
Text: Iris Kopf
Das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ergänzt den Leitfaden Nachhaltiges Bauen des BMVBS (www.nachhaltigesbauen.de) als ganzheitliches, quantitatives Bewertungsverfahren für Büro- und Verwaltungsgebäude. Es wird bei Baumaßnahmen des Bundes als Maßstab für die Erstellung und Modernisierung nachhaltiger Gebäude verwendet. Das modular aufgebaute System stellt zudem ein Qualitätsmanagement für das Planen, Bauen, Nutzen und Betreiben von Gebäuden dar. Für die öffentlichen Hochbaumaßnahmen der Länder und der Kommunen hat der Leitfaden empfehlenden Charakter. Baumaßnahmen der Privatwirtschaft können sich freiwillig am Leitfaden orientieren. Das Bewertungssystem beschränkt sich auf die nationale Anwendung, da die Bewertungsgrundlagen/ -methoden in der Regel auf derzeit gültigen deutschen Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen sowie nationalen Normen und Leitfäden für den Nichtwohnungsbau basieren.

Grundlage des Systems ist die ganzheitliche Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden. In die Bewertung gehen neben ökologischen, ökonomischen, soziokulturellen und funktionalen Qualitäten auch die technische Qualität und die Prozessqualität mit ein. Die drei Säulen der Nachhaltigkeit wurden damit auf fünf quantifizierbare Nachhaltigkeitsqualitäten erweitert und stellen die fünf Hauptkriteriengruppen des BNB dar. Die Standortmerkmale werden in einer separaten Bewertung erfasst. Eine fortgeschriebene Version wurde zuletzt mit der Systemvariante BNB 2011_1 veröffentlicht, in der unter anderem die Dimension der technischen Qualität um den Kriteriensteckbrief Rückbau, Trennung und Verwertung ergänzt wurde.
Iris Kopf ist freiberufliche Baufachjournalistin in Neuruppin.
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