
Ist ein veränderter Blick auf die Planungskultur nötig, um in vorübergehenden Architekturprojekten mehr zu sehen als Konzepte der Zwischennutzung? Mit temporären Interventionen im öffentlichen Raum, die das Experimentelle und das Informelle ernst nehmen und einbeziehen, beschäftigen sich Professoren der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn und der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen im zweiten Band der Buchreihe „Raum auf Zeit“.
Die Autoren präsentieren zahlreiche vorübergehende Architekturprojekte in Grenzbereichen von Kunst, Architektur und Stadtplanung, die sie in den vergangenen Jahren realisiert haben. Dokumentiert werden etwa die Metamorphose einer Imbissbude durch 2.000 Dachlatten, die Entstehung eines fünf Meter hohen Kubus aus 1.500 Bierkisten oder auch die Illumination einer dunklen Unterführung durch hunderte Knicklichter. Die effektreichen Eingriffe sollen den Dialog mit Passanten eröffnen und „Erkenntnisse über den Raum bringen“.
Einige der durch großformatige Abbildungen und skizzenhafte Projektbeschreibungen dargestellten Aktionen wurden im Rahmen von Lehrveranstaltungen gemeinsam mit Studenten der Fachbereiche Architektur der Alanus Hochschule und der RWTH Aachen erarbeitet. In einer Einführung entwirft Daniela Karow-Kluge, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung der RWTH Aachen, eine Grundlage für die Auseinandersetzung mit temporären Raumsituationen in Praxis und Theorie.
Beeren, Willem-Jan / Berding, Ulrich / Kluge, Florian
Raum auf Zeit. Temporäre Interventionen im öffentlichen Raum. Band zwei.
164 Seiten, 25 Euro
ISBN 978-3-00-045981-8