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[ Arbeitswelten ]

Temporär im Analogen

Unternehmen können bei „Design Offices“ Arbeitsplätze, Büro- und Tagungsräume mieten. Das Sharing-Konzept punktet mit exklusiver Lage, hoher Funktionalität und atmosphärischer Qualität

Von Lars Klaaßen

Von der Terrasse im siebten Stock geht der Blick nach Süden über die Dächer Berlins: unten vor dem Gebäude die Spree, dahinter der Bahnhof Friedrichstraße, etwas weiter entfernt links der Fernsehturm und rechts die Reichstagskuppel. Hier am Berthold-Brecht-Platz haben Design Offices ihren neuen Standort „Am Zirkus“ eingerichtet. Der Name bezieht sich auf die gleichnamige Straße an der Ostseite des Bürogebäudes, wo einst die erste Markthalle Berlins gestanden hat, die erst zu einem Zirkus, dann zu Max Reinhardts Großem Schauspielhaus umgebaut worden ist. 1945 folgte der Friedrichstadtpalast, der sich nun rund 100 Meter entfernt befindet.
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Mit der Prominenz ihrer Geschichte kann die Attraktivität der Adresse bis heute mithalten. Zentraler geht es in Berlin kaum, mitten im Geschäftsleben, direkt am Regierungsviertel. Vor der Tür kreuzen sich die S-Bahnen der Nord-Süd- und der Ost-West-Linien mit der U-Bahn sowie Tram- und Buslinien. Bis zum Hauptbahnhof sind es knapp zwei, bis zum Flughafen Tegel gute 18 Kilometer. Für ein Büro ist der Standort also ideal.

Grundrisse und Ausstattung bieten ganz unterschiedlichen Akteuren die Möglichkeit, sich hier zu entfalten. Über Raum und Zeit kann „Am Zirkus“ nach Belieben verfügt werden. Design Offices haben ein Konzept auf Arbeitsräume übertragen, das in den vergangenen Jahren anderswo bereits viele Freunde gefunden hat: Sharing. Wozu das eigene Fahrrad oder Auto nutzen, wenn man eines leihen kann, das in der Nähe auf der Straße steht? Und zwar das gerade für diesen Moment passende. Anmelden, fahren, abmelden – das erledigt jeder im Idealfall in wenigen Schritten auf dem Smartphone, Tablet oder mit dem Notebook.

Eben diese Geräte haben auch dafür gesorgt, dass Arbeit nicht mehr an feste Orte gebunden ist. Wer mit wem wo welche Dinge bespricht, plant oder erledigt, entscheidet heute jeder nach völlig neuen Kriterien. Damit haben sich die Anforderungen an Bürostandorte gewandelt. Design Offices will für viele dieser neuen Anforderungen Lösungen bieten: ob Tagung, Schulung oder Präsentation, ob Sondierungsgespräch, Workshop, oder Arbeitstreffen für ein Projekt.

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Auf zwei Etagen wurden hier unterschiedlich große Bereiche eingerichtet, eine dritte Etage kommt wegen der großen Nachfrage bald hinzu. Das Angebot reicht vom einzelnen Arbeitsplatz im sogenannten Co-Working-Space, über eine intime Lounge, separate Büro- und Konferenzräume bis hin zum „Trainingroom“ mit maximal 98 Plätzen. Die Bereiche können einzeln, in Teilen oder komplett gemietet werden, für eine Stunde oder mehrere Tage. Einige Unternehmen haben sich hier auch niedergelassen, sie nutzen ihre Räume als Showroom oder für den Vertrieb. Wer sich temporär einquartiert, braucht nichts mitzubringen außer Smartphone und Notebook. Flatscreens, Whiteboards, Stifte, Papier und Co. sind vor Ort. Auch ein „Virtual Office“ können Kunden sich hier einrichten, eine repräsentative Adresse samt Postservice, Beschilderung sowie flexibler Nutzung der Büro- und Tagungsräume.

„Möblierung und Ausstattung gehen weit über funktionales 08/15 hinaus“, betont Michael O. Schmutzer, Gründer der Design Offices. „Auf Basis wissenschaftlicher Untersuchungen zu Arbeitsbedingungen wie Raumklima, Licht, Akustik und Ergonomie haben wir einzigartige Bühnenbilder für eine inspirierende Kommunikation geschaffen“, sagt er. Die Entwicklungszeit dauerte zwei Jahre. 2010 eröffnete der erste Standort in Nürnberg. Darauf folgten München mit gleich zwei Dependancen und Düsseldorf. In diesem Jahr kamen Frankfurt sowie Berlin hinzu, Hamburg folgt im vierten Quartal. Wer heute dort Räume mieten möchte, sollte sich zeitig anmelden. Die Nachfrage wächst laut Schmutzer schnell, man komme mit der Erweiterung des Angebots kaum hinterher. „Niemand will hier eine Videokonferenz abhalten. Die Leute kommen zu uns, um Papier und Schere in die Hand zu nehmen, um sich persönlich zu treffen“, erklärt der Gründer das Konzept. „Gerade in der digitalen, zunehmend abstrakten Welt brauchen wir analoge Räume von hoher Qualität.“

 

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