
Handskizzen, Modelle, Briefe, Gipsreliefs: Das Entwerfen von Architektur hinterließ über Jahrhunderte hinweg dingliche Überlieferungen von der Arbeit des Architekten. Die greifbaren Objekte sind Geschichtsträger und verweisen auf Prozesse, die sich konkret auf Architektur richten. Die Ausstellung „Show And Tell“ im Architekturmuseum der Technischen Universität München erzählt noch bis zum 15. Juni „Architekturgeschichte(n) aus der Sammlung“ und wirft vor dem Hintergrund eines der größten Spezialarchive Europas die Frage nach der Zukunft einer Architektursammlung im digitalen Zeitalter auf.
Die wesentlichen Entwurfs- und Ausführungsprozesse werden kodiert und können nur mittels Software gelesen werden. Jedes historische, in der Sammlung aufbewahrte Objekt besitzt jedoch seine eigene, unmittelbar eingeschriebene Geschichte, die Einblicke bietet in bauliche und kulturelle Kontexte, in Biografien oder Theorien. Für lange Zeit sind Forschungen und Präsentationen möglich, denn die Archivalien sind real.
Jede Sammlung muss kontinuierlich gepflegt und unter immer neuen Gesichtspunkten aktiviert werden, um ein lebendiger Ort für Geschichte und Gegenwart, für Forschung, Lehre und offenen Diskurs zu sein, so die Veranstalter. Daher werden für „Show And Tell“ zeitgenössische Architekten eingeladen, sich mit einem persönlichen Beitrag zu beteiligen. Die Ausstellung bietet damit sowohl einen Blick hinter die Kulissen des Architekturmuseums als auch einen Einblick in das aktuelle Architekturschaffen. Die Gegenüberstellung von historischen und zeitgenössischen Materialien soll zum Nachdenken anregen über Perspektiven des Sammelns.
Weitere Informationen zur Ausstellung „Show And Tell“ finden Sie hier.