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[ Konjunktur ]

Boom im Geschossbau

Auftragslage und Erwartungen freier Architekten sind gut. Das ist vor allem dem Aufschwung bei Mehrfamilienhäusern zu erwarten.

Text: Erich Gluch

Das Geschäftsklima bei den freischaffenden Architekten hat sich Anfang 2013 ein wenig verbessert; für die kommenden Monate äußerten sie optimistische Erwartungen. Die aktuelle Lage beurteilten sie jedoch etwas verhaltener. Das ergibt sich aus der jüngsten Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung zur Lage und zu den Aussichten von Architekturbüros.

Im Durchschnitt der Bundesländer waren 41 Prozent der befragten Architekten mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden – drei Monate zuvor waren es nur 39 Prozent gewesen. Gleichzeitig stieg aber der Anteil der Architekten, die ihre Geschäftslage mit „schlecht“ bezeichneten, von rund 18 auf 23 Prozent. Im Hinblick auf die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate nahm dagegen die Zuversicht merklich zu. Diese Einschätzung hat sich im Verlauf der letzten gut sieben Jahre nahezu kontinuierlich verbessert. Der Aufwärtstrend, der seit gut sechs Jahren zu beobachten ist, scheint weiter intakt zu sein. Die Zahl derer stieg, nach deren Erwartung die Auftragssituation in etwa einem halben Jahr voraussichtlich „eher günstiger“ sein wird. Zugleich sank der Anteil der Pessimisten, die für ihr Büro einen Abschwung erwarteten, von 19 auf 16 Prozent.


Im vierten Quartal 2012 konnten rund 60 Prozent der Befragten neue Verträge abschließen. Ein ähnlich hoher Wert war zuletzt vor rund 20 Jahren gemessen worden. Jetzt dürften aber Saisoneffekte mitgespielt haben: Gegen Jahresende werden stets besonders viele Aufträge vergeben. Das geschätzte Bauvolumen aus den abgeschlossenen Verträgen für Neubauten wuchs gegenüber dem Vorquartal um rund sechs Prozent.

Dies resultierte allein aus einem Anstieg der Nachfrage nach Planungsleistungen für Wohngebäude um 52 Prozent. Er war vor allem den Mehrfamilienhäusern zu verdanken, wo das Volumen der neuen Aufträge Ende 2012 so hoch war wie seit 18 Jahren nicht mehr. Der Wert des Vorquartals wurde um 66 Prozent übertroffen. Der Aufwärtstrend in diesem Teilsektor hat sich damit eindrucksvoll bestätigt. Die Aufträge zur Planung von Ein- und Zweifamilienhäusern lagen dagegen nur knapp 25 Prozent über dem Niveau des Vorquartals. Die Auftragsvolumina von weiteren privaten und gewerblichen Auftraggebern stiegen nur um sechs Prozent. Die öffentlichen Auftraggeber vergaben sogar deutlich weniger Aufträge als im Vorquartal.

Die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände erhöhte sich merklich von 5,7 auf 6,0 Monate. Der im Sommer 2011 erreichte Spitzenwert von 6,11 Monaten wurde somit nur knapp verfehlt. Seit gut zwei Jahren reichen die jeweiligen Auftragsreserven der Architekten für knapp sechs Monate.

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Erich Gluch arbeitet am ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München.

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