveränen Führungsrolle heraus.
    Ich wünsche uns allen, das wir dies schaffen.

    Herzliche Grüße,
    Roland Rupsch

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