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[ Tag der Architektur ]

„Blick hinter die Fassade“

Voyeure willkommen! Architekturfans konnten am Tag der Architektur durch Schulen und Büros stöbern, aber auch private Schlaf- und Badezimmer besichtigen. Hier lesen Sie, was es bundesweit zu sehen gab – und wie darüber berichtet wurde.

Zusammengestellt von: Stefan Kreitewolf

Nordrhein-Westfalen: „Ein zweites Leben geschenkt“

In Nordrhein-Westfalen (NRW) gab es in diesem Jahr wieder einmal besonders viele Objekte zum Tag der Architektur (TdA) zu bestaunen, insgesamt waren es 254 Bauwerke, Quartiere, Gärten und Parks in 110 Städten und Gemeinden, wie Radio Mülheim berichtet. In Düsseldorf freut sich die Rheinischen Post (RP) über  Einblicke „hinter die Fassaden“. In NRW sollen in den kommenden Jahren 100 Klimaschutzsiedlungen entstehen. Eine habe laut RP „vor einigen Monaten die Städtische Wohnungsgesellschaft in Benrath vollendet“. Dort sind in zwei Bauabschnitten „insgesamt 62 Wohnungen (davon 37 öffentlich gefördert) entstanden“, informiert die Zeitung ihre Leserschaft. Besucher konnten am Wochenende „Details eines interessanten Energiekonzeptes erfahren: Verbrauchte Luft aus den Wohnungen wird über eine Wärmetausch-Anlage dazu genutzt, Frischluft von außen anzuwärmen.“

 

Die Westdeutsche Zeitung berichtet von „Anderswohnen in der alten Schreinerei“. Die ehemalige Schreinerei im Hinterhof eines Hauses von 1896 sei „zu einem außergewöhnlichen Wohnhaus für eine Familie umgebaut“ worden, wie die Zeitung befindet. Der Westdeutsche Rundfunk ergänzt: „Architekten haben den Häusern mit kreativen Ideen ein zweites Leben geschenkt und sie damit vor der Abrissbirne bewahrt.“


Hessen: „Gelungenes Beispiel guter Alltagsarchitektur“

Die Allgemeine Zeitung (AZ) vermeldete aus Hessen „zahlreiche Besucher“, die den TdA nutzten, um „sich über die Bauweise der Davis-Klemm-Gallery in Kostheim“ zu informieren. Das prägnante Ausstellungsgebäude der Davis-Klemm-Gallery sei „ein gelungenes Beispiel guter Alltagsarchitektur“. Die aus Portland (Oregon) stammende Galeristin Erika Davis-Klemm habe die Besucher persönlich durch die Galerie geführt, schreibt die AZ. Sie „informierte über das Bauwerk sowie die aktuelle Ausstellung.“ Insbesondere in der dem Gebäude zugehörigen, in Holzständerbauweise errichteten Galerie sei der Andrang groß gewesen.

 

In Rüsselheim, berichtet „Echo“, seien gleich zwei Bauten bei Besuchern beliebt gewesen: die generalsanierte Gustav-Heinemann-Schule (GHS) und die Wohnanlage Brandenburger Straße der Gewobau. Auch die Architekten seien vor Ort gewesen, schreibt die Zeitung „In der GHS berichtete Marc Wietstock vom Architekturbüro BZM von dem langwierigen Prozess der Sanierung des Gebäudes aus den siebziger Jahren.“ Dabei sei es um die Integration „moderner pädagogischer Konzepte in Altbauten“ gegangen. In der Wohnanlage Brandenburger Straße, einer „im Rahmen der Nachverdichtung durch die Gewobau öffentlich geförderten dreigliedrigen Wohnanlage“, lobten Nutzer „das Geschick des Architekten, die Räume so zusammenzuschalten, dass der gemeinschaftliche Raum mit Wohnküche und einem vorgelagerten Balkon größer wirkt und nutzbarer wird“.


Rheinland-Pfalz: „Blickfang im alten Ortskern“

In Rheinland-Pfalz gab es zum TdA 64 Bauwerke zu sehen. Eines davon steht In Sankt Katharinen. Dort gab es eine Mehrzweckhalle von Winzer Leo Gälweiler zu bestaunen, schreibt die Allgemeine Zeitung (AZ). Hinter einer „Welle aus Ziegelsteinen“ verberge sich die Technik des Winzerbetriebs. Das Gebäude sei ein „Blickfang im alten Ortskern“. Anfängliche Skepsis im Dorf sei „längst einem vielfältigen Zuspruch gewichen“.

 

Die Rhein-Zeitung (RZ) berichtet indes vom Biovegan-Firmensitz. Das Unternehmen entwickelt und produziert vegane Biolebensmittel. „Klar, dass da ihr Gebäude kein 08/15-Betonbau werden konnte“, schreibt die RZ. Und so sei nach zwei Jahren Planungs- und Bauzeit ein ganz besonderes Verwaltungs-, Lager- und Produktionsgebäude in Bonefeld entstanden. Das Gebäude, das den Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz 2015 erhielt, komme fast ohne Heizung aus, was die Besucher zum TdA begeisterte.


Saarland: „Famoser Umbau zu einer Kindertagesstätte“

Nicht weit vor den Toren der Stadt Saarbrücken überraschten drei Pavillons des NABU-Waldinformationszentrums Architekturinteressierte mit ihrem futuristischen Anblick, schreibt der Saarländische Rundfunk (SR) online. Am TdA konnten die sogenannten „Waldzimmer“ nicht nur von außen, sondern auch von innen besichtigt werden. Die Saarbrücker-Zeitung (SAZ) berichtet von einer Innengestaltung mit „drei verschiedenen Wald-Themen“, die Professor Burkhard Detzler von der Hochschule der Bildenden Künste Saar entworfen habe. Der Kreis Saarlouis sei beim diesjährigen TdA mit lediglich einem Gebäude an den Start gegangen, berichtet die SAZ. Zu besichtigen gab es einen „famosen Umbau der früheren katholischen Kirche Christkönig am Saarlouiser Bahnhof zu einer Kindertagesstätte“.


Baden-Württemberg: „Vergessene Schätze der Architektur“

Die Stuttgarter Zeitung (STZ) von „vergessenen Schätzen der Architektur“, die Architekturfans in der baden-württembergischen Landeshauptstadt am TdA besichtigen konnten. „Kein Mercedes-Benz-Museum, kein Fernsehturm und keine Weißenhof-Siedlung“ habe es diesmal zu sehen gegeben. Stattdessen seien die Besucher von Sanierungen überrascht worden. Zum Beispiel seien sie von den „modernen Gebäuden im Bauhaus-Stil“ der 1929 erbauten und kürzliche sanierten Insel-Siedlung in Stuttgart-Wangen laut STZ begeistert gewesen.

 

Vier große Busse habe Stephan Weber, Vizepräsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, für die diesjährige Rundfahrt am Tag der Architektur gechartert, schreibt die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ). 200 Interessierte konnten unter dem Motto „Beispielhaftes Bauen“ „frisch fertiggestellte Projekte“ in Heidelberg besichtigen. „Vom Bahnhof führte die Rundfahrt über Schloss und Wieblingen in die Bahnstadt“, schreibt die RNZ. „Die ursprüngliche Idee war die Werbung für das Bauen mit Architekten“, sagte Weber der Zeitung, und ergänzte: „Inzwischen ist es aber zu einem Kulturprogramm geworden – was auch in unserem Sinne ist.“ Das Markgräfler Tagblatt schreibt von Objekten „zwischen Erhalt und Neuanfang“, die in Lörrach im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden konnten. Der dafür bereitgestellte Bus sei schnell ausgebucht gewesen. Die Teilnehmer erfuhren von den Architekten der Zeitung zufolge, „wann es sinnvoll ist, dass Architektur bleibt, oder wann ein Neuanfang angemessen erscheint“.


Bayern: „Gebäude mit Bastelbögen nachbauen“

Im Freistaat heißt der TdA zwar anders – nämlich „Architektouren“ –, findet aber am gleichen Datum statt. In Bayern waren dieses Jahr ungewöhnlich viele Bauten zu besichtigen. „287 ausgewählte Projekte“ waren „an mehr als 165 Orten“ zu sehen, schreibt die Frankenpost (FP) und weist darauf hin, dass alle Projekte in den letzten drei Jahren fertiggestellt wurden. Laut Bayrischem Rundfunk (BR) standen „Bereiche wie Stadtplanung, Landschafts- und Innenarchitektur“ auf dem Programmblatt. „Es geht also neben Neu- und Umbauten auch um Sanierungen oder Renaturierungen“, schreibt der BR. Auch auf „besonders gelungene Innengestaltungen oder Konzepte für öffentliche Räume wie Plätze und Fußgängerzonen“ machten die Architektouren demnach aufmerksam.

 

Am Wochenende öffnete auch ein Gebäude aus Schwabmünchen seine Pforten. „Der neue Ausstellungsraum der Schreinerei Lehle ist als Vorzeigeprojekt ausgewählt worden“, schreibt die Augsburger Allgemeine (AA). Außerdem boten Architekt Gerhard Birkle und Innenarchitekt Christof Lehle im Rahmen der zeitgleich stattfindenden Kinder-Architektouren „ein abwechslungsreiches Programm für die jungen Architektouren-Besucher“. Kinder und Jugendliche konnten „das Gebäude mittels Bastelbögen nachbauen und ihr Geschick beim Werken mit dem Naturwerkstoff Holz erproben“.


Thüringen: „Wahre Publikumsmagnete“

Im thüringischen Weimar gab es insgesamt acht Objekte zum TdA zu bestaunen, berichtet die Thüringische Landeszeitung (TLZ). Der Neubau eines Einfamilienhauses bildete einen viel besuchten Anlaufpunkt. „Das Einfamilienhaus fällt durch sein weit aufragendes Staffelgeschoss auf“, schreibt die LTZ. Im Landkreis Sömmerda diente ein „Kindergarten für Fachleute aus der Baubranche (…), um sich Inspirationen zu holen“, schreibt die Thüringer Allgemeine (TA). Das Bestandsgebäude ist teilsaniert worden, wie die Zeitung ihren Lesern erklärt: „Ein Teil des Erdgeschosses wurde der neuen Konzeption des Kindergartens angepasst“.

Entlang „der Städtekette in Jena und Seitenroda“ sei der Andrang ebenfalls groß gewesen, schreibt die Ostthüringer Zeitung (OTZ). „Wahre Publikumsmagnete“ seien das Einzeldenkmal „Normannenhaus“ in Jena mit rund 600 sowie das umgebaute Institut für Altertumswissenschaften der Universität Jena mit 400 Besuchern gewesen. „Insgesamt wurden in der Lichtstadt 1400 Interessierte gezählt“, schreibt die Zeitung. Außerdem habe die Porzellankirche auf der Leuchtenburg zusätzlich 625 Gäste verzeichnet.


Niedersachsen: „Was kann eigentlich so ein Smart Home?“

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) erklärt das Motto des TdA („Architektur bleibt“) in Niedersachsen: „Dabei geht es nicht um architektonische Meisterleistungen der Geschichte, die seit Jahrhunderten das Bild einer Stadt prägen, sondern vor allem um moderne Architektur, die in der Gegenwart und in der Zukunft die Stadt prägen wird.“ Vor Ort erklären Stadtplaner, Bauherren und Architekten dem NDR-Bericht zufolge Hintergründe, „verschaffen den Besuchern Zugang zu nicht-öffentlichen Gebäuden und stellen sich den Fragen der Teilnehmer“. Im Süden Niedersachsens, in Göttingen, wurde eine offene Scheune, die überwiegend als Parkplatz genutzt wurde, in ein modernes Co-Working-Space verwandelt. Dem NDR zufolge war Architekt Sascha Bindseil vor Ort und erklärte, „wie er aus der heruntergekommenen Scheune ein Gebäude mit moderner Arbeitsatmosphäre geschaffen hat“.

Die Schaumburger Nachrichten (SN) fragen passend zum zu besichtigenden Objekt: „Was kann eigentlich so ein Smart Home?“ Diese Frage habe sich eine Vielzahl der rund 200 Besucher gestellt, die am Sonntag das Haus der Familie Kulawik in Wennigsen besuchten. Im Rahmen des TdAs habe die Familie gemeinsam mit den Architekten durch ihr Einfamilienhaus mit besonderer technischen Ausstattung geführt. Architekt Andreas Meyer wird mit der Aussage zitiert, der Bau sei der „Tesla unter den Häusern“.


Sachsen: „Gemeinschaftliche, verbindende und identitätsstiftende Architektur“

Die sächsische Regionalausgabe der Welt berichtet vom „Dresdner Filmtheater Schauburg“. Das denkmalgeschützte Kino aus den 1920er-Jahren im Szeneviertel Neustadt, das noch bis Juli saniert und erweitert wird, habe eigens für den TdA einen Tag lang geöffnet gehabt. In Sachsen habe das „Gemeinschaftliche, Verbindende und Identitätsstiftende“ im Mittelpunkt des TdA gestanden. „Zu den Beispielen dafür zählen unter anderem „die Alte Merkelfabrik in Chemnitz, eine 1820 errichtete Spinnmühle, ein Wohnhaus aus den 1930er-Jahren in Hanglage in Saupsdorf (…) und Art déco nouveau im sanierten Kulturkino in Zwenkau (…)“, schreibt die Welt.

 

Aus der sächsischen Kleinstadt Oschatz berichtet die Leipziger Volkszeitung (LVZ), dass der „Oschatzer Hortneubau im Fokus“ der Besucher stand. „Zwei Stunden lang führte der Leipziger Architekt Lars Pabst am Sonntag Besucher“ durch die Einrichtung. Ein Credo bei der Gestaltung sei neben Energieeffizienz das Bedürfnis der Kinder nach Entfaltung gewesen, erklärte der Architekt den anwesenden Architekturinteressierten.


Sachsen-Anhalt: „Pfiffige Ideen für Neubauten“

Aus Sachsen-Anhalt berichtet der Wochenspiegel (WS) von einer Kindertagesstätte in Zörbig. Das zweigeschossige Bestandsgebäude der Kindertagesstätte „Max und Moritz (…) wurde um einen eingeschossigen Neubau ergänzt“, schreibt die Zeitung. Das ebenerdige, barrierefreie Haus schließe über ein Verbindungselement an das alte Gebäude an. „Hier findet sich der neue, gemeinsame Haupteingang für Neu- und Altbau“, beschreibt der WS.

Aus der Landeshauptstadt Magdeburg berichtet die Volksstimme (VS) von „pfiffigen Ideen für Neubauten, aber auch zur Wiedernutzbarmachung vergessener Räume“. Zum Beispiel sei ein neues Wohnhaus, das im Auftrag der Wohnungsbaugenossenschaft Magdeburg 2017 fertiggestellt wurde, zu sehen gewesen. „Mit seiner ausgerundeten Form schiebt es sich wie ein Schiffsbug auf den Pfälzer Platz und schließt die ehemalige Straßenflucht“, schreibt die VS. Der sechsgeschossige Baukörper, der über 29 Wohneinheiten verfügt, setze vor allem durch seine markante Fassadengestaltung einen städtebaulichen Akzent.


Schleswig-Holstein: „Ein Haus wie eine Kiste, aber was für eine“

In Schleswig-Holstein fand der Tag der Architektur bereits zwei Wochen früher, am 9. und 10. Juni 2018 statt, da in den letzten Junitagen traditionell die Kieler Woche gefeiert wird. Die Eckernförder Zeitung (EZ) berichtet von einem Parkhaus „in den Farben der Stadt“ in Eckernförde. Parkhäuser seien nicht immer architektonische Glanzbauten, für das „Parkhaus am Noor“ treffe das allerdings nicht zu, befindet die EZ: „Seine moderne Fassade aus farbigen Keramikstäben fällt ins Auge. Und auch sonst ist hier einiges anders als in anderen Parkhäusern“. Welche Ideen hinter dem ursprünglichen Entwurf des Gebäudes stünden, konnten sich Interessierte am Sonnabend auf einer Führung erklären lassen. „Steht man auf dem obersten Parkdeck, eröffnet der Blick durch die Keramikstäbe der Fassade eine völlig neue Perspektive auf den Hafen“, schildert die Zeitung die Eindrücke der Besucher.

 

Aus Ostholstein berichten die Lübecker Nachrichten (LN) von „großer Architektur im kleinen Dorf“. Die Zeitung beschreibt eine Villa in Gießelrade als „ein Haus, das wie eine Kiste aussieht. Aber was für eine.“ Der Architekt des Hauses, Hauke Kraß vom Architekturbüro Mißfeldt Kraß in Lübeck, wollte am TdA „Leute, die sich für Architektur interessieren, anlocken. Aber auch die, die sonst Berührungsängste haben“, zitiert ihn die Zeitung. Laut LN ist ihm das gelungen.


Brandenburg: „Städtebau kann Glücksgefühle wecken“

In Brandenburg gab es vom alten Kaiserbahnhof bis zum Mehrfamilienhaus einiges zu sehen. Letzterem stattete die Lausitzer Rundschau (LR) einen Besuch ab. Die LR erklärte, dass „Städtebau auch Glücksgefühle wecken kann“ und schaute sich die Mehrfamilienhäuser Bautzener Straße in Cottbus genauer an. Die Journalisten fanden „zwei spiegelgleiche Häuser mit je zehn Wohneinheiten“ vor. Die 2-, 3- und 4-Raumwohnungen seien alle mit Terrasse oder Balkon ausgestattet. „Es wurden dezente Farbspiele genutzt, um einen Hauch Poesie in den Bau zu bringen. Fenster sind so versetzt ausgerichtet, dass keine Monotonie aufkommt“, schreibt die Zeitung. Nichts gleiche dem verhassten Plattenbau.

 

In der Dahmeland-Fläming-Region sei laut Märkischer Allgemeiner Zeitung (MAZ) zur „leider sträflich vernachlässigten Hutfabrik von Erich Mendelsohn oder frühen Arbeiten Richard Neutras (…) etwas sehr Gegenwärtiges“ hinzugekommen. Die neue Feuerwache wurde am TdA besichtigt und sorgte laut MAZ für Begeisterung unter den Architekturfans. Für die MAZ ist das neue Gebäude „ein klar strukturierter und in reizvoller Anlehnung an die Architektur der Moderne realisierter Bau“.


Berlin: „Publikumsfestival des Bauens“

Die taz vermeldet aus Berlin: „Der Tag der Architektur hat sich zu einem Publikumsfestival des Bauens gemausert.“ Noch nie hätten sich so viele Architekten beteiligt wie an diesem Wochenende. „Der nächste Rekord. Nachdem 2017 72 Büros am Tag der Architektur teilgenommen haben, waren es am Wochenende 95“, schreibt die taz. Auch die Publikumszahl sei gestiegen. Nach Schätzungen der Berliner Architektenkammer waren es 2017 noch 2.000 weniger. In diesem Jahr hätten 7.000 Besucher mindestens ein Berliner TdA-Objekt besichtigt.

„An fast 100 Orten präsentierten sich Mitglieder der Architektenkammer“, schreibt die Berliner Woche (BW). Zudem öffneten 33 Planungsbüros ihre Türen, berichtet die BW. In Wedding zeigten Architekten „zum Beispiel den Neubau ProMaxx an der Adolfstraße 21“, schreibt die Zeitung. Das Haus sei ein soziales Pilotprojekt. Das Grundstück gehöre dem sozialen Jugendträger ProMaxx, der im Altbau Mutter-Kind-Wohnungen und Jugend-WGs anbietet. Zur Straße sei die Baulücke gemeinsam mit der Stadtteilgenossenschaft Wedding und dem Architekturbüro hmp geschlossen worden.


Mecklenburg-Vorpommern: „Spannende Gestaltung“

„Stell dir vor, es ist Tag der Architektur, und keiner macht mit“: So steigt die Ostsee Zeitung (OZ) in ihren Nachbericht zum TdA ein. Fast wäre für die altehrwürdige Hansestadt Stralsund dieser peinliche Fall eingetreten, schreibt die OZ. Zwei Stadthäuser, die den Titel „Mittenmang“ tragen, retteten der Stadt letztendlich die Ehre. „Für die Badenstraße 53, das als vorderes Gebäude sofort den Blick auf sich lenkt, erntete Bauherr und Planer Axel Kaun im Frühjahr viel Kritik“, schreibt die Zeitung. Zu wuchtig, zu dominant – so die Urteile.

 

Besucher Peter Möller konnte das nicht nachvollziehen. „Ich empfinde diesen Neubau nicht als Fremdkörper. Das liegt vielleicht auch daran, dass dieses Haus auch Zeitgenössisches hat, wenn ich zum Beispiel an den Anbau auf der Rückseite schaue. Besonders gefällt mir die spannende Gestaltung der Fassade“, zitierte ihn die Zeitung. Es lohne sich, genauer hinzugucken, denn manche Details entdecke man erst auf den zweiten Blick.


Hamburg: „Begeisterungsfähigkeit eines Jungspunds“

„Nur in wenigen Städten trifft moderne und historische Architektur so häufig aufeinander wie in Hamburg“, schreibt der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Der NDR erwähnt insbesondere den „Umbau der Bibliothek der Hochschule für bildende Künste“. Zahlreiche neue Nutzungsmöglichkeiten seien geschaffen worden. Bei der Führung wurde erklärt, „was der Umbau mit dem berühmten Architekten Fritz Schumacher zu tun hat“, schreibt die Zeitung geheimnisvoll.

Volkwin Marg stellte seinen gläsernen Bahnhof Elbbrücken am TdA persönlich vor. Das Hamburger Abendblatt (HA) berichtet beschrieb das Gebäude als „Stahlgewitter“, wie es auch Marg selbst der Zeitung zufolge nennt. Für ihn sei das Ausdruck seiner Hochachtung. „Vor dem Ort, der Architektur, der Aneinanderreihung von Metall und Beton. Er sei gewissermaßen Fan der alten Bogenbrücken über die Norderelbe“, schreibt die Zeitung. Der 82-Jährige war mit seiner Enkelin bei der Baustellenbegehung an den Elbbrücken dabei – mit der „Begeisterungsfähigkeit eines Jungspunds“, wie die HA schreibt.


Bremen: „Einfach alles anschauen“

„In Bremen öffnen sich die Türen von insgesamt zehn Bauwerken“, schreibt die Kreiszeitung (KZ). Hier standen unter anderem „Rundgänge durch die neuen Wohnhäuser am Rande des Stephaniviertels (…) auf dem Programm“, so die Zeitung. Die fünf Häuser mit insgesamt 92 Wohnungen würden über zentrale Treppenhäuser mit großzügigen Eingangsbereichen barrierefrei erschlossen. „Trotz regnerischen Wetters stießen die Führungen (…) am Sonntag auf großes Interesse. Zahlreiche Menschen nutzten die Gelegenheit, um am Tag der Architektur mehr zu erfahren über das ambitionierte und inzwischen so gut wie abgeschlossene Bauvorhaben“, ergänzte der Weser Kurier (WK).

Zum Bremer Architekturtags-Programm gehört ein weiteres Objekt an der Weser, das Bootshaus des Segelvereins „Weser“. Der Verein „wollte sein Gelände nicht nur seinen Mitgliedern, sondern auch der Öffentlichkeit zugänglich machen“, schreibt die KZ. Das sei durch „den Umbau des Erdgeschosses, das bisher der Einlagerung von Booten diente, zu einer Gastronomie erfolgt“. Der WK fügte hinzu: „Jetzt kann die Öffentlichkeit auch quer über das Vereinsgelände an der Weser flanieren“. Insgesamt verband der WK das reichhaltige Programm in Bremen mit der „Qual der Wahl“ und empfahl: „einfach alles anschauen“.

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