
ALHO dokumentiert zirkuläres Bauen ab sofort konsequent und stellt für die Gebäude einen individuellen Gebäuderessourcenpass nach den Kriterien der DGNB aus. Eines der ersten Gebäude, das einen Gebäuderessourcenpass erhält, ist die derzeit im Bau befindliche Realschule am Schulzentrum Hackenbroich in Dormagen.
futur.drei Planer GmbH
Eines der ersten Gebäude, das einen Gebäuderessourcenpass erhält, ist die derzeit im Bau befindliche Realschule am Schulzentrum Hackenbroich in Dormagen. Das Gebäude inklusive der Außenanlagen wird im Rahmen einer Totalunternehmerleistung von ALHO realisiert. Insgesamt 219 Holz–Hybridmodule werden zu einem Gebäude mit 9.640 m² Fläche auf 4 Geschossen zusammengefügt. Das Gebäude beherbergt – neben Klassenräumen im Clusterformat – auch Fachcluster für Naturwissenschaften, Kunst und Informatik sowie Räumlichkeiten für die Schulverwaltung. Ein Maschinenraum für das Fach Werken sowie eine Lehrküche für das Fach Hauswirtschaft runden das Raumangebot ab. Highlight ist die integrierte Mensa im Erdgeschoss, die auch als Aula genutzt werden kann. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Sommer 2026 geplant.
Der Neubau wird in modularer Holzhybridbauweise realisiert. Dabei werden die Außenwände als Holzständerwerk konstruiert und mit Mineralwolle ausgefacht. Sämtliche Böden der Obergeschosse werden – anders als in der herkömmlichen Stahlmodulbauweise – mit Bodenquerträgern aus Konstruktionsvollholz ausgeführt. Bei der Mensa der Schule kommt klassischer Stahlbeton zum Einsatz, um den hohen Anforderungen an Tragfähigkeit und Spannweiten gerecht zu werden. Die im Tiefbau eingesetzten mineralischen Bauprodukte bestehen jedoch zu 100 % aus Recyclingmaterial.
Das Gründach dient als Ausgleich für versiegelte Flächen und schafft Biodiversität, Lebensraum für Insekten und Nahrungsquellen für Vögel. Zudem speichert es neben CO2 auch Feuchtigkeit, kühlt die Umgebung durch Verdunstung und reflektiert Sonnenlicht, anstatt es zu absorbieren. Dadurch liefert es einen Beitrag zum Prinzip der Schwammstadt und beeinflusst das Mikroklima positiv durch eine natürliche Kühlung der Umgebung. Die Integration von regenerativen Energien auf dem Dach ist problemlos möglich. In Dormagen wird eine Photovoltaikanlage mit über 500 m² Kollektorfläche installiert. Sämtliche beim Bau zum Einsatz kommenden Produkte erfüllen die Qualitätsstufe 4 der DGNB-Kriterienmatrix.
Das Gebäude wird über das Programm „Klimafreundlicher Neubau“ (KFN) gefördert und nach QNG Plus und DGNB Gold zertifiziert. Der Gesamterfüllungsgrad der DGNB–Zertifizierung wird voraussichtlich bei über 75% liegen. Beiden Bewertungssystemen liegt eine Betrachtung des gesamten Gebäudelebenszyklus zugrunde – von den eingesetzten Produkten und Materialien über den Herstellprozess, den Gebäudebetrieb bis hin zu Umnutzung, Rückbau und Recycling.

Der Lebenszyklus eines Modulgebäudes berücksichtigt alle Phasen – von der Produktion der Materialien über die Erstellung des Gebäudes, die Nutzungsphasen bis hin zu Demontage, Wiederverwendung und Recycling der Baustoffe.
ALHO Unternehmensgruppe
Vom LCA zum Gebäuderessourcenpass
Das Life Cycle Assessment (LCA), auf Deutsch Ökobilanz oder Lebenszyklusanalyse, ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Bewertung der Umweltwirkungen eines Produkts, Prozesses oder Gebäudes über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg. Zur Erstellung einer LCA werden sämtliche Bauteilmassen und -flächen in einem vollumfänglichen Bauteilkatalog kategorisch dokumentiert und übersichtlich dargestellt. Dazu werden die Bauteile in einer speziellen Software – ALHO setzt auf OneClick LCA – angelegt und mit entsprechenden Tabellenwerten hinterlegt. Diese stammen hauptsächlich aus der Ökobaudat, einer Datenbank, in der Werte zum ökologischen Fußabdruck und zu Umweltwirkung aller gängigen Baustoffe abgerufen werden können. So ist es möglich, LCAs bzw. Ökobilanzen zu errechnen, die sowohl den Anforderungen nach DGNB als auch nach QNG entsprechen. Im nächsten Schritt erstellt die Software aufbauend auf die Daten der LCA den Gebäuderessourcenpass (GRP).
Der GRP ist ein innovatives Dokumentationsinstrument, das die Material– und Ressourcenverwendung eines Gebäudes über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg transparent darstellt. Er wurde unter anderem von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) entwickelt und ist Teil der Bemühungen um zirkuläres Bauen und eine Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Erstellt wird der GRP auf Basis der eingegebenen Informationen zu den Materialien mit Recyclinganteil und weiteren Aspekten der Kreislaufwirtschaft. Dabei werden die in Datenbanken hinterlegten Angaben zur Wiederverwendung und Wiederverwendbarkeit der Baustoffe einbezogen.
ALHO Schulgebäude erreicht Zirkularitätswert von 60%!
Alle eingegebenen und errechneten Werte für die einzelnen Baustoffe münden in den sogenannten Zirkularitätswert. Dieser bewertet zum einen die Wiederverwendung der beim Bau des Gebäudes eingesetzten Materialien. Hier fällt vor allen der Stahl als Recyclingweltmeister ins Gewicht, da das von ALHO eingesetzte Material zu fast 100% bereits aus sekundären Rohstoffen besteht. Zum anderen wird betrachtet, welche Anteile am Material nach der Demontage in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Auch hier punktet der Stahl, da er ohne Qualitätsverluste eingeschmolzen und somit wiederverwertet wird. Weitere 52% der Materialien können stofflich weiterverwendet werden, was jedoch mit einem gewissen Qualitätsverlust verbunden sein kann. Ein Beispiel dafür ist der Beton aus der Bodenplatte und der Aula, der geschreddert und beispielweise im Straßenbau als Rezyklat eingesetzt werden kann. Weitere 7 % können thermisch verwertet werden und nur rund 10% werden letztlich entsorgt. Für den Zirkularitätswert wird der Mittelwert aus der Wiederverwendung der eingesetzten und dem nach Demontage zurückgeführten Material gebildet. Dieser liegt beim Neubau der Realschule am Schulzentrum Hackenbroich bei 60%. Dies ist ein herausragender Wert für die Holzhybridbauweise im Vergleich zu konventionellen Bauweisen, bei denen oft nur 10 bis 30 % der Materialien als zirkulär bezeichnet werden können.

Für den Zirkularitätswert wird der Mittelwert aus der Wiederverwendung der eingesetzten und dem nach Demontage zurückgeführten Material gebildet. Dieser liegt beim Neubau der Realschule am Schulzentrum Hackenbroich bei 60%. Dies ist ein herausragender Wert für die Holzhybridbauweise im Vergleich zu konventionellen Bauweisen, bei denen oft nur 10 bis 30 % der Materialien als zirkulär bezeichnet werden können.
ALHO Unternehmensgruppe
Vom Zirkularitäswert zum Zirkularitätsindex
Der Zirkularitätwert bezieht sich ausschließlich auf die beim Bau des Gebäudes eingesetzten Materialien. Er berücksichtigt jedoch noch nicht die Eigenschaften des Gebäudes an sich hinsichtlich dessen Zirkularität. In einem weiteren Schritt werden daher die konstruktionsbedingten Vorteile der modularen Bauweise von ALHO untersucht werden.
Hier fließen Faktoren wie Flexibilität, Umnutzung und Demontagefähigkeit des Gebäudes ein. Ergebnis daraus ist der „Zirkularitätsindex“ nach dem DGNB-Gebäuderessourcenpass. Dieser stellt ein Bewertungsinstrument dar, das die Kreislauffähigkeit von Bauwerken messbar und vergleichbar. Zudem gibt er Auskunft über den individuellen CO2-Fußabdruck des Gebäudes. Ziel ist es, die Transformation des Bauwesens hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.
Für die Realschule am Schulzentrum Hackenbroich in Dormagen wurde daher unter anderem ein Umnutzungs- und Erweiterungskonzept erstellt. Hierbei wurden Aspekte wie die Flexibilität der Gebäude- und Raumstrukturstruktur aufgrund der Statik mit nichttragenden Wänden, die Flächeneffizienz, die Möglichkeiten zu Umnutzung und Erweiterung und der daraus resultierende lange Werterhalt des Gebäudes betrachtet.
Die erhobenen Werte ergeben einen Zirkularitätsindex von ca. 0,6. Zum Vergleich: Um einen positiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft zu dokumentieren, empfiehlt die DGNB einen Wert größer 0,5 anzustreben.
Somit leistet das Schulgebäude von ALHO positiven Beitrag und setzt Maßstäbe innerhalb der Bauindustrie.
Weitere Informationen:
ALHO Systembau GmbH, Juliane Brendebach,
Bereichsleitung Marketing
Hammer 1, 51597 Morsbach
Telefon +49 (0)2294 696 177 | marketing@alho.com | www.alho.com

