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[ Bauschaden ]

Risse in Fundamentplatten durch Setzungen

Die gut durchdachte Planung von Fundamentplatten senkt das Risiko von Folgeschäden durch Setzungen des Baugrundes erheblich. Auf zusätzliche Verstärkungen durch Einzel- oder Streifenfundamente soll man besser verzichten.

Hoher Aufwand: Die tiefer liegenden Fundamentbereiche können nur durch Handschachtung hergestellt werden.

Überholte Technik. Noch immer werden Fundamentplatten hergestellt, die zusätzlich mit Einzel- oder Streifenfundamenten verstärkt sind. Diese Bauweise stammt aus einer Zeit, als es rechnerisch noch nicht möglich war, die von oben auf die Gründungsplatte wirkenden Lasten ohne gesonderte Fundamente in den Baugrund einzuleiten. Heute ermöglichen das Rechenprogramme, sodass durchgängige Flächengründungen mit einer ebenen Unterseite vorgenommen werden können. Das ist die konstruktiv beste Variante für eine dauerhaft rissarme Konstruktion. Jeder Höhenversprung und jede Änderung der Plattendicke verkompliziert die Konstruktion und erhöht das Risiko undichter Bereiche.

Der Grund dafür ist die Art der Herstellung der Fundamentsohle, die im sogenannten Bodenausgleichsverfahren erfolgt. Danach wird die Baugrube zunächst maschinell auf eine mittlere Höhe ausgehoben. Anschließend werden die tiefer liegenden Bereiche der späteren Streifenfundamente manuell ausgeschachtet und das Erdreich auf die höher liegenden Bereiche zwischen den Streifenfundamenten verteilt. Die Handarbeit ist nicht nur sehr aufwendig, selbst bei gewissenhafter Ausführung lässt sich der Boden zwischen den Streifenfundamenten nur unzureichend verdichten. Hinzu kommt, dass sich bei Regenwetter das Wasser in den tiefer liegenden Zonen sammelt und den Baugrund aufweicht. Gerade dort also, wo die größten Lasten abzuleiten sind, ist die Tragfähigkeit des Baugrundes am meisten geschwächt. Setzungen des Bauwerks und Risse mit Durchfeuchtungen in diesem Bereich sind die Folge.

Ungünstig: Fundamentplatte mit Verstärkungen unter den Wänden mit aufwendiger Handarbeit.

Erfordert die Planung der Gründung unbedingt Verstärkungen durch Einzel- oder Streifenfundamente, sind in der Leistungsbeschreibung zusätzliche Positionen für die Ausbildung von Böschungen mit einer Sauberkeitsschicht in geneigter Fläche vorzusehen. Es wird dringend empfohlen, die Kalkulation nicht nur auf die Massen nach Kubikmeter Bodenaushub, Quadratmeter Sauberkeitsschicht, Kilogramm Bewehrungsstahl und Kubikmeter Beton abzustellen, sondern auch auf die Art der Ausführung. Das fachgerechte Aufbringen der Sauberkeitsschicht auf die abgeböschten Bereiche ist mit großem handwerklichem Aufwand verbunden.

Sorgfalt zahlt sich aus

Ideal: Fundamentplatte, einheitlich dick, mit ebener Unterseite

Auch Bodenteile, die aus Unachtsamkeit in die Fundamentplatte mit einbetoniert werden, stellen eine Gefahr dar. Es entstehen Fehlstellen im Beton, die häufig Durchfeuchtungen nach sich ziehen. Diese Fehlstellen sind nur während der Ausführung erkennbar und damit besonders problematisch. Darauf ist das Baustellenpersonal entsprechend hinzuweisen. Dem Objektüberwacher kann dieser Fehler nur dann auffallen, wenn er beim Betonieren danebensteht. Er müsste sofort einschreiten und das Betonieren in diesem Bereich so lange einstellen, bis der nachgerutschte Boden restlos entfernt worden ist.

Dipl.-Ing. Gottfried Lohmeyer ist beratender Ingenieur und Sachverständiger für Betontechnologie und Betonbau in der Ingenieur- und Sachverständigengemeinschaft Lohmeyer + Ebeling ISVP in Hannover.

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