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[ Master Regionalmanagement ]

Regionen-Vermarkter

Vor allem für Landschaftsarchitekten bietet sich ein Master in Regionalmanagement an, in Vollzeit oder berufsbegleitend.

Nils Hille

Budgets in Millionenhöhe zu verantworten und zu verteilen, ist ihre Aufgabe. Regionalmanager spüren Fördertöpfe auf oder überzeugen die lokale Wirtschaft von Finanzspritzen. Mit dem Geld versuchen sie, ihren Landstrich zu verändern und zu vermarkten, meist durch ein regionales Entwicklungskonzept. Darin analysieren sie die lokalen Stärken, mit denen sie an die Öffentlichkeit gehen und vor allem Industrie oder Tourismus beleben wollen. Mittlerweile gibt es für die Steuerer eigene Ausbildungen an Hochschulen.

Regionalmanagement-Masterstudiengänge verbinden Planung und Entwicklung mit Ökonomie, Förderpolitik und Kommunikation. Die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, kurz HAWK, führt dazu an ihrem Standort Göttingen Diplom- und Bachelorabsolventen verschiedenster Disziplinen zusammen. Sie lernen in vier Semestern von den Dozenten, aber auch voneinander die umfassenden Kompetenzen eines Regionalmanagers, erklärt Professor Ulrich Harteisen: „Absolventen der Landschaftsarchitektur sind dafür eine gut geeignete Gruppe. Sie sind mit der Analyse von Räumen gut vertraut und lernen bei uns auch, ökonomische Perspektiven zu entwickeln. Wir holen sie sozusagen auf halbem Weg ab.“

Nahe der Realität

Die Vermittlung erfolgt meist über Seminare, die Harteisen als „stark dialogorientiert und projektintensiv“ beschreibt. Praktische Tagesaufgabe ist zum Beispiel die Planung eines Golfplatzes. Oder die Studenten müssen eingeladene Entscheider aus Industrie und Verwaltung in einem strukturierten Gespräch von ihren Vorhaben überzeugen. „Dabei lernen die angehenden Regionalmanager Kommunikationsvorbereitung und Wissensvermittlung.“ Im zweiten Semester müssen die Studenten bei der viermonatigen Projektarbeit in kleinen Teams ein regionales Tourismusangebot entwickeln. So kamen die Lernenden zum Beispiel auf die Idee, eine Reise nach Göttingen und in die Umgebung der Stadt zu konzipieren. Der Aufwand hat sich gelohnt. Der Trip wird mittlerweile von einem örtlichen Reisebüro angeboten. „Die Potenziale eines Raumes zu erkennen und mit den Leuten vor Ort zu sprechen – das sind zwei der wichtigen Fähigkeiten, die sie trainieren. Sie sind später bei der Arbeit in einem Landkreis oder bei einer Stiftung typisch“, sagt Harteisen.

Neben dem Job

Das „typische Querschnittsthema“ Regionalmanagement bietet auch die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf bei München an. Sie setzt ebenfalls auf eine interdisziplinäre ­Mischung der Absolventen. Und die Inhalte sind mit der Drittelung in Methoden, Ökonomie und Kommunikation ebenfalls ähnlich. Das Angebot ist allerdings im Gegensatz zu dem der HAWK inklusive Masterarbeit auf drei statt vier Semester begrenzt, sodass wenig Zeit für ausführliche Projektarbeiten bleibt. Außerdem ist es berufsbegleitend angelegt. Eine modulare Struktur macht dies möglich. Die Präsenzzeiten in Weihenstephan liegen immer am Anfang oder Ende der Woche. Professor Otmar Seibert: „Mehr als die Hälfte der Inhalte müssen die Studenten daheim erarbeiten“.

Er wünscht sich Praktiker mit erster Erfahrung. „Aber sie müssen während des Studiums beruflich etwas kürzer treten.“ Nur rund zehn Studenten pro Semester und Dozenten aus der Praxis bieten beste Bedingungen. Trotzdem fallen nur die regulären Studien- und Semestergebühren an, nicht die sonst für weiterbildende Masterangebote üblichen Zusatzgebühren. Die Göttinger nehmen 15 bis 20 Studenten pro Semester und wegen der konsekutiven Form ebenfalls keine Zusatzgebühren. Beide bedienen einen kleinen, feinen Arbeitsmarkt, erklärt Harteisen. „Es ist kein Feld für Hunderte oder Tausende Absolventen pro Jahr. Aber wer zurzeit in Deutschland Regionalmanagement studiert, hat sehr gute Berufschancen. Der Job gewinnt an Bedeutung.“

Berufsfelder für Regionalmanager

  • Regionalverbände und -initiativen
  • Gesellschaften für Wirtschaftsförderung
  • Tourismusverbände und -unternehmen
  • Nationalparks, Naturparks und Biospährenreservate
  • Agenturen für Beratung
  • Kommunen und Landkreise
  • Stiftungen

(Quelle: HAWK Göttingen)

Master Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung

Abschluss: Master of Science
Ort: HAWK Göttingen
Dauer: vier Semester
Voraussetzung: erster berufsqualifizierender Hochschulabschluss
Bewerbung: bis 15. Juli
Start: Anfang September 2009
Internet: master.rw.hawk-hhg.de

Master Regionalmanagement

Abschluss: Master of Business Administration
Ort: FH Weihenstephan
Dauer: drei Semester
Voraussetzung: ein mindestens mit „gut“ abgeschlossenes Hochschulstudium in den Fächern Landschaftsarchitektur, Landschaftsplanung oder Raumplanung
Bewerbung: bis 15. Juni
Start: Anfang Oktober 2009
Internet: www.mba-regionalmanagement.de

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