Eigentlich ist inzwischen hinlänglich bekannt: Die Architektur des Neuen Bauens war nicht ausschließlich Schwarz-Weiß; die entsprechenden Fotodokumentationen führen einen aber immer noch gerne in die Irre. Dabei initiierte Bruno Taut bereits 1921 mit seinem Antritt als Magdeburger Stadtbaurat in der Zeitung den „Aufruf zum farbigen Bauen“, und Johannes Itten ist vor allem für seine Farbenlehre bekannt. Die Rückbesinnung zur Farbe in der Architektur fand allerdings bereits viel früher statt.
So erschien in Hamburg schon 1834 die Schrift „Vorläufige Bemerkungen über bemalte Architectur und Plastik bei den Alten“ von Gottfried Semper. Die Handestadt blieb dem Thema treu, davon zeugen „Der 1. deutsche Farbentag für Architektur“ 1925 und die Gründung des „Bundes zur Förderung der Farbe im Stadtbild“ im Jahr darauf.
Mit Karl Schneider wandte in Hamburg ein bauhausnaher Architekt seine Beschäftigung mit der Farbe auch umfassend in der Praxis an. Eine 2015 gegründete Gesellschaft, die sich nach dem Architekten benannt hat, organisiert im Rahmen des Bauhaus-Jubiläums eine Tagung mit dem Titel „Farbe in der Architektur – der Architekt Karl Schneider“.
Auf der Grundlage von Schneiders Farbgestaltungen haben die Veranstalter ein zweitägiges Programm zusammengestellt, das sich am ersten Tag der „Entwicklung und Bewegung zur farbigen Gestaltung von Außen- und Innenarchitektur“ widmet und am zweiten Tag konkrete realisierte Beispiele von Karl Schneider untersucht. Den Abschluss bildet eine Rundfahrt zu ausgesuchten Objekten.
Weitere Informationen zu dem Symposium an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg finden Sie hier.