DABonline | Deutsches Architektenblatt
Menü schließen

Rubriken

Services

Menü schließen

Rubriken

Services

Zurück
[ Nachwuchs-Kolumne #190 ]

Die Top 5 der Landschaftsarchitektur – gibt es nicht

Projekte und Personen in Deutschland und international: Die Umfrage der Kolumnistin zu den Top 5 der Landschaftsarchitektur ergab ein vielfältiges und überraschendes Bild.

Von Luisa Richter

Im Oktober habe ich eine Umfrage im Zusammenhang mit der Kolumne „Auf der Suche nach den Top 5 der Landschaftsarchitektur“ gestartet. Bei den nicht repräsentativen Ergebnissen fällt eins besonders auf: Den einen besonderen Menschen oder das eine herausragende Projekt in der Landschaftsarchitektur gibt es nicht. Weder in Deutschland noch International. Es fallen zwar fast alle Namen mindestens doppelt aber in den Antworten wird klar, jeder hat seine persönlichen Vorbilder.

Als erstes hatte ich die Teilnehmenden gefragt, welche Menschen sie als Top 5 der Landschaftsarchitektur in Deutschland einordnen. Während historische Namen wie Peter Joseph Lenné oder Fürst Hermann Pückler-Muskau relativ selten fielen, wurden verschiedene Personen aus den Leitungen deutscher Planungsbüros genannt. In der Uni lernen wir Lenné und Pückler als Vorreiter kennen. Besonders in Berlin und Potsdam ist der Einfluss von Lenné noch heute im Alltag durch seine Parkanlagen und die Stadtplanung Berlins spürbar. Für die Region Berlin/Brandenburg ist Lenné historisch gesehen sicher eine sehr wichtige Person.

Ein Grenzfall, viele Unbekannte und zwei Favoriten

Pückler dagegen lässt sich nicht so einfach in die Kategorie des Landschaftsarchitekten einordnen. Zwar ist sein Park in Bad Muskau sicher eine bedeutende Anlage aus der Zeit der Landschaftsgärten. Allerdings war Pückler auch Schriftsteller und heute ist er bei Laien vermutlich am ehesten durch das Fürst-Pückler-Eis bekannt. Sein landschaftsarchitektonisches Werk wirkt bis heute besonders durch sein Buch „Andeutungen über Landschaftsgärtnerei“. Damit hat Fürst Pückler eins der erfolgreichsten und prägendsten Fachbücher aus dem 19. Jahrhundert verfasst.

Die anderen als Top 5 der Landschaftsarchitektur Genannten umfassen viele Namen aus den aktuell größten Landschaftsarchitekturbüros. Allerdings doppeln sich wenige Personen. Hans Loidl und Peter Latz dienen vielen als Inspiration, allerdings fallen auch Namen, die ich erst googeln musste, da ich sie noch nie gehört habe. Anders sieht es bei der Frage nach den international relevanten Personen der Landschaftsarchitektur aus. Martha Schwartz und Piet Oudolf werden mit Abstand am häufigsten genannt. Aber auch bei dieser Frage fällt auf: Die Teilnehmenden haben alle eigene individuelle Vorbilder.

Vielfalt und Highlights unter den Top 5 der Landschaftsarchitektur

Ganz ähnlich ist das Ergebnis bei der Frage nach den Top 5 der Landschaftsarchitektur mit Blick auf die Projekte. Für Deutschland werden viele verschiedene genannt: von historischen Anlagen wie dem Schlosspark Sanssouci, dem Bergpark Wilhelmshöhe oder dem bereits angesprochenen Muskauer Park von Pückler über den Landschaftspark Duisburg Nord oder den Gleisdreieckpark in Berlin. Die genannten Projekte sind genauso vielfältig wie die der kreativen Menschen dahinter. Auch allgemein weniger bekannte Projekte wie der Holstenfleet in Kiel oder die Marco-Polo-Terrassen in Hamburg werden genannt.

International wird unter den Top 5 der Landschaftsarchitektur mit großem Abstand die Highline in New York am häufigsten genannt. Aus Dänemark werden Projekte wie Superkillen, der Karen Blixens Plads, The City Dune oder Amager Bakke (auch als Copen Hill bekannt) aufgezählt. Der Jewel Changi Airport und die Gardens by The Bay, beide in Singapur, werden mehrmals genannt.

Es fällt aber auf, dass die Zahl der internationalen Projekte deutlich geringer ist. Vermutlich kennen wir einfach die meisten Menschen und Projekte in unserem eigenen Land wesentlich besser und aus dem Ausland eher die besonders herausragenden und hochgelobten. Möglicherweise hat auch das Titelbild aus der ersten Kolumne die Umfrage zu den Top 5 der Landschaftsarchitektur beeinflusst. Aber vermutlich ist die Highline einfach ein sehr repräsentatives Projekt für die Landschaftsarchitektur.

 


Luisa Richter absolvierte ihren Bachelor in der Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität Berlin und studiert dort nun im Master weiter. Sie engagiert sich in der Bundesfachschaft Landschaft.

Die Nachwuchs-Kolumnen des DAB schreibt ein junges Team, weitere Autor:innen sind Fabian P. Dahinten, Johanna Lentzkow und Lorenz Hahnheiser.

1 Gedanke zu „Die Top 5 der Landschaftsarchitektur – gibt es nicht

  1. Gratulation zu Ihrem Bachelor
    und viel Mut zum nächsten Schritt. Bedenken Sie bittschön möglichst immer,
    sehr geehrte Frau Richter
    Ihre Ziele und Pläne „vom Wasser her zu denken“ und danach zu handeln, auch wenn es in den letzten Monaten etwas mehr regnete.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Sie wollen schon gehen?

Bleiben Sie informiert mit dem DABnewsletter und lesen Sie alle zwei Wochen das Wichtigste aus Architektur, Bautechnik und Baurecht.

Wir nutzen die von Ihnen angegebenen Daten sowie Ihre E-Mail Adresse, um Ihnen die von Ihnen ausgewählten Newsletter zuzusenden. Dies setzt Ihre Einwilligung voraus, die wir über eine Bestätigungs-E-Mail noch einmal abfragen. Sie können den Bezug des Newsletters jederzeit unter dem Abmeldelink im Newsletter kostenfrei abbestellen. Nähere Angaben zum Umgang mit Ihren personenbezogenen Daten und zu Ihren Rechten finden Sie hier.
Anzeige