
Brutalistische Architektur verschwindet zunehmend aus dem Stadtbild, denn der Abschied von den zumeist nicht denkmalgeschützten Betonbauten fällt vielen Anwohnern und Beobachtern leicht. Doch in den letzten Jahren haben sich insbesondere in den sozialen Medien Anhängergruppen formiert, die den Brutalismus als Gegenentwurf zur sogenannten Investorenarchitektur begreifen und Schönheit in den schroffen, mitunter beeindruckend dystopisch wirkenden Gebäuden und Ensembles erkennen. So setzt sich etwa die im Jahr 2007 gegründete Facebook-Gruppe „The Brutalism Appreciation Society“ (dt. Gesellschaft zur Wertschätzung des Brutalismus) vehement für den Erhalt der städtebaulichen Zeugnisse aus den 1950er/1960er Jahren ein. Die Gruppe zählt weltweit über 50.000 Mitglieder.
Die von Inke Arns kuratierte Ausstellung „Gesellschaft zur Wertschätzung des Brutalismus“ zeigt 21 internationale künstlerische Positionen, die sich mit dem brutalistischen Baustil der Nachkriegsmoderne auseinandersetzen, sowie eine Auswahl von Beiträgen aus der namensgebenden Facebook-Gruppe. Neben Skulpturen, Videos, Videoinstallationen, Klangkunst und Fotografien, erwartet die Besucher auch ortsbezogene Kunst im Ausstellungsraum, darunter eine großflächige Graffitiarbeit des Pariser Straßenkünstlers Darco FBI.
Ausführliche Informationen über die Ausstellung, zu Führungen und den beteiligten Künstlern aus elf Ländern finden Sie hier.