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[ WM-Stadien ]

Kathedralen des Fußballs

Neun der zwölf WM-Stadien in Russland wurden neu gebaut, drei renoviert – mit teils absurden Kosten und unter dubiosen Umständen. Von Gigantismus, Verschwendung und weißen Elefanten. Die Arenen im Überblick.

Das Fisht-Stadion in Sotschi gilt als Prunkstück der russischen Stadion-Architektur.

Von Stefan Kreitewolf

Weiße Elefanten sind in der Natur ein äußerst seltenes Phänomen. In der Architektur, besonders wenn es um Stadien geht, erlebten sie jüngst rasanten Zuwachs. Das ist nicht unbedingt erfreulich. Denn: Weiße Elefanten werden Stadien genannt, die im Rahmen von Großturnieren wie Olympischen Spielen oder Fußballweltmeisterschaften aus dem Boden gestampft werden. Nach den Megaevents gammeln sie nicht selten nutzlos in Asphaltwüsten außerhalb der Städte vor sich hin und verursachen vor allem Kosten.

Dass Russland im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2018 neun der zwölf WM-Stadien neu gebaut und drei renoviert hat, mag internationale, auf Stadionbau spezialisierte Planer gefreut haben. Langfristig droht einigen der Riesenarenen aber der Verfall. Es droht das gleiche Schicksal wie dem einst bedeutenden Maracana-Stadion in Rio de Janeiro, das ohne die finanziellen Zuwendungen der Stadt nach der FIFA-WM 2014 zu einem riesigen Katzenklo verkommen ist, oder dem spektakulären Stadion in Kapstadt, dessen Bau mit 340 Millionen Euro der damals teuerste war, das heute aber alles andere als rentabel ist (jährlichen Einnahmen von 1,03 Millionen Euro stehen dort Kosten in Höhe von 4,5 Millionen Euro gegenüber).

Putins Prunkbauten werden im Laufe des Großturniers Eindruck schinden. Auf lange Sicht droht ihnen aber der Verfall. Bevor es zu spät ist, zeigen wir die Stadien in voller Pracht und wagen eine Prognose zu ihrer Zukunft – den architektonischen weißen Elefanten immer als Warnung im Blick.

 

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