DABonline | Deutsches Architektenblatt
Menü schließen

Rubriken

Services

Menü schließen

Rubriken

Services

Zurück

Netzwerk „in orbit“: Tomás Saraceno im K21

In mehr als 20 Metern Höhe bewegen sich Besucher spinnengleich in der Sicherheitsnetz-Landschaft des Künstlers und Architekten Tomás Saraceno. (Foto: Studio Tomás Saraceno)
In mehr als 20 Metern Höhe bewegen sich Besucher spinnengleich in der Sicherheitsnetz-Landschaft des Künstlers und Architekten Tomás Saraceno. (Foto: Studio Tomás Saraceno)

Unter der Glaskuppel des K21 Ständehauses in Düsseldorf hängt ein riesiges „Spinnennetz“. Die begehbare Drahtkonstruktion mit dem Titel „in orbit“ ist eine Rauminstallation des Künstlers und Architekten Tomás Saraceno. Besucher, die der Blick in den Abgrund nicht schreckt, können die 2.500 Quadratmeter große Netzlandschaft erkunden – in mehr als 20 Metern Höhe.

Eine Reihe von „Sphären“, luftgefüllte PVC-Kugeln mit einem Durchmesser von bis zu 8,50 Meter, verbinden die drei Ebenen des Netzwerks: Von unten aus betrachtet, entsteht so vor dem Hintergrund der Glaskuppel eine wolkenartige Landschaft, in der sich die Menschen wie schwebend bewegen. Oder zuweilen auch krabbelnd, denn die Konstruktion ist eine wacklige Angelegenheit. Der Raum in der Schwebe wird für den Künstler zu einem schwingenden Netz von Beziehungen, Nervenbahnen, Resonanzen und synchroner Kommunikation.

 

 

Spinnen im Weltraum

„Wenn ich diese vielschichtigen Ebenen von durchscheinenden Linien und Sphären betrachte, werde ich an Modelle des Universums erinnert, die Schwerkraft und planetarische Körper darstellen. Die Arbeit visualisiert für mich das Raum-Zeit-Kontinuum, ein dreidimensionales Netz einer Spinne, die Verzweigungen von Materie im Gehirn, die Dunkle Materie oder die Strukturen des Universums“, erklärt Saraceno: „‚in orbit’ setzt Proportionen in neue Beziehungen; menschliche Körper werden Planeten, Moleküle oder soziale schwarze Löcher.”

„in orbit” ist eine der leichtesten Installationen, die der aus Argentinien stammende Wahl-Berliner realisiert hat, auch wenn die Netzkonstruktion allein 3.000 Kilo und die größte der „Sphären“ 300 Kilo wiegt. Die Verbindung von Funktionalität und Stärke, die Saraceno bei seinen langjährigen Beobachtungen des Netzbaus unterschiedlicher Spinnenarten studiert hat, findet sich in den Details von „in orbit“. Der Raum wird durch Vibration wahrgenommen, wie Spinnen sie spüren. In einem von Saraceno im K21 eingerichteten Künstlerraum weben lebende Spinnen ihre Netze. Mit dieser Arbeit schließt der 39-Jährige nicht nur an die „Cloud Cities“ im Hamburger Bahnhof in Berlin an. Vielmehr ist die Installation in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen für ihn auch ein neuer Schritt zur Verwirklichung seines sozialutopischen Projektes: der „Air-Port-City“, einer schwebenden Stadt. Die Wolkenstadt soll die Hoffnung beherbergen, dass Antworten gefunden werden können auf wachsende Menschheitsprobleme.

Das Rumhüpfen „in Orbit“ ist ab zwölf Jahren erlaubt, festes Schuhwerk Bedingung. Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat werden öffentliche, im Eintrittspreis inbegriffene (12 €) Führungen von 16 bis 17 Uhr angeboten. Laufzeit der Ausstellung ist voraussichtlich bis Herbst 2014. Weitere Infos: hier.

Schreibe einen Kommentar

Sie wollen schon gehen?

Bleiben Sie informiert mit dem DABnewsletter und lesen Sie alle zwei Wochen das Wichtigste aus Architektur, Bautechnik und Baurecht.

Wir nutzen die von Ihnen angegebenen Daten sowie Ihre E-Mail Adresse, um Ihnen die von Ihnen ausgewählten Newsletter zuzusenden. Dies setzt Ihre Einwilligung voraus, die wir über eine Bestätigungs-E-Mail noch einmal abfragen. Sie können den Bezug des Newsletters jederzeit unter dem Abmeldelink im Newsletter kostenfrei abbestellen. Nähere Angaben zum Umgang mit Ihren personenbezogenen Daten und zu Ihren Rechten finden Sie hier.
Anzeige