Das Geschäftsklima für Architekten ist so gut wie seit Mitte der 1990er Jahre nicht mehr. Nach der Umfrage des Münchener ifo-Instituts bewerteten zuletzt 45 Prozent der Freiberufler ihre Lage als „gut“ – drei Monate zuvor waren es nur 36 Prozent gewesen. Nur 20 Prozent finden ihre aktuelle Lage schlecht. Die Erwartungen an die nahe Zukunft sind stabil: 73 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden Geschäft, jeweils unter 15 Prozent mit mehr oder weniger Aufträgen. Neue Verträge konnten im Quartal vor der Befragung 57 Prozent der Büros abschließen. Und die einzelnen Aufträge werden immer größer: Bei Neubauten lag ihr Volumen im Schnitt 25 Prozent über dem Vergleichswert von 2011. Besonders boomt der Bau von Mehrfamilienhäusern – das aktuelle Auftragsvolumen ist fünfmal höher als im Jahr 2005. Dagegen flachte bei Ein- und Zweifamilienhäusern der Boom vom Herbst 2011 wieder ab. Beim Gewerbebau gab es nochmals einen leichten Zuwachs. Besonders vergabefreudig ist momentan der Staat: Sein Auftragsvolumen lag im ersten Quartal dieses Jahres 80 Prozent höher als Anfang 2011. Insgesamt reichen die akquirierten Aufträge für Architekten derzeit rund sechs Monate. Auch dies ist im Langfrist-Vergleich ein sehr hoher Wert. Erich Gluch, ifo-Institut München