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Kreativ mit der Kiste

Auch das Bauen mit vorgefertigten Containern enthält schöpferische Momente

30.05.20135 Min. Kommentar schreiben

Text: Ulrike Meywald

Mit Container-Modulen lassen sich in kurzer Zeit und mit relativ wenig Lärm und Dreck neue Räume schaffen. Durch den hohen Vorfertigungsgrad bis zu 90 Prozent ist das Projekt oft schon innerhalb weniger Wochen realisiert. Häufig sind die Facharbeiter der verschiedenen Gewerke ein eingespieltes Team. Die Auftragnehmer der bauausführenden Gewerke, wie Fliesenleger oder Installateure, haben mit den Modulbaufirmen meist einen festen Rahmenvertrag. Das motiviert, nur die besten Fachkräfte für solche Projekte zu entsenden und bringt oft höhere Qualität als die Einmal-Kooperation beim konventionellen Bauen. Viel preiswerter als traditionelle Bauweisen ist ein Modulbau allerdings nicht. Wie beim konventionellen Bauen sind auch für Modulbauten alle bautechnischen Nachweise für eine funktionierende Tragkonstruktion, den Brand-, Schall- und Wärmeschutz sowie die energetischen Anforderungen zu erbringen. Diese planerischen Leistungen fallen ins Aufgabengebiet des Architekten; nur die Arbeitsweise unterscheidet sich. Da die Ausschreibung bereits nach Abschluss der Leistungsphase 3 erfolgt, muss das Projekt bis dahin detailliert ausgearbeitet sein. Ab Leistungsphase 4 ist der Modulhersteller zuständig; nur gestalterische Details fallen formal noch in den Verantwortungsbereich des Architekten. Das heißt, die Planung dafür ist bereits während der Leistungsphase 3 zu erbringen. Auftraggeber und Architekten bleibt dadurch nur wenig Spielraum, festgelegte Details noch einmal zu ändern. Da die Container-Module weitestgehend fertiggestellt auf die Baustelle geliefert und vor Ort nur noch miteinander verbunden werden, sind Planänderungen während des Bauens unverhältnismäßig teuer. Andererseits treten wesentlich weniger Probleme bei der Bauausführung auf. Dietrich Kappler vom Nürnberger Büro Baum- Kappler Architekten, das mehrere Bauten aus Containern realisiert hat: „Beispielsweise ist durch die Werksfertigung ein schief eingebauter Estrich, den normalerweise die Folgegewerke ausgleichen müssen, nahezu ausgeschlossen.“

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