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[ Baukultur in Deutschland ]

„Alle müssen einbezogen werden“

Michael Braum, Vorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, will mit seinem Thema das ganze Land durchdringen – vom Großinvestor bis zum Mieter, von der Baumarkt­leuchte bis zum Zuschnitt von Eigenheimgrundstücken.

Interview: Roland Stimpel

Wagen Sie eine Kurzdefinition von Baukultur?

Baukultur ist mehr als Baukunst. Baukultur ist nicht nur atemberaubend schön, sie enthält darüber hinaus ein austariertes Nebeneinander zwischen den ökologischen, den sozialen, den ökonomischen und den funktionalen Anforderungen. Sie sucht diese, und vielleicht ist das das Besondere in der Debatte über Baukultur, in einen soziokulturellen Kontext zu setzen, ohne dass dabei gestalterische Qualitätsstandards auf der Strecke bleiben.

Welche Bedeutung hat die Ästhetik?

Im Grundsatz eine unbestritten hohe, wobei sich Baukultur nicht auf eine ästhetische Debatte beschränken lässt. Es geht bei Baukultur vielmehr um Fragen der Materialität und Ausführung, um handwerkliche Qualitäten im weiteren Sinne. Diese bleiben bei unseren durchschnittlichen Allerweltsbauaufgaben, die mehr als 80 Prozent unserer gebauten Umwelt ausmachen, oft auf der Strecke. Hier bestimmen häufig die Ökonomie, die schnelle Fertigstellung und einzuhaltende technische Regelwerke die Qualitäten der Bauausführung und nicht die Fragen der Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit – beides Aspekte, die in der Diskussion über Baukultur große Bedeutung haben.

Geht es nur ums gebaute Produkt oder auch um den Prozess, der zu ihm führt?

Baukultur ist Weg und Ziel zugleich. Sie umfasst auch die Verfahrenskultur – aber nicht um ihrer selbst willen, sondern als Mittel, um Bauten von kulturellem Wert zu schaffen, auch und gerade in unserer Alltagsarchitektur.

Wie tragen Sie Baukultur in die Welt?

Wir müssen Überzeugungsarbeit leisten. Schon deshalb, weil anspruchsvolles und umweltbewusstes Bauen kurzfristig nicht unbedingt preisgünstiger ist. Denen, die bauen und denen, die über die Bauwerke ­entscheiden, wollen wir klarmachen, warum sich die Investition in Baukultur lohnt, wenn sie den ganzen Lebenszyklus des Gebäudes betrachten.

Wer sind für Sie die wichtigsten Träger und Akteure der Baukultur?

Zunächst natürlich die Planer, die Architekten, Städtebauer, Stadtplaner, Ingenieure, Landschaftsarchitekten und Landschaftsplaner. Aber natürlich auch die Bauherren, die Baukulturnutzer, die Baukulturproduzenten und die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung.

Traute Heime: Einfamilienhäuser zeigen besonders das breite Spektrum der Baukulturvorstellungen. Es umfasst britisch inspirierte Stadthäuser in Berlin von Stephan Höhne ebenso wie die Produkte der Firma Haas Fertigbau.

Also praktisch alle.

Alle am Bauprozess Beteiligten. Bei den Baukulturproduzenten müssen wir erreichen, dass sie Produkte auf den Markt bringen, die nicht nur schön, sondern auch brauchbar, preisangemessen und nachhaltig sind. Bei den Baukulturentwerfern müssen wir erreichen, dass sie unseren Wohnhäusern, unseren Bildungseinrichtungen und unseren stadttechnischen Infrastrukturen ebenso viel Leidenschaft entgegenbringen wie den Theatern und Kunsthallen. Bei den Baukulturentscheidern müssen wir erreichen, dass sie neben der Ökonomie und der Funktionalität auch gestalterische Ansprüche in ihre Betrachtung einbeziehen.

Bei den Baukulturnutzern müssen wir erreichen, das Bewusstsein für die gebaute Umwelt zu schärfen; die Bevölkerung sollte Bau­kultur regelrecht einfordern. Die Nachfrage bestimmt den Wert von Baukultur, so gesehen ist ihr Standard ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Deswegen müssen alle ein­bezogen werden.

Ist die Bundesstiftung Baukultur auch Baukulturträger?

Nein, denn wir bauen ja nicht, mit der Ausnahme unseres Stiftungssitzes. Im Grunde wollen wir eine anerkannte Plattform werden, die für Diskurse zur gebauten Umwelt mit Breitenwirkung steht. Wir wollen nicht polarisieren, sondern baukulturelle Standards vermitteln.

Wie wollen Sie dann Einfluss nehmen?

Wir setzen ausgewählte baukulturelle Themen auf unsere Agenda und stoßen dazu Diskussionen an. Dabei versuchen wir, eine breite Strahlkraft zu entwickeln, um in Politik, Wirtschaft, der Fachöffentlichkeit und der breiten Öffentlichkeit als eine wichtige Stimme von und für die Baukultur wahrgenommen zu werden. Wir wollen als Instanz Anerkennung finden, deren Rat fachübergreifend geschätzt wird.

Blick nach Süden: Zum breiten Baukulturspektrum gehören der Entwurf des Schweizer Büros Architekturpraxis Hessigkofen im gleichnamigen Ort und ein flächensparendes Atriumprojekt in Graz, Österreich.

Welche Themen sind für Sie besonders wichtig?

Die Baukultur des Alltäglichen. An der Qualität dieser mangelt es immer wieder; hierzu nur ein beliebiges Beispiel: Gar nicht weit vom Stiftungssitz entsteht auf Teilen des ehemaligen Flughafens Berlin-Gatow ein Einfamilienhausgebiet. Da stimmt der von der öffentlichen Hand verantwortete Teil im Großen und Ganzen, die Schulen und Kindertagesstätten überzeugen, die Straßen sind, ökologisch auf dem letzten Stand, mit einem technisch ausgefeilten Mulden-Rigolen-System zur Regenwasserversickerung ausgestattet. Aber auf den privaten Baugrundstücken ist die Siedlung rein bauordnungsrechtlich optimiert.

Die Grundstücke sind für die Häuser zu klein. Wenn man schon frei stehende Häuser haben möchte, dann auf einem Grundstück, auf dem noch Bäume wachsen können, auch großkronige. Wer das Privileg hat, im Einfamilienhaus zu wohnen, sollte über den Horizont des eigenen Grundstücks ein Bewusstsein für die ­Gemeinschaft entwickeln. Das ist Baukultur. Hier sind alle Beteiligten – Entscheider, Produzenten, Nutzer und die Entwerfer der Baukultur – gleichsam in der Pflicht.

Frei stehende Häuser nur noch für Großbürger – ist das Baukultur?

Nein. Es kann in Zukunft aber auch nicht mehr darum gehen, die Bevölkerung mit dem Einfamilienhaus um jeden Preis bedienen zu wollen. Meine Empfehlungen zum Umgang mit dieser Bauform: Der Freiraum muss gemeinsam mit dem Haus gedacht werden. Das hat einen angemessenen Preis. Berücksichtigt man dazu die klimafeindliche Pendlerpauschale, müssen unsere Wunschbilder sowieso auf den Prüfstand. Es müssen attraktive Alternativen entworfen werden; dafür finden sich heute bereits Beispiele, wie Falkenried in Hamburg oder die verdichteten Bauformen der Atrium- und Teppichhäuser der 1950er-Jahre.

Beginnt Baukultur damit, den Leuten ihren Traum vom Wohnglück zum Drumherumgehen auszureden?

Auch darauf lässt sich Baukultur nicht reduzieren. Alles dort, wo es seinen Ort hat. Die individuelle Glückserfüllung hört da auf, wo die gemeinschaftliche Verantwortung anfängt. Ein Bewusstsein für Baukultur beginnt bei den eigenen vier Wänden. Ein Fertighaus zum Festpreis ist möglicherweise für viele die einfachste und finanziell am besten einzuschätzende Lösung. Aber leider nicht immer die beste für unsere Baukultur. Der Architekt muss hier seine Beraterrolle zurückgewinnen. Planer müssen kreative Lösungen anbieten, die nicht mehr kosten und so Vertrauen zurückerobern. Sie könnten dadurch viel für die Baukultur tun.

Was wollen Sie tun, damit die Leute anders denken?

Es geht darum, den Dialog zwischen den Baukulturnutzern und der Fachöffentlichkeit wiederherzustellen. Einer Mehrheit ist nicht klar, dass sie einen guten oder schlechten ­Beitrag zur gebauten Umwelt leisten. Sie denken in der Regel ausschließlich an die Umsetzung eines Traumbildes als Ausdruck einer individuellen Selbstverwirklichung. Da müssen Alternativen regelrecht vermarktet werden. Wir müssen bei den Anbietern und Investoren Verantwortungsbewusstsein herstellen, bei den Bausparkassen und Fertighausherstellern. Gleiches gilt für die Produzenten und Anbieter von Produkten.

Wie erzeugt man Kulturbewusstsein beim Baumarktmanagement?

Zweifellos eine Herausforderung: Geht es denn an, dass Gartenleuchten als sogenannte Schinkelleuchten für 25 Euro in den Hochregalen der Baumärkte liegen und den ­Käufern suggeriert wird, dafür bekämen sie etwas Gutes? Kulturbewusstsein beim Baumarktmanagement erzeuge ich dadurch, dass ich Verständnis dafür schaffe, dass ein derartiges Produkt weder ökonomisch noch ökologisch nachhaltig sein kann und schon gar nichts mit Schinkel zu tun hat.

Wollen Sie das verbieten?

Nein, da muss man überzeugen, das heißt, mit allen Beteiligten das Gespräch suchen: mit den Käufern, Anbietern, Produzenten, Gestaltern und der Politik. Alle sind in der Verantwortung. Wir müssen aufklären.

Wird bei Max Bahr oder Obi jemals das Kulturbewusstsein über den Geschäftssinn dominieren?

Ich wäre schon zufrieden, wenn sie ein schlechtes Ge­wissen hätten, so wie heute die Anbieter spritfressender Autos.

Ein ehrgeiziges Programm.

Ja, es ist ehrgeizig, was wir da machen. Wir bohren ein dickes Brett. Selbst in zehn Jahren werden wir noch am Anfang stehen. Aber wir kommen langsam voran. Wir machen Stimmung, die durch steten Druck hoffentlich einen Bewusstseinswandel in Bewegung setzen wird.

Umstritten: Das Einkaufszentrum „Ingolstadtvillage“ von JRDV Architects aus Oakland (USA) bezeichnet sich als „von Textilfabriken und Industrieanlagen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts inspiriert“.

Wie weit sind eigentlich andere in die Arbeit der Stiftung eingebunden, zum Beispiel Bürgergruppen, Bau- oder Immobilienunternehmen?

Vertreter der Bau- und Immobilienwirtschaft sind Mitglied unseres Fördervereins. Wir haben Kontakte zum Gesamtverband der Wohnungswirtschaft und zu den privaten Wohnungsunternehmern. Darüber hinaus bringen wir in unseren Veranstaltungsreihen „Baukultur vor Ort“ und „Baukultur im Dialog“ die verschiedenen Akteure miteinander ins Gespräch.

Ihre ersten öffentlichen Aktionen waren eher auf die Fachöffentlichkeit fokussiert – eine Veranstaltung zum Potsdamer Landtagsneubau mit Wolfgang Pehnt, eine zum Nachkriegsbau in Hannover, eine zum Berliner Schloss in der Akademie der Künste.

Das ist Teil unserer Strategie. Bei „Baukultur vor Ort“ und „Baukultur im Dialog“ geht es der Bundesstiftung vor allem darum, lokalen Akteuren eine Stimme und die Möglichkeit des überregionalen Austausches zu geben. Allein die Organisation des fachöffentlichen Dialogs ist schon eine Herausforderung. Perspektivisch werden wir verstärkt den proaktiven Austausch mit den Nutzern suchen. So werden wir bei unserer Veranstaltung Baukultur vor Ort „Worauf baut die Bildung?“ im Mai in Köln neben Architekten, Politikern und Pädagogen auch die Nutzer befragen.

Das vom Fernsehunterhalter Günther Jauch gespendete Fortunaportal ist der erste Schritt zur Rekonstruktion des Potsdamer Stadtschlosses von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorf.

Gerade mit der Veranstaltung in Potsdam haben Sie sich viel Ärger eingehandelt. Sie wurden von Bürgergruppen beschimpft, die nicht auf dem Podium vertreten waren.

Das war zugegebenermaßen eine Fehleinschätzung der lokalen Befindlichkeiten. Unsere Abendveranstaltung war Teil einer Veranstaltung, die wir gemeinsam mit dem Stadtforum Potsdam konzipiert haben, einer zivilgesellschaftlichen Initiative. In dem vom Stadtforum verantworteten Teil waren mehrheitlich Befürworter des Schlosswiederaufbaus auf das Podium geladen. Bei unserer Veranstaltung saßen deswegen andere darauf. Das würde ich wahrscheinlich so nicht wieder machen, da man die Veranstaltungen der Bundesstiftung als eigenständiges Format ansieht.

Bürgergruppen haben Ihnen später einen kabarettistisch gemeinten Goldenen Barbaren verliehen.

Dafür schäme ich mich nicht. Man kann nicht jedem gefallen und dem Dialog hat es letztendlich nicht geschadet. So sitze ich an Pfingsten unter anderem mit Vertretern der Stadt Potsdam und der Bürgerinitiative „mitteschön“ zusammen, um über die Zukunft des Umfeldes des Landtagneubaus nachzudenken.

Aber muss sich nicht zunächst jeder von Ihnen ernst genommen fühlen, auch wenn er eine ganz andere Vorstellung von Baukultur hat als Sie?

Ja, wir brauchen einen offenen Diskurs mit allen Gruppen.

Mit offenem Ausgang?

Ja, wobei es auch unsere Aufgabe ist, für die Kraft zeitgenössischer Baukultur zu werben.

Sie beziehen deutlich Position. Das von Ihnen herausgegebene Buch „Rekonstruktion in Deutschland“ bewerben Sie mit einem Text, in dem unter anderem von Verfälschung die Rede ist. Kann man so mit Leuten reden, die einen anderen Baukulturbegriff haben?

Wer nur ein oberflächliches Bild rekonstruiert, verfälscht das Original – das sollte unumstritten sein. Aber ich habe nie gesagt, dass Rekonstruktion nichts mit Baukultur zu tun hat. In Potsdam betonte ich, dass die Rekonstruktion seit jeher ein Mittel in der Architektur war. Nur genügten Rekonstruktionen, wenn sie gut waren, gesetzten Qualitätsstandards. Diese wiedereinzufordern, ist der Stiftung ein Anliegen. Das können Sie detailliert in dem Buch nachlesen.

Wie wollen Sie mit Leuten ins Gespräch kommen, die sich womöglich von Ihnen als Fälscher beleidigt fühlen?

Beleidigen wollte ich niemanden und von Fälschern habe ich nicht gesprochen, sondern vom Verfälschen. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Muss sich ein Befürworter der Rekonstruktionen nicht auch baukulturellen Standards stellen? Und muss ich, wenn ich über Baukultur rede, nicht auch für eine qualitätsvolle Debatte über das zeitgenössische Bauen im besten Verständnis einer Schinkelschen Tradition werben? Wenn das so wäre, liefe man nie Gefahr, ein Fälscher zu sein.

Handelseinerlei: Bauten wie der Audi-Salon in Dresden oder der Mediamarkt („Geiz ist geil“) in Goslar bieten besonders großes baukulturelles Verbesserungspotenzial.

Was denken Sie über Internetforen wie Stadtbild Deutschland oder APHforum, wo die Stimmung gegen die Moderne heftig und die Architektenbeschimpfung manchmal sehr pauschal und grob ist?

Ein Anliegen unserer Stiftung ist es, die Argumente erst einmal zu hören. Dabei wollen wir aus der oberflächlichen oder gar polemischen Diskussion herauskommen. Mein Enthusiasmus für Internetforen ist begrenzt, da ich kaum eines erlebt habe, das zu einem anspruchsvollen Dialog führte, und gerade die Diskussion über Baukultur verdient einen anspruchsvollen inhaltlichen Dialog zwischen der Bevölkerung und den Fachleuten.

Sind ältere ausländische Baukulturinstitutionen für Sie ein Vorbild, zum Beispiel das NAi in Holland?

Vorbilder haben wir nicht, wenngleich die Arbeit des NAi bemerkenswert ist. Einen Reichsbaumeister wie in den Niederlanden wollen wir nicht. Wir wollen vielmehr im europäischen Kontext von allen lernen, von den Niederländern den Mut zum Experiment, von den Schweizern ihren hohen gestalterischen Anspruch an die Verkehrsarchitektur und von den Skandinaviern die Qualität ihres Produktdesigns für den Alltagsgebrauch.

Was sind Ihre mittelfristigen Projekte?

2010 wird der nächste Konvent der Baukultur in Essen im Rahmen von Ruhr 2010 stattfinden. Zum Konvent wird ein Bericht zur Baukultur erscheinen. Unsere Absicht ist es, auf dem Konvent ein Memorandum „Öffentliche Bauaufgaben und Baukultur“ zu verabschieden. Unser Format „Baukultur vor Ort“ werden wir dazu nutzen, in verschiedenen Städten das Thema des Konvents „Öffentliche Bauten und Baukultur“ an den Beispielen der Bildung, des urbanen Freiraums sowie der Verkehrsinfrastruktur vorzubereiten.

Ende 2010 werden wir zudem den internationalen Austausch verstärken, dazu ist eine Publikation mit dem Arbeitstitel „Baukultur made in Germany“ geplant. Darüber hinaus werden wir unsere Netzwerkarbeit intensivieren.

Planen Sie für die nächste Zukunft weitere inhaltliche Schwerpunkte?

2011 denken wir über eine Ausstellung nach, die bundesweit auf Wanderschaft geht und in den Kommunen einen Einblick in baukulturelle Standards der öffentlichen Bauten im bundesdeutschen Querschnitt vermitteln soll. Der inhaltliche Schwerpunkt des Konvents 2012 wird sich voraussichtlich mit dem privaten Bauen und der Baukultur auseinandersetzen. Dies werden wir an den Themen der Wohn- und Arbeitswelten herausarbeiten.

Gibt es einen besonderen Schwerpunkt innerhalb dieser Schwerpunkte?

Die Baukultur des Alltäglichen.

Neue Bücher zur Baukulutur

Michael Braum, Ursula Baus (Hg.):
Rekonstruktion in Deutschland – ­Positionen zu einem ­umstrittenen Thema

Das erste Buch der Bundesstiftung Baukultur. Wer gegenüber Rekonstruktionen ähnlich reserviert ist wie die Autoren, findet neue Gedanken. Wer Rekonstruktionen befürwortet, wird das Buch schon nach Lektüre des Rückentextes verärgert weglegen. Wer Vermittlung zwischen den Positionen sucht, findet sie hier nicht.
19,90 Euro, 111 Seiten, Birkhäuser

Sigrid Brandt, Hans-Rudolf Meier (Hg.):

Stadtbild und Denkmalpflege: Konstruktion und Rezeption von Bildern der Stadt

Dies ist zwar die Dokumentation einer Tagung von 2007, doch weiterhin aktuell – vor allem der zweite Teil „Stadtbilder in der Denkmalpflege und im zeitgenössischen Städtebau“. Denkmalpfleger, Architekten und Kunsthistoriker wie Gerhard Vinken setzen sich mit der Kluft auseinander, die zwischen „substanzorientierter“ Denkmalpflege – überwiegend eine Experten­domäne – und einem eher von Laien gepflegten, „bildorientierten“ Denkmalverständnis besteht. Kluft? Einigen Autoren – hervorgehoben sei wiederum Vinken – geht es nicht um Tiraden über den Abgrund, sondern um Brückenschläge und damit um die Frage, ob beide Konzepte vereinbar oder wenigstens anzunähern sind. Davon kann die Denkmalpflege nur profitieren.
29,80 Euro, 299 Seiten, Jovis

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