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[ Nachwuchs-Kolumne #92 ]

Equal Pay Day: Baulücke in der Lohngleichheit

Auf den Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern macht jedes Jahr der Equal Pay Day aufmerksam. Die Gründe sind vielfältig, die Ungleichheit bleibt. Auch für Architektinnen kann noch einiges besser werden

Die Lücke zwischen dem Einkommen von Frauen und Männern wird zwar kleiner. Es muss aber noch einges passieren, um sie zu schließen.

Von Johanna Lentzkow

„Wir wollen die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern schließen.“ So lautet es im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung. Der Tag, der auf diese geschlechterspezifische Lohndifferenz hinweist, ist der Equal Pay Day, der dieses Jahr am 7. März stattfindet. Er macht auf die vorherrschende Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen mittels der sogenannten Gender Pay Gap aufmerksam. Laut Statistischem Bundesamt, das jedes Jahr den durchschnittlichen Bruttostundenverdienst in Deutschland errechnet, lag dieser Wert 2020 unbereinigt bei 18 Prozent. Das entspricht umgerechnet 66 Tagen, an denen Frauen im Vergleich zu Männern unbezahlt arbeiten, weswegen sich das Datum des diesjährigen Equal Pay Day auf den 7. März beläuft.

Auch in der Planer:innenszene gibt es in puncto Lohn- und Chancengleichheit noch viel zu verbessern.

Lohntransparenz fördert Entgeltgleichheit

In meinem architektonischen Freundeskreis steigt nun die Anzahl derjenigen, die ins Berufsleben einsteigen. Da Einstiegsgehälter im Studienverlaufsplan nicht groß thematisiert werden, ist es umso hilfreicher, sich mit befreundeten Berufseinsteiger:innen offen über die Gehaltshöhe austauschen zu können – ich hoffe, das bleibt in Zukunft so. Denn Einblicke in Gehaltsstrukturen und ein gesetzlich geregeltes Auskunftsrecht fördern die Entgeltgleichheit. Das 2017 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz war ein erster wichtiger Schritt und auch Plattformen wie „Zeig deinen Lohn!“ helfen, Tabus abzubauen und der Lohndiskriminierung entgegenzuwirken.

Um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, wie hoch das Einstiegsgehalt nach Studiumsabschluss sein kann, dienen außerdem unsere Nachwuchs-Kolumnen #62 und #63 als Orientierungshilfe.

Internationaler Frauentag fast zeitgleich mit Equal Pay Day

Ist es der weibliche Anteil, der im Architekturstudium dominiert, so scheint es, als würden Frauen nach dem Studium von der Bildfläche verschwinden. Architektinnen in Führungspositionen gehören immer noch der Minderheit an. Gerade der schwere Wiedereinstieg ins Berufsleben, beispielsweise nach einer Schwangerschaft, führt oft dazu, dass der geschlechterspezifische Bruttoverdienst mit zunehmendem Alter immer weiter auseinanderklafft. Es liegt auf der Hand, dass dringend an Modellen gearbeitet werden muss, die Frauen fair in den Beruf zurückholen, ohne dass sie sich mit einer niedrigeren Position zufriedengeben müssen. Gleiche Bezahlung bei gleicher Qualifizierung und gleichwertiger Arbeit sollte in meinen Augen als selbstverständlich angesehen werden.

Im Vergleich zum Vorjahr haben wir in Bezug auf das Datum des Equal Pay Day bereits drei Tage wett gemacht. Dennoch besteht kein Zweifel daran, dass diese Bewegung immer noch viel zu langsam von statten geht, weshalb zusätzliche Aufmerksamkeit auf das Thema gerichtet werden muss. Hoffentlich wird der nächste Artikel zu diesem Thema nächstes Jahr zumindest schon im Februar erscheinen.


Johanna Lentzkow absolvierte ihren Bachelor an der Hochschule Darmstadt und setzt nun ihr Architekturstudium an der Technischen Universität in München fort.

Die Nachwuchs-Kolumnen des DAB schreibt ein junges Team, weitere Autor:innen sind Fabian P. Dahinten, Johanna Naara Ziebart und Lorenz Hahnheiser.

Wie sind Eure Erfahrungen als Architektur-Studierende oder Berufseinsteiger? Hinterlasst uns einen Kommentar auf dieser Seite oder schreibt uns unter DAB-leserforum@handelsblattgroup.com

 

1 Gedanke zu „Equal Pay Day: Baulücke in der Lohngleichheit

  1. Viele Frauen üben nicht ihren Traumberuf aus, sondern entscheiden sich für einen anderen Weg, einfach, weil sie dort besser bezahlt werden. Heute sollte jedoch jeder in jedem Beruf nach seinen Fähigkeiten entlohnt werden. Es wird doch mal Zeit für ein neues Gesetz oder?

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