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[ Porträts ]

Sinnhaftigkeit in der Architektur: Was Junge wollen

Was bewegt die jungen Architektinnen und Architekten von heute? Wie organisieren sie sich, was sind ihre Prioritäten? Wir haben nachgefragt bei acht jungen Planenden, die selbstständig oder angestellt, als Familie, im Team oder allein ihren Berufsalltag bestreiten

Veronika und Matthias Meichelböck
Entschleunigt: Die Oberammergauer Architektenfamilie Meichelböck mag es gerne einfach, ländlich und heimatbezogen.

Dieser Beitrag ist unter dem Titel „Was Junge wollen“ im Deutschen Architektenblatt 07.2022 erschienen.

Von Rosa Grewe

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In Oberammergau leben nur rund fünfeinhalbtausend Menschen. Ein Vorteil für das junge Architektenpaar Veronika und Matthias Meichelböck: „Wir kommen von hier. Man kennt und vertraut uns. Dieser lokale Bezug ist beim Bauen entscheidender als Erfahrung, Alter oder Geschlecht.“ Beide wirken bodenständig und heimatverbunden. Nach der Schule absolvierten sie zunächst eine handwerkliche Ausbildung in der Region: Sie lernte den Bau von Zupfinstrumenten, er den von Autos. Erst später kamen sie zur Architektur. Die Wertschätzung fürs lokale Handwerk bleibt und motiviert sie: „Wir wollen das Bewusstsein für Baukultur und Bauqualität auf dem Land verbessern. Und wir wollen einfach gute Architekten sein.“

Wohnhaus aus Leichtbeton und Fichtenholz
Für eine Bauernfamilie im Ostallgäu bauten die Meichelböcks ein Wohnhaus aus …

Studio Meichelböck: Die Bodenständigen

Das klingt leichter, als es ist. Die Ammergauer Alpen sind nicht das Vorarlberg, wo man die Architektur des jungen Paares verorten könnte. In Oberammergau wohnt man eher hinter pastellbunt bemalten Fassaden mit geschnitzten Holzbalkonen und üppig blühenden Geranien. „Das Architekturverständnis ist hier anders, manchmal geht es um gestalterische Schadensbegrenzung“, scherzen die Meichelböcks, die vor allem den Rhythmus ihrer Heimat lieben: „Hier lebt es sich entspannter.“

Flur und Treppe mit Sichtbetonwänden
… Leichtbeton und lokalem Fichtenholz …

Weder Leid noch Leistungsdruck

Aus eigener Erfahrung kennen sie den Leistungsdruck, der im Architekturstudium und in den Planungsbüros der Großstädte oft üblich ist. Er wirkt lange nach, was Veronika Meichelböck ärgert: „Dabei sind der enorme Zeitdruck und dieses Leiden bei der Arbeit gar nicht mehr zeitgemäß. Wir müssen uns mit dem eigenen Büro erst wieder eine Verhältnismäßigkeit von Arbeit und Freizeit antrainieren.“

Holzhaufen vor Haus mit Betonfassade und Holzlamellen
… mit Holzscheitofen, Sonnenenergie und viel Liebe für Handwerk, Bautradition und Landschaft.

Inspiration und Kommunikation

Qualitätsarchitektur ist den Meichelböcks wichtig, aber dafür brauchen sie Freude und Ruhe als Inspirationsquell und den intensiven zwischenmenschlichen Austausch. Sie nehmen sich für vieles bewusst Zeit: für die Gespräche mit den Bauherren, aber auch für Freunde und Familie, vor allem für ihre beiden Kinder. Manchmal wird aus einer Pause vorm Büro ein spontanes Zusammensitzen mit Nachbarn. Die Meichelböcks wirken glücklich darüber, dass ihr Leben in genau diesem Rhythmus verläuft. „Wir bleiben lieber ein kleines Büro, bauen und kommunizieren selbst mit jedem Bauherrn und Handwerker.“ Es ist der Versuch, besser, weil einfacher zu bauen, zu arbeiten und zu leben, eine Reduktion auf das Wesentliche. Und genau das sieht man ihrer Architektur an.


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Landschaftsarchitektin Theresa Noeke
Geerdet: „Lass mal wachsen“, lautet die Devise von Theresa Noeke sowohl …

Theresa Noeke: Die Aktivistin

Das Leben aufs Wesentliche reduzieren: Darum geht es auch der angehenden Landschaftsarchitektin Theresa Noeke. Die 29-Jährige ist durch Alter und Fachrichtung nah dran an der Fridays-for-Future-Generation. Sie erläutert: „Viele junge Landschaftsarchitektinnen definieren Wohlstand und Karriere für sich anders. Wir möchten eher umweltbewusst und nachhaltig leben.“ Die zunehmende gesellschaftliche Wertschätzung von Klima, Ökologie und Nachhaltigkeit verändere auch die Haltung in der Landschaftsarchitektur, so Noe­ke: „Bei einem Entwurf fragen wir zu Beginn nach der Klima- und Umweltverträglichkeit. Zum Beispiel sind wilde, natürliche Grünflächen mit sogenanntem Unkraut ein eher junges Landschaftsideal.“

Gemüsegarten mit Holztafel
… bei ehrenamtlichen Anbauprojekten als auch bei öffentlichen Flächen wie …

Wilde Landschaftsarchitektur

Mit diesem wilden Landschaftsbild überzeugten junge Landschaftsarchitektinnen und -architekten bei einem bundesweiten Nachwuchs-Wettbewerb des bdla. Auch Theresa Noeke, zusammen mit Adrian Lichnowski, schaffte es dort mit einem Recyclinggarten unter die Preisträger. Noeke stellt fest: „Wir Jungen sind da recht frei im Denken, da unsere Ideen weniger von rechtlichen und technischen Restriktionen gehemmt werden.“ Dabei kennt sie durchaus diese begrenzende Realität: Sie wuchs auf einem Bauernhof im Sauerland auf, machte zunächst eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau und wählte Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu ihrem Masterthema.

Plan von einer Parkanlage
… diesem von ihr geplanten Spielplatz in Schwerte, wo sich Kinder und Pflanzen frei entfalten dürfen: in definierten Bewegungsräumen hier und in wilden Wiesen samt dichten Sträuchern dort.

Urban Gardening zurück aufs Land

Für Theresa Noeke hat Landschaft nicht nur ökologische Aspekte, sondern auch sozio-ökonomische. Nach dem Studium rief sie daher ein Projekt zum Gemüse-Selbstanbau für jedermann ins Leben. Über dessen Erfolg tief im Sauerland war sie selbst überrascht: „Es haben sich auch hier viele dafür interessiert. Die, die daheim nur Freizeitgärten haben, möchten den Gemüseanbau neu erlernen, die anderen schätzen den sozialen Austausch dabei.“ Die Initiative betreut Theresa Noeke in ihrer Freizeit.

Als junge Angestellte vom Wissen profitieren

Als Angestellte in einem kleinen Büro für Landschaftsarchitektur plant und baut sie aber auch beruflich vor allem gemeinschaftliche, öffentliche Sozialräume wie Schulhöfe und Spielplätze. Das Angestelltenverhältnis ist dabei für sie derzeit genau richtig, wie sie erzählt. Die Expertise der erfahrenen Kolleginnen und Kollegen gibt ihr Sicherheit und sie ist dankbar für das Miteinander der Generationen im Büro, gerade jetzt am Anfang: „Ich habe viel Glück mit meinem Büro. Wir Jungen werden ernst genommen und können Planungen und Ideen selbst voranbringen.“

Der gegenseitige Respekt und der offene Austausch sind ihr wichtig, im Beruf und in der Freizeit. Da die Sichtweise auf und die Aneignung von Naturräumen und öffentlichen Räumen von Mensch zu Mensch variieren, nimmt sich die junge Planerin Zeit für das Gespräch mit den Menschen, birgt es doch die Chance, dass sich Freiraum bedarfsorientiert, nachhaltig und auch mal spontan und wild entwickeln kann.


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Inga Sachs und Tobias Maisch von Frida Architekten
Familiär: Inga Sachs und Tobias Maisch von Frida Architekten haben ihr Büro nach ihrer Tochter benannt.

Frida Architekten: Die Undogmatischen

Wie Theresa Noeke in der Freiraumgestaltung schätzt auch das Dresdener Architektenpaar von Frida Architekten, Inga Sachs und Tobias Maisch, das Unplanbare und die dafür notwendige Flexibilität. Für sie ist es das Wesen des Bauens, sagt Tobias Maisch: „Beim Bauen passieren immer unerwartete Dinge. Architektur ist immer ein Stück Zufall.“ Deshalb ist der flexible, mitunter improvisierte Prozess des Raum-Werdens und Raum-Aneignens ihr Fokus, mehr als die fertige Architektur an sich. Die beiden setzen sich frei, mal baulich, mal künstlerisch mit Architektur auseinander. Das kann eine Fotoserie oder eine Wohnhaussanierung sein, nur eines ist wichtig: „Wir machen lieber schöne Projekte mit viel Freude für wenig Honorar als andersherum.“

Frau in Bewegung in einem Atelier
Frida Architekten meinen, Architekten sollten sich weniger wichtig nehmen. Denn Architektur ist wie das echte Leben immer auch Zufall, nie von langer Dauer und schon gar nicht für die Ewigkeit.

Flexibel dank Selbstständigkeit

Diese Haltung blieb auch nach der Geburt der gemeinsamen Tochter. Sonst aber veränderte sich viel: Tochter Frida brachte den früher eingespielten Arbeitsalltag des Paares durcheinander. Frida war mit im Büro oder das Büro zu Hause bei Frida. Das schrieben sich die jungen Eltern kurzerhand in den Büronamen: Aus ostgeen Architektur wurde Frida Architekten. Dass Familien- und Berufsleben harmonieren, liegt auch an ihrer Selbstständigkeit, findet Tobias Maisch: „Wir haben die Flexibilität, zu entscheiden, wann, wo, wie und woran wir arbeiten. Ich wollte immer selbstständig sein.“ Bei Inga Sachs war das anders. Sie wollte sich möglichst vielfältig in verschiedenen Büros mit verschiedenen Projekten und Aufgaben zeitgleich ausprobieren. Die Selbstständigkeit ergab sich einfach, wie alles im Leben.

Rendering „Garagencampus“ für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025
In diesem Sinne entwickelten Frida Architekten auch ihre Idee vom „Garagencampus“ für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025.

Kleine Projekte lassen persönlichen Freiraum

Zugunsten einer gleichberechtigten Kinderbetreuung lässt sich das Paar im Büro von einer Angestellten und nach Bedarf von freien Mitarbeitenden unterstützen. Die Projekte sind dabei überschaubar und eher kleiner. So bleibt genug Zeit für Familie, Freizeit, aber auch für Reisen. Die nämlich sind dem Paar zur Inspiration sehr wichtig: „Wir haben durch die Reisen so viele Architekturbilder im Kopf, die uns, zurück im Büro, die Arbeit leichter von der Hand gehen lassen“, erzählen die beiden und berichten, dass ihnen durch den Blick in andere Baukulturen die Dogmen der hiesigen erst so richtig bewusst geworden sind.

Rendering „Garagencampus“ als Interventionsfläche für die Kulturhauptstadt Chemnitz 2025
Die Holzarchitektur inmitten alter Industriehallen schafft temporär Raum für Kreative. Später ist die Konstruktion sortenrein rückbaubar und steht für andere Ideen zur Verfügung.

Bürowachstum ausgeschlossen

Tobias Maisch wünscht sich da besonders von einigen Älteren mehr Lockerheit: „Unsere Baukultur ist oft so freudlos und verbissen!“ Wer nur in Ausführungsplanung, DIN-Normen, Energiewerten und Arbeitsstunden denke, dem gehe, wie der Architekt glaubt, „die Leidenschaft und Poesie bei der Architektur verloren.“ Auch daher ist kleiner genau richtig groß für sie, ist Inga Sachs überzeugt: „Größere Projekte würden mehr Zwänge bedeuten. Ein Wachstum unseres Büros ist deshalb ausgeschlossen.“


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Architektin Isabell Battenfeld mit ihrem Team
Teamorientiert: Isabell Battenfeld (Zweite von links) lebt und arbeitet in zwei Städten: Köln und Marburg. Wenn sich auch die Arbeit verdichtet, vertraut sie auf ihre Teammitglieder Verena Wagner, Baraa Shareet und Johannes Schürmann (v. l. n. r.).

Isabell Battenfeld: Die Unternehmerin

Ganz anders sieht das die Kölner Architektin Isabell Battenfeld. Für sie gehört Wachstum einfach dazu, versteht sie sich selbst doch als Unternehmerin. Schon während ihres Studiums und in den fünf Jahren danach arbeitete sie selbstständig, wurde weiterempfohlen, bekam eigene, immer größere Projekte. Als sie das Pensum allein nicht mehr schaffte, stellte sie eben einen Mitarbeiter ein. „Der erste Angestellte ist der größte Schritt“, erinnert sie sich, „bedeutet aber nicht mehr, sondern weniger Last.“

Ab diesem Zeitpunkt hatte sie eine Krankheitsvertretung, musste nicht jede Besprechung selbst durchführen und konnte Verantwortung auch mal abgeben. Ihre heute vier Mitarbeitenden nennt sie lieber Teammitglieder, wie sie erklärt: „Die Augenhöhe untereinander ist mir wichtig. In vielen Büros fehlt es an Selbstbestimmung und am Vertrauen durch die Führungsebene. Als Mitarbeiterin arbeitet man oft nur in einem Teilbereich eines Projektes.“

Rendering Café mit Blumenladen "Boutanique"
Vielfalt und Flexibilität im Urbanen sind für Isabell Battenfeld Lebensrealität und Gestaltungsthema. Zum Beispiel beim Café, Blumenladen und Veranstaltungsraum „Boutanique“.

Diese Erfahrung teilen viele jungen Planende: In den etablierten, immer größer werdenden Büros fühlen sie sich vom Wesen des Architekturprozesses entfremdet, der von der Durchdringung des Komplexen lebt – ganzheitlich, bis zur baulichen Umsetzung des selbst Erdachten und dessen Wirkung auf die Realität.

Rendering Anbau im HInterhof eines Wohnhauses
Aber auch bei diesem An- und Umbau in Köln-Ehrenfeld.

Eigene Vision von Architektur verwirklichen

Mit der Größe der Projekte und der daran beteiligten Menschen wird die Selbstbestimmung naturgemäß kleiner. Und deshalb sagen einige Junge, wie auch Isabell Battenfeld: „Ich will eine eigene Vision entwickeln und diese bauen. Und ich möchte an dem arbeiten, worauf ich Lust habe, hinter Entscheidungen stehen können, frei und flexibel sein und mich selbst verwirklichen.“ Das liegt klassischerweise im Widerspruch zu dem Wunsch nach Wachstum und großen Projekten – mit beidem werden die Beteiligten mehr und die Selbstbestimmung kleiner. Eben deshalb entschieden sich die Meichelböcks und Frida Architekten dagegen. Isabell Battenfeld möchte aber wachsen und setzt hier auf eine kooperative, nicht hierarchische Bürostruktur: „Jeder in meinem Team soll selbst entscheiden und verantworten dürfen.“

Rendering Hinterhof mit Bürohaus
Oder bei einem für Arbeiten und Wohnen mischgenutzten Hinterhof im Bahnhofsviertel von Marburg.

Generationenkonflikt in der Architektur

Im Alltag der jungen Architektur-Generation scheinen die Vorgaben der vorangegangenen zu kneifen wie eine gestärkte Bundfaltenhose. Die räumlichen, architektonischen und arbeitsorganisatorischen Ideale des Nachwuchses sowie die Welt, in der er lebt und baut, verändern sich rasanter als die berufspolitische Realität. Auch deshalb suchte Isabell Battenfeld den Kontakt zur Architektenkammer und überlegte, wie sie dort starre Prozesse, zum Beispiel über eine Altersquote oder über eine Digitalisierung, verjüngen kann: „Die jungen Architekten bleiben zu still oder ungehört. Es gibt einen Generationenkonflikt in der Architektur.“


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Architekten Yalla Yalla
Flexibel: Für Robin Lang (links) und Wulf Kramer braucht Zukunft Idealismus – für alles andere gibt es Schwarzbrot-Projekte.

Yalla Yalla! Die Sozialprogrammierer

Das sehen Robin Lang und Wulf Kramer von Yalla Yalla! anders. In ihrem „studio for change“ pflegen sie zwar eine ähnliche kooperative, konsensbasierte und wenig hierarchische Arbeitsweise wie Isabell Battenfeld, doch ihre Arbeit sieht Wulf Kramer in einem generationsübergreifenden Zusammenhang: „Wir stehen in der Tradition von ganzheitlicher und ergebnisoffener Planung, die schon in den 1970er-Jahren begann.“ Bei Yalla Yalla! bezieht sie sich – im Gegensatz zu Isabell Battenfeld – jedoch nicht nur auf interne Arbeitsprozesse, sondern auf das ganze Projekt.

Installation aus Holz Haltestelle Fortschritt
Mit der von ihnen geplanten Haltestelle Fortschritt lenken die Placemaker von Yalla Yalla! die Aufmerksamkeit auf …

Architektur als Aufruf zum Aktionismus

Yalla Yalla! heißt so viel wie „los geht’s, voran“. Der Aufruf zum Aktionismus prägt das Büro-Image und beschreibt dessen Aufgabenschwerpunkt. Denn Yalla Yalla! erarbeitet vor allem Place-Making-Projekte – schon der Begriff geht auf die 1970er zurück. Die Architekten suchen den Kontakt zur Stadtgesellschaft beziehungsweise zu möglichen Nutzern und entwickeln mit diesen gemeinsam Raumprojekte, zum Beispiel Zwischennutzungen als Aktivierungsstrategie für vernachlässigte öffentliche Räume oder Umnutzungen von Flächen, für die sie erst einen nachbarschaftlichen Konsens erreichen müssen. Wulf Kramer führt aus: „Wir sind an der Programmierung der stadtgesellschaftlichen Prozesse und baulichen Projekte interessiert, an einer Phase null.“

Fahrradkino auf Wiese unter einer Brücke
… vergessene und unwirtliche Orte in Mannheim. Ein mobiles Fahrradkino macht selbst solche Situationen angenehm.

Bauen nicht immer die beste Lösung

Diese demokratische, bedarfsabhängige und nutzerfokussierte Herangehensweise an Planung ist derzeit sehr gefragt bei Kommunen, Unternehmen, Vereinen oder im Kulturbereich. Denn sie ändert die Prioritäten und Entscheidungsgrundlagen beim Bauen. Für Robin Lang ist klar: „Wir wollen die Welt etwas verändern und denken, dass ein gebautes Haus nicht immer die beste Lösung ist.“ Kramer ergänzt: „Natürlich sind Architektur und gute Gestaltung bedeutend, aber Architekten neigen dazu, sich dabei zu ernst und zu wichtig zu nehmen.“

Sinnhaftigkeit wirkt anziehend

Wulf Kramer und Robin Lang lernten sich erst nach dem Studium kennen und gründeten Yalla Yalla! vor acht Jahren mit dem Entwurf eines Badeschiffes in Mannheim. Heute haben sie sechs Mitarbeitende, haben viele Projekte erarbeitet und sich in der Region einen Namen gemacht. Sie haben eine routinierte Büroorganisation und einige „Schwarzbrot-Projekte“, die das Büro wirtschaftlich stabil halten. Und sie haben immer wieder zahlreiche junge Bewerberinnen und Bewerber. Für Wulf Kramer hat das einen guten Grund: „Viele unterstellen der Arbeit bei uns eine ausgeprägte Sinnhaftigkeit.“ Und eben das scheint den jungen Architektinnen und Architekten, so unterschiedlich sie sein mögen, heute wichtiger zu sein als Geld und Karriere.

 

Weitere Beiträge finden Sie in unserem Schwerpunkt Jung.

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