
Berliner Architekten, Denkmalpfleger und fachlich engagierte Institutionen protestieren gegen den drohenden Abriss eines Verkehrsbaus der besonderen Art: des Kant-Garagen-Palastes. Auch die Architektenkammer Berlin setzt sich für ihren Erhalt ein. Ein gemeinsamer Appell fordert die Rettung „einer der bedeutendsten noch erhaltenen Hochgaragen in Europa. Das von 1929 bis 1930 errichtete Verkehrsbauwerk ist ein bis heute nahezu unverändert erhaltener Schlüsselbau der europäischen Mobilitätsgeschichte und der neuen Bauaufgabe Hochgarage. Mit ihrer doppelgängigen Wendelrampe nahezu einzigartig in Europa. Sie ist eine der wenigen Hochgaragen weltweit, bei der eine gläserne Vorhangfassade verwendet wurde.“ Architekten waren Hermann Herrey-Zweigenthal (1904-1968) und Richard Paulick (1903-1979). Die heutigen Freunde der Garage sprechen von einem „technisch und baukünstlerisch einzigartiges Zeugnis der sozialen Bewegung des ,automobilisme‘ in Deutschland und der Mobilitätsgeschichte des 20. Jahrhunderts. Verkehrsbauten wie die Kant-Garage bilden als Architektur für Automobile eine historische Schicht unserer Städte.“ Als Positivbeispiel für die Rettung eines solchen Bauwerks nennen die Unterzeichner des Appells die Groß-Garage-Süd in Halle an der Saale, die die Eigentümerin 2007 mit Unterstützung des Bundes, des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt denkmalgerecht erneuern ließ.