Auf der übernächsten Weltausstellung in Shanghai wird Deutschland mit einer Innovation aufwarten: Zum ersten Mal gab es für den Pavillon keinen Architektenwettbewerb. Stattdessen baut ihn im Auftrag des Wirtschaftsministeriums die Kölner Messegesellschaft. Die hält sich eine Arge aus einem „Kommunikationsspezialisten“, einem Pavillonbauer und – man lese und staune – einem Architekturbüro. Die Messe-Presse-Poeten von Köln besingen das Ergebnis so:
Wer den Außenbereich des Pavillons unter den Ausstellungsräumen betritt, findet sich in einer begehbaren Terrassenlandschaft wieder. In Gruppen werden die Besucher durch eine Lichtschleuse in den „Tunnel der Bewegung“ eingelassen, der mit dem typischen Bilder- und Geräuschemeer einer deutschen Stadt bespielt ist. Am Ende öffnet sich ein Unterwasserraum, aus dem eine Rolltreppe die Besucher nach oben bringt. Die Wasseroberfläche durchstoßend finden sie sich wieder im „Hafen der Projekte“ mit der Hamburger Hafen-City als Beispiel für zukunftsweisende Städtebauprojekte, die Altes bewahren, Modernes ergänzen und Stadtvierteln so eine neue Funktion und Lebensqualität geben. Wie solche Entwürfe aussehen können, zeigt das anschließende „Planbüro der Zukunft“, das angefüllt ist mit überdimensionalen Plänen, Modellen und Skizzen – Visionen neuer Formen des Zusammenlebens in der Stadt.
Das Konzept arbeitet in allen Räumen mit Licht-, Farb- und Stimmungswechseln, so auch im anschließenden „Garten der Menschen“, einem intensiv rot leuchtenden Tunnel, in dem die Erholung in der Stadt mit ihren Kleingartenkolonien und Grillpartys im Hinterhof inszeniert wird. Es folgen das „Archiv der Erfindungen“ und die „Fabrik der Innovationen“, in denen deutsche Designprodukte und zukunftsweisende Erfindungen „Made in Germany“, die das Leben in den Städten lebenswerter machen, betrachtet und erforscht werden können. Über den „Garten der Materialien“, in dem die Besucher innovative Stoffe und Materialien aus Deutschland anfassen und damit im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“, gelangen sie in die „Oper der Freude“, denn auch Kultur gehört zum städtischen Alltag in Deutschland.