DABonline | Deutsches Architektenblatt
Menü schließen

Rubriken

Services

Menü schließen

Rubriken

Services

Zurück
[ Nachwuchs-Kolumne #103 ]

Architektur studieren ist teuer: diese Stipendien helfen

Arbeitsmaterialien kosten viel, Nebenjobs und Praktika sind schlecht bezahlt. Ein Stipendium könnte also Abhilfe schaffen, doch in den Bereichen Architektur, Landschaftsarchitektur, Stadtplanung und Innenarchitektur gibt es eher wenige: eine Übersicht

Take the money and learn: Stipendien machen Bildung bezahlbar.

Von Johanna Naara Ziebart

Der Kampf um Stipendien ist hart. Auch ich habe mein Glück oft versucht. Ich studiere im 14. Semester und für die Masterarbeit habe ich eins bekommen. Aber Stipendien sind für mich ein schwieriges Thema, denn meist sind die Auswahlverfahren undurchsichtig oder sehr subjektiv. Beim Deutschlandstipendium zum Beispiel sind die Lehrenden der eigenen Hochschule ein Teil des Auswahlgremiums.

Viele Alternativen hat man als Innen:Architektur:student:in nicht und sie aufzuspüren ist zeitaufwendig. Beim Schreiben dieser Kolumne bin ich aber doch auf einige Stipendien speziell für Studierende in Planungsdisziplinen gestoßen, die ihr unten aufgelistet findet.

Arbeitsmaterialien sind teuer

In der Baubranche geht es um viel Geld aber die Studierenden haben wenig, denn ein Studium in den planenden Bau-Disziplinen ist kostenintensiv. Ein DIN-A0-Plott auf Normalpapier kostet bei uns elf Euro, für die meisten Entwürfe braucht man davon aber nicht nur eins und Normalpapier ist manchen Profs zu unspektakulär. Arbeitsmaterialien, Materialien für Modelle, Exkursionen, Fachbücher, Prototypen, Umsetzungen in 1:1 – alles kostet Geld. Oft stoßen Studierende dabei an ihre körperlichen und mentalen Grenzen.

Geld ist im Architekturstudium ein schwieriges Thema

Geldsorgen begleiten einen ständig und das Studium zieht sich durch Nebenjobs in die Länge – Bafög gibt’s dann auch nicht mehr. Und wer einen Nebenjob oder Praktikum in der Architektur macht, kann auch nicht von großzügigen Gehältern sprechen (worüber wir schon in der Nachwuchs-Kolumne geschrieben haben). Geld scheint im Zusammenhang mit Studierenden in dieser Branche generell ein schwieriges Thema zu sein.

Stipendien fördern den Architektur-Nachwuchs

Aber warum gibt es so wenige Stipendien? Warum vergeben Büros keine Stipendien? Warum vergeben der BDA und der BDIA kaum Stipendien (mit Ausnahmne weniger BDA-Landesverbände, siehe unten)? Was tut der Werkbund für den Nachwuchs? Die finanzielle Förderung von Studierenden würde doch deren Kompetenz, also der künftigen Arbeitnehmer:innen und Kolleg:innen erhöhen.

Wer sich als Student:in nicht um einen Nebenjob kümmern muss, kann sich viel intensiver mit den Studienprojekten auseinandersetzen, kann experimentieren und forschen und neues entwickeln (oder ein schlecht bezahltes Praktikum absolvieren). Mit mehr Stipendien bekäme Studieren seinen Sinn zurück: Studieren als Forschen, als Beobachten, als genaue Auseinandersetzung mit einem Thema. Dafür hatte ich im Bachelor keinen Kopf und damit bin ich nicht allein.

Stipendien für Architektur, Innenarchitektur, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur

(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

  • AIT Stipendium für Innenarchitekturstudierende
  • Norman Foster Travelling Scholarschip für Architekturstudierende
  • Neufert Stiftung für Bachelor-Absolventen der Studiengänge Architektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur
  • IKEA Stiftung für Abschlussarbeiten der Architektur, Innenarchitektur sowie des Produkt- und Industriedesigns
  • Stiftung deutscher Architekten für Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Städtebau und Landschaftsarchitektur aus Nordrhein-Westfalen (Vorschlag durch die Hochschulen)
  • DAAD Stipendium für Studierende und Absolvent:innen der Fachrichtungen Architektur, Innenarchitektur, Denkmalpflege, Stadtplanung/Städtebau, Regionalplanung, Landschaftsarchitektur für ein Auslandsstudium
  • Sto-Stiftung und ARCH+ Redaktionspraktikum bei ARCH+ für Studierende der Fachrichtungen Architektur, Srädtebau oder anderer raumbezogener Studiengänge
  • BDA Masters (BDA NRW) für Bachelorabsolvent:innen in NRW
  • Tibes Stipendium (BDA Berlin) für Studierende an Berliner Hochschulen

Johanna Naara Ziebart studiert Innenarchitektur an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold und setzt sich auch bei nexture+ für Innenarchitektur ein.

Die Nachwuchs-Kolumnen des DAB schreibt ein junges Team, weitere Autor:innen sind Fabian P. Dahinten, Johanna Lentzkow und Lorenz Hahnheiser.

Wie sind Eure Erfahrungen als Architektur-Studierende oder Berufseinsteiger? Hinterlasst uns einen Kommentar auf dieser Seite oder schreibt uns unter DAB-leserforum@handelsblattgroup.com.

Schreibe einen Kommentar

Sie wollen schon gehen?

Bleiben Sie informiert mit dem DABnewsletter und lesen Sie alle zwei Wochen das Wichtigste aus Architektur, Bautechnik und Baurecht.

Wir nutzen die von Ihnen angegebenen Daten sowie Ihre E-Mail Adresse, um Ihnen die von Ihnen ausgewählten Newsletter zuzusenden. Dies setzt Ihre Einwilligung voraus, die wir über eine Bestätigungs-E-Mail noch einmal abfragen. Sie können den Bezug des Newsletters jederzeit unter dem Abmeldelink im Newsletter kostenfrei abbestellen. Nähere Angaben zum Umgang mit Ihren personenbezogenen Daten und zu Ihren Rechten finden Sie hier.
Anzeige