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[ Nachwuchs-Kolumne #35 ]

Festzelt statt Hörsaal: Prüfung im Corona-Style

Selbst, wenn eine Klausur als Einbahnstraße samt Tischdecken-Ausgabe organisiert wird, kann dieses Setting nicht so sehr verunsichern, wie die Prüfung selbst. Ein Erlebnisbericht

Mit Abstand: Alle konnten sich auf die Klausur fokussieren, auch wenn das Setting etwas unwirklich erschien. Foto: Fabian P. Dahinten

Von Fabian P. Dahinten

Schriftliche Prüfungen sind so gar nicht meins. Zum Glück kann man die im Architekturstudium an einer Hand abzählen – na gut, sagen wir an wenigen Händen. Viele Prüfungen sind Präsentationen, Abgaben oder andere Formen, die für mich eine wesentlich angenehmere Prüfungssituation darstellen, als die beklemmende Stille mit umherschleichenden Aufsichtspersonen.

Zwar haben die Dozent*innen auch schon früher gerne auf viel Abstand zwischen den Prüflingen geachtet, doch mit Corona und den maximalen Personenzahlen, die jetzt in den Räumen gelten, war die Herausforderung noch etwas größer. Meine Hochschule Darmstadt ist da einen ganz kreativen Weg gegangen wie ich finde. Da die Hochschule immer darauf achtete, keine zu großen Räume zu bauen und der Fokus auf kleinen Gruppen liegt, gibt es dort auf dem Campus außer der Mensa kaum größere Säle oder Räume.

Große Prüfung: vom Nadelöhr zum Bierzelt

Interessanterweise hat die Hochschule nicht ein großes Audimax, sondern stattdessen vier kleine identische Hörsäle nebeneinander gestellt, die man über Videotechnik digital zusammenschalten kann. Eine Entscheidung die ich nicht ganz geteilt habe. Somit bleibt eigentlich nur die Mensa um größere Gruppen eine Klausur schreiben zu lassen. Bei 16.000 Studierenden ist das ein potenzielles Nadelöhr, wenn man vor Weihnachten mit den Prüfungen aus dem Sommersemester fertig sein will.

Nun hat die Hochschule reagiert und neben die Mensa ein großes Festzelt gestellt. Mit Zeltboden, Fenstern und einer starken Lüftung. Doch statt ausgelassener Partystimmung herrscht dort nun das Gegenteil: Prüfungsdruck – Anspannung mit partieller Verzweiflung. Wo sonst Bierzeltgarnituren krachen, fällt nun maximal ein Stift vom Tisch.

Einbahnstraße mit Spuckschutz und eigener Tischdecke

Getränke gibt es selbstverständlich nicht. Stattdessen bewegen wir uns durch ein Einbahnstraßensystem: hinten rein, vorne raus. Am Eingang steht ein Anmelde-Tisch mit Spuckschutzscheibe, hinter der der oder die Dozent*in die Anwesenheit abhakt. Es folgt ein Desinfektionsmittelspender und die Tischdecken-Ausgabe. Jede*r bekommt vor der Prüfung eine 100 mal 60 Zentimeter große weiße Papierunterlage.

Etwas unwirklich diese Situation, doch es hat erstaunlich gut funktioniert. Alles lief ohne Hektik, reibungslos und kontrolliert ab. Alle konnten sich auf die Klausur fokussieren. Die hat sicherlich bei den meisten mehr Verunsicherung ausgelöst, als das ungewohnte Setting.

Wie liefen eure Prüfungen während Corona ab? Schreibt uns euren Erlebnisbericht per E-Mail oder auf Instagram @DABOnline!

Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt und startet nun ins Berufsleben.

Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.

Wie sind eure Erfahrungen als Architektur-Studierende oder Berufseinsteiger? Hinterlasst uns einen Kommentar auf dieser Seite oder schreibt uns unter DAB-leserforum@handelsblattgroup.com

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