Text: Erich Gluch
Das Geschäftsklima bei den freischaffenden Architekten hat sich im Sommer leicht eingetrübt, ist aber weiterhin sehr freundlich. Das ergibt die jüngste Befragung des ifo Instituts im Juli und August. Bei der aktuellen Lage gab es eine Spreizung: Die aktuelle Lage schätzen 47 Prozent als gut ein – drei Monate vorher waren es nur 43 Prozent. Doch auch der Anteil derer, die sie als schlecht einschätzen, stieg von 14 auf 16 Prozent. Dagegen sind die Aussichten eingetrübt: Nur noch 14 Prozent erwarten in nächster Zeit eine „eher bessere“ Auftragssituation. Zuvor waren es 17 Prozent gewesen. Ebenfalls 14 Prozent betrug der Anteil derer, die ein Abflauen der Aufträge befürchten. Vor drei Monaten hatten nur zehn Prozent diesen Pessimismus geteilt.
55 Prozent der Befragten konnten im Durchschnitt der Bundesländer zwischen April und Juli neue Verträge abschließen – etwas weniger als zu Jahresbeginn mit 57 Prozent. Es schrumpfte vor allem das Volumen im Geschosswohnungs-Neubau. Ende 2012 hatte es einen Spitzenwert erreicht; seitdem ist es um rund ein Drittel gesunken. Auch für Nichtwohnbauten verringerte sich das Auftragsvolumen um etwa ein Drittel – hier allerdings seit Anfang 2012 langsamer. Besonders der Umfang der öffentlichen Aufträge ging stark zurück. Stabil war allein die Auftragslage bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Nach wie vor reicht aber der Auftragsbestand für durchschnittlich sechs Monate. Das ist rund eine Woche weniger als im Vorquartal.
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Erich Gluch arbeitet am ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München