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[ Nachwuchs-Kolumne #56 ]

Mach dein Ding mit der HOAI: wie sie beim Berufsstart hilft

Oft davon gehört, nie ganz durchgeblickt: Gibt es die HOAI eigentlich noch? Und wozu ist sie eigentlich gut? Berufseinsteigern und Bauherren kann sie jedenfalls eine große Hilfe sein

Tabelle mit Berechnungen nach HOAI
Überall großer Zahlensalat? Die HOAI bringt Ordnung ins System und verschafft einen guten Überblick.

Von Fabian P. Dahinten

Im Studium wie beim Berufseinstieg prasseln Unmengen an Abkürzungen und Begriffe auf einen ein, die alle anderen scheinbar kennen. Dazu gehört die HOAI: Einerseits wird sie im Studium oft nur am Rande behandelt, andererseits stand sie in den vergangenen Jahren oft in Schlagzeilen, bei denen es um ihre Rechtmäßigkeit oder um ihre veremeintliche Abschaffung ging.

Was ist die HOAI und wurde sie nicht abgeschafft?

Die Abkürzung steht für die „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“. In ihr ist festgelegt, wie Planungsleistungen und Vergütung zusammenhängen. Dabei kommt es auf das Bauvolumen, die Komplexität und andere Faktoren an. Außerdem ist auch definiert, in welchen Bauphasen welche Leistungen durch das Honorar abgedeckt sind. Aber auch: welche Leistungen gesondert bezahlt werden müssen, wenn es ein Bauherr wünscht.

Wurde die HOAI nicht abgeschafft? Nein! Der Europäische Gerichtshof hat lediglich festgestellt, dass die Verbindlichkeit der Mindest- und Höchstsätze nicht zulässig ist. Honorare können nun also frei verhandelt werden aber die HOAI existiert weiterhin und dient Planer*innen wie Bauherren als Orientierung. Am 1. Januar 2021 trat eine angepasste Fassung der HOAI in Kraft, die das berücksichtigt. Worin genau die Unterschiede zwischen der alten und der neuen Fassung bestehen, wird hier in den FAQ etwas detaillierter dargestellt.

Was bringt mir die HOAI als Berufseinsteiger?

Als Selbstständiger bearbeite ich regelmäßig Aufträge für private Kund*innen: Anbauten an Einfamilienhäusern, Aufstockungen oder andere „Kleinigkeiten“. Oft sind diese Auftraggeber*innen unerfahren. Dann hilft es enorm, wenn ich ihnen etwas an die Hand geben kann, was eine grundlegende Struktur aufzeigt: etwa die Leistungsphasen oder die Honorarempfehlungen laut HOAI.

Dabei hat sich gezeigt, dass weniger die Honorarhöhe eine Rolle für die Orientierung spielt, als vor allem die Definitionen der Aufgaben in den Leistungsphasen. Diese habe ich einmal übersichtlich dargestellt und grafisch ansprechend aufbereitet. So hilft mir indirekt die HOAI bei allen meinen kleinen Aufträgen.

Die Leistungsphasen zu kennen, macht Eindruck

Als Berufseinsteiger, umgeben von erfahrenen Kolleg*innen, ist es gerade bei größeren Bauaufgaben wichtig, sauber in den Leistungsphasen zu bleiben – und nicht hin und her zu springen. Das geht bei Projekten oft im Eifer des Gefechts unter. Aus gutem Grund wird oft empfohlen, eine Leistungsphase nach ihrem Abschluss ausführlich zu dokumentieren. Das hilft, selbst etwas strukturierter durch ein Projekt zu kommen. Wer sich mit den Umfängen der einzelnen Leistungsphasen laut HOAI auskennt, kann nicht selten damit auch die Erfahrenen überraschen.

Die HOAI 2021 kann übrigens kostenlos heruntergeladen werden. Und die BAK hat sogar einen Podcast zur Reform der HOAI produziert (Episode 13).


Fabian P. Dahinten studierte Architektur an der Hochschule Darmstadt startet nun ins Berufsleben und engagiert sich bei der Nachwuchsorganisation nexture+.

Hier findet ihr alle Nachwuchs-Kolumnen von Fabian.

Wie sind eure Erfahrungen als Architektur-Studierende oder Berufseinsteiger? Hinterlasst uns einen Kommentar auf dieser Seite oder schreibt uns unter DAB-leserforum@handelsblattgroup.com

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